Die Schweiz ist beim 5G-Netzausbau weltweit führend
Elmar Grasser, CTO of the Year bei Sunrise ist auch in Deutschland kein Unbekannter. Stationen seiner Karriere waren Iridium Deutschland und E-Plus in Düsseldorf.
Foto: Sunrise Ltd.
Das renommierte englische Wirtschafts-Fachmagazin Mobile Europe & European Communications hat Elmar Grasser, den Technik-Chef des Schweizer Mobilfunknetzbetreibers Sunrise, als "CTO des Jahres 2019" ausgezeichnet.
Führend und erfolgreich bei 5G
Elmar Grasser, CTO of the Year bei Sunrise ist auch in Deutschland kein Unbekannter. Stationen seiner Karriere waren Iridium Deutschland und E-Plus in Düsseldorf.
Foto: Sunrise Ltd.
Als Grund nennt das Magazin den "führenden und erfolgreichen 5G-Netzstart in der Schweiz". Mit dem "Ausrollen von 5G in über 150 Städten/Orten Ende März 2019 und ersten ausgewählten 5G-Kunden seit Anfang April 2019" habe Sunrise der Schweiz zu einer weltweit führenden Position verholfen. Sunrise versorgt nach eigenen Angaben mittlerweile über 173 Orte der Schweiz mit 5G. Gemäß der Ookla (Speedtest.net) 5G-Karte liegt die Schweiz bei der 5G-Versorgung - weltweit gesehen - weit vorne.
Bis Ende des Jahres will Sunrise seinen 5G-Ausbau auf alle Regionen der Schweiz ausdehnen.
Internationales Interesse
Kein Wunder, das "Mobilfunkanbieter und führende Tech-Unternehmen aus aller Welt", aber auch die TV-Stationen asiatischer Länder sich für die ersten Praxiserfahrungen mit 5G in der Schweiz interessieren und sich im Hauptquartier von Sunrise in Opfikon (bei Zürich) die Klinke in die Hand geben.
Die Auszeichnung von Elmar als „CTO of the Year“ sieht das Unternehmen als "außergewöhnlichen Leistung und Ansporn, alles daran zu setzen, dass die Schweiz ihre weltweit führende Stellung beibehalten und von den zahlreichen Vorteilen von 5G profitieren kann", betont Olaf Swantee, CEO von Sunrise.
"Die Auszeichnung, die ich stellvertretend für mein Team und Sunrise entgegennehmen durfte, freut mich natürlich sehr... Der Bundesrat [eine Art Bundesregierung der Schweiz] hat die Bedeutung von 5G längstens erkannt und die rasche Einführung von 5G zu Recht zügig vorangetrieben. Jetzt gilt es, diesen Vorsprung auszubauen und die Vorteile von 5G und der Digitalisierung für Wirtschaft und Gesellschaft rasch umzusetzen", betont Elmar Grasser, CTO von Sunrise.
Grasser ist ein alter Hase der Branche. Blättert man in seinem Lebenslauf, findet man nach seinem abgeschlossenen Studium an der Technische Universität Wien unter anderem seine Position als Technik-Chef zunächst der deutschen Iridium Communications in Düsseldorf, wo damals das erste wirklich weltweit verfügbare Satelliten-Mobilfunknetz gestartet wurde. Später stieg er in gleicher Position bei Iridium Services Europe auf. Eine wichtige Station war die Leitung der Technik beim deutschen Mobilfunkanbieter E-Plus, wo er den Netzbetrieb und die Wartung an die Firma Alcatel auslagerte, um dem Kostendruck Herr zu werden. In Österreich war Grasser Technikchef bei Orange Österreich (heute Drei) und in gleicher Position bei der österreichischen tele.ring (heute eine Marke der Magenta Telekom Österreich).
Erfolgreich in der Schweiz
Heute ist Grasser erfolgreicher Technikchef bei Sunrise. An dem Schweizer Netzbetreiber, der 1996 unter dem Namen diAx an den Start ging und lange der Telekom Dänemark (TDC) gehörte, ist heute übrigens die deutsche Freenet AG (Mutter von mobilcom-debitel, Media Broadcast, waipu.tv, freenet tv etc.) mit rund 24,5 Prozent beteiligt.
"CTO of the Year 2019" für 5G-Pionierrolle
Mit der jährlichen Wahl des "CTO of the Year" werden international technologisch herausragende Leistungen von Mobilfunkunternehmen ausgezeichnet. Der diesjährige Schwerpunkt lag auf den Vorgehensweisen der Anbieter bei der Einführung von 5G, die derzeit in vielen Ländern Europas schrittweise erfolgt. Zu den Herausforderungen von 5G und dem Internet der Dinge (IoT) kommen die fortschreitende Umstellung auf softwaredefinierte Netze sowie die weitere Verbesserung der bereits vorhandenen 4G-Netze hinzu.
Damit befinden sich die Mobilfunkanbieter in einem komplexen Spannungsfeld. Sie müssen die strategisch richtigen Entscheidungen für die eingesetzte Technologie treffen, sollen im Kostenrahmen bleiben und die Entscheidungen in kurzer Zeit "operativ" umzusetzen, damit die neue Technik auch beim Kunden "wirksam" wird.
Die in der ICT-Branche begehrte Auszeichnung wurde dieses Jahr zum siebten Mal verliehen. Zu den vergangenen Gewinnern der Auszeichnung gehören unter anderem weltweit aktive Anbieter wie die Deutsche Telekom, Telefónica (International) und Vodafone.
In Deutschland streiten sich vier Bieter in Mainz weiterhin um die für 5G notwendigen Frequenzen. Auch nach Runde 429 ist noch kein allgemein akzeptiertes Ergebnis in Sicht.