digitalSTROM: Das Smart Home über die Steckdose
Unsichtbarer und gleichzeitig vielfältiger als mit digitalSTROM geht Smart Home kaum
Logo/Foto: digitalSTROM AG, Montage: teltarif.de
Smart Home ist nach wie vor ein spannendes Thema, denn damit lässt sich das tägliche Leben angenehmer gestalten. Egal ob die Heizung automatisch zu regeln, das Licht zu dimmen in Kombination mit dem Einschalten des Fernsehers oder eine Alarmanlage mit einer Outdoor-Webcam und Lichtanlage zu vernetzen: Die Möglichkeiten sind je nach Aufwand und System vielfältig. Jedoch haben alle Lösungen nicht selten ein Problem: Sie benötigen den Zugriff auf das Internet.
Genau da will digitalSTROM als eine Alternative punkten und verspricht die Heimautomatisierung auch ohne Internet. Wer will, kann das System dennoch bei Bedarf mit Internetfähigen Komponenten erweitern.
Was das System so besonders macht, ist das zugrunde liegende Prinzip: Steuersignale werden über das Stromnetz übertragen. Alles was es dazu braucht, sind spezielle Wandler im Verteilerkasten des Stromnetzes und spezielle Lüsterklemmen in der Wand, direkt vor den Steckdosen.
Smartes Wohnen auch im Altbau
Unsichtbarer und gleichzeitig vielfältiger als mit digitalSTROM geht Smart Home kaum
Logo/Foto: digitalSTROM AG, Montage: teltarif.de
Auf diese Weise kann auch ein Altbau umgerüstet werden. Allerdings braucht es dafür einen Elektriker, da wie bereits erwähnt das Stromnetz für die Signalübertragung verwendet wird. Zudem sei explizit dazu gesagt, dass digitalSTROM rein gar nichts mit dem Prinzip von Powerline zu tun hat. Der wesentliche und damit entscheidende Unterschied besteht darin, dass digitalSTROM die Nullleitung nutzt und nicht mal ansatzweise als LAN-Ersatz konzipiert ist. Daher sind auch Störfrequenzen für Amateurfunker, die bei Powerline auftreten, nicht zu beobachten.
Den Dreh- und Angelpunkt stellt der digitalSTROM-Meter dar, das Bauteil im zentralen Verteilerkasten, das letzten Endes die einzelnen Komponenten ansteuert und den Anschluss weiterer Komponenten per Plug&Play ermöglicht. Empfänger der Steuersignale sind die Lüsterklemmen in verschiedenen Farben, womit von vornherein eine einfache Sortierung in Funktionsgruppen ermöglicht wird. Diese sind eine Art Mini-Schaltkreis und lassen sich sowohl mit als auch ohne einen PC konfigurieren. Über die optionale Server-Komponente, die nicht zum Basis-Paket gehört, erfolgt die Kommunikation über das Internet, womit unter anderem Alarmfunktionen mit Echtzeit-Benachrichtigung der Hausbewohner realisiert werden können.
Die nötigen Komponenten für die Plattform: Meter, Server und Lüsterklemmen zur gezielten Steuerung
Foto: teltarif.de / Stefan Kirchner
Zusätzlich kann über die Lüsterklemmen der momentane Stromverbrauch der angeschlossenen Elektrogeräte in Echtzeit ausgelesen werden, sowohl für das Gerät selbst als auch von der gesamten Produktgruppe. Dafür ist die App notwendig oder alternativ ein Webbrowser, wofür der digitalSTROM-Server installiert sein muss. Die App steht für Android als auch iOS zum Download zur Verfügung und unterstützt neben Smartphones auch Tablets.
Modularität wird groß geschrieben
Die App ist zur Nutzung aber nicht zwingend nötig, was insbesondere für ältere Menschen interessant sein dürfte. Für die Heimautomatisierung werden ganz einfach vorgefertigte Schalter in die Wand eingesetzt, die eine entsprechende Szene auslösen. Vor Ort auf der Messe Leipzig, bei der Haus-Garten-Freizeit 2018, wurde anhand eines Miniatur-Modells gezeigt, wie die ganze Sache funktioniert. Per Knopfdruck wird zum Beispiel das Bad geheizt, das Radio neben der Wanne eingeschaltet und die Beleuchtung in beruhigende Rottöne gewechselt, während ein anderer Schalter die Heizung im Dachgeschoss herunterdreht und das Dachfenster öffnet.
Vor allem Letzteres mit dem Kippfenster im Dachboden ist mit den üblichen Smart-Home-Lösungen vergleichsweise umständlich bis überhaupt nicht möglich. Bei digitalSTROM kann ein elektrischer Fensterheber ganz einfach angesprochen und genutzt werden. Zumal die digitalSTROM-Plattform komplett unsichtbar hinter der Wand agiert.
Prinzipiell bietet digitalSTROM in seiner Basisausführung die bequemere Steuerung von Haushaltsgeräten oder dem Licht. Erst mit der Integration einer Bridge-Lösung wird die Plattform richtig smart, da sie sich auf diesem Wege beliebig erweitern lässt. Vom Konzept der Plattform her ist jedes elektrische Gerät Smart-Home-fähig und kann in den Schaltkreis integriert werden. Selbst Sprachsteuerung über die Alexa-Plattform von Amazon ist möglich - es braucht nur den digitalSTROM-Server und den Alexa-Skill.
Modellaufbau zur Demonstration der digitalSTROM-Möglichkeiten
Foto: teltarif.de / Stefan Kirchner
Der Haken an der Sache
So toll sich das Prinzip hinter digitalSTROM auch anhören mag, es gibt auch Nachteile, die nicht verschwiegen werden dürfen. Der erste Punkt ist, dass die Komponenten in Form von speziellen Lüsterklemmen von Fachpersonal montiert werden sollten, sprich von einem Elektriker. Glück wiederum ist, dass immer mehr Elektriker digitalSTROM kennen, dies zudem immer öfters empfehlen und die Plattform auch installieren können.
Der zweite Punkt ist, dass die benötigten Komponenten sehr teuer sind. Zum Beispiel kostet das Basis-Paket dS-BP200, bestehend aus einem digitalSTROM-Server, drei digitalSTROM-Filter und drei digitalSTROM-Meter, bereits fast 1400 Euro, unter anderem bei Conrad Electronics zu haben. Einzelne Lüsterklemmen zur Erweiterung beliebiger Module schlagen mit 94 Euro zu Buche, ebenfalls bei Conrad erhältlich. Wer seine ganze Wohnung damit ausrüsten will, bis ins letzte Zimmer, muss daher einige Tausend Euro in die nötigen Komponenten investieren.
In einem weiteren Beitrag informieren wir Sie darüber, welche Smart-Home-Anbieter es gibt und welche Standards verbreitet sind.