VoIP

Signal: Verschlüsselte Anrufe per iPhone-App

Von den Entwicklern des Krypto-Messengers TextSecure gibt es nun eine App für verschlüsselte VoIP-Telefonie mit dem iPhone. Sie ist zur Android-Lösung RedPhone kompatibel und soll bald auch Messaging bieten.
Von Susanne Kirchhoff

Signal für iOS Signal für iOS
Bild: Open Whisper Systems
Open Whisper Systems, das Projekt hinter den Krypto-Apps TextSecure, RedPhone und Flock, hat eine neue iPhone-App namens Signal vorgestellt. Signal ist kostenlos im Appstore verfügbar und soll verschlüsselte VoIP-Telefonate vom Apple-Handy aus bieten.

Signal kompatibel zu RedPhone

Signal zeigt an, mit welchen Kontakten ein verschlüsseltes Gespräch möglich ist. Dabei wird die Handynummer genutzt, um Teilnehmer zu identifizieren. Die Voraus­setzung für einen Krypto-Anruf ist derzeit, dass beide Gesprächs­partner entweder Signal für iPhone oder RedPhone für Android installiert haben.

Signal ist eine quelloffene Software, welche das ZRTP-Protokoll benutzt, das vom PGP-Erfinder Phil Zimmermann entwickelt wurde. Dieses handelt für jeden Anruf einen neuen Schlüssel aus. Um Man-in-the-Middle-Angriffe zu erschweren, wird beiden Gesprächs­partnern auf dem Gerät die gleiche Phrase aus zwei zufälligen Wörtern angezeigt, welche sie sich gegen­seitig abfragen und vorlesen können.

Konvergenz von Signal, RedPhone und TextSecure angestrebt

Bereits jetzt sind verschlüsselte Telefonate zwischen RedPhone-Nutzern unter Android und Signal-Nutzern auf dem iPhone möglich. Zudem soll Signal für das iPhone noch in diesem Jahr um eine Text-Messaging-Funktion erweitert werden. Diese soll dann zu TextSecure für Android kompatibel sein. Langfristig ist eine Vereinigung aller Funktionen und Apps angestrebt, so dass für beide Systeme jeweils nur eine Signal-App existiert, die sowohl verschlüs­selte Telefonate als auch verschlüs­seltes Messaging bietet.

Open Whisper Systems ist ein Open-Source-Projekt, welches die Programme TextSecure, RedPhone, Flock und Signal pflegt. TextSecure und RedPhone waren vom Unternehmen Whisper Systems entwickelt worden, bevor es 2011 von Twitter gekauft wurde. Kurz nach dem Kauf wurde die Software unter Open-Source-Lizenzen gestellt. Nach Angaben des Gründers von Whisper Systems, welcher ebenfalls das Projekt Open Whisper Systems begründete, hat Twitter keinen Einfluss auf die Aktivitäten des Open-Source-Projekts und trägt auch nicht zu seiner Finanzierung bei.

Mehr zum Thema Verschlüsselung