Navigation

Mit der Fahrrad-App sicher durch den Großstadt-Dschungel

Diverse Anbieter suchen sichere und schöne Rad-Wege
Von Thorsten Neuhetzki mit Material von dpa

Mit dem Fahrrad quer durch Berlin - das kann nicht nur kräftezehrend, sondern auch nervlich belastend werden. Eine möglichst fahrradgerechte Navigation in der Großstadt bieten Smartphone-Apps wie der BikeCityGuide, Komoot oder BBBike. "Solche Apps werden in Zukunft immer relevanter für den Fahrradfahrer wie auch für die Mobilität insgesamt", sagt Wasilis von Rauch vom Verkehrsclub Deutschland (VCD).

Rund 13 Kilometer sind es von Berlin-Charlottenburg zum Wannsee. In der App BikeCityGuide fürs iPhone und Android-Handys muss man nur die Zieladresse eingeben; den Startort ermittelt die Software über die Standortermittlung des Geräts. Nach kurzer Zeit wird die Route auf der Karte angezeigt. Mit "Navigation starten" beginnt die Wegführung - auf dem Display und in der Ansage einer Frauenstimme.

Fahrrad in Halterung oder in der Tasche zum Navigieren

Mit dem Fahrrad-Navi durch die Großstadt. Mit dem Fahrrad-Navi durch die Großstadt.
Foto: Komoot
Das Smartphone kann mit einer einfachen Gummihalterung oder einer Backenhalterung am Lenker befestigt werden - oder man steckt das Gerät in die Tasche und lässt sich nur von der Stimme ans Ziel leiten: "In 150 Metern Straße überqueren, nach links auf Radstreifen". Allerdings funktioniert das nur, wenn das Handy sehr laut und die Umgebung vergleichsweise leise ist. Als Alternative können Kopfhörer oder Bluetooth-Headset dienen.

Die vorgeschlagene Route meidet die Hauptstraßen und kennt auch kleine Stichwege ohne Autoverkehr. Wenn Fahrradfahrer vom großen Strom des Autoverkehrs ferngehalten werden, dient das beiden Verkehrsteilnehmern. Das Fortbewegen in der Stadt wird einfach entspannter. Allerdings dürfe es nicht darum gehen, Radfahrer grundsätzlich auf Nebenstraßen zu schicken, sagt Dirk Lau vom ADFC in Hamburg: "Autofahrer und Radfahrer sollen sich den verfügbaren Straßenraum gleichberechtigt und gerecht teilen", auch den der innerstädtischen Hauptstraßen.

Navi mit der Erfahrung von Fahrradkurieren

Entwickelt wurde der BikeCityGuide von Daniel Kofler und Andreas Stückl, die jahrelang als Radkuriere in Graz und Wien unterwegs waren. "BikeCityGuide soll dem Radfahrer nicht nur als technisches Hilfsmittel zur Seite stehen, sondern auch zukünftig mehr Menschen aufs Rad bringen", sagt Stückl. Sein Startup-Unternehmen will nicht in erster Linie Umsätze aus dem Verkauf der App erzielen, sondern will die Verwaltungen von Städten als Partner gewinnen - diese sollen die App den Radfahrern in ihrer Stadt kostenlos bereitstellen, um so den Fahrradverkehr zu fördern.

Im vergangenen Jahr erzielte BikeCityGuide eine entsprechende Vereinbarung mit der Stadt Graz. In Deutschland ist das Unternehmen zurzeit in Gesprächen mit München, Berlin und Bremen. In Österreich wurde nach Angaben Stückls gerade eine Vereinbarung mit dem Bundesland Steiermark geschlossen.

Welche Navis es für Fahrräder außerdem gibt und welche Erfahrungen die teltarif.de-Redaktion mit den Geräten gemacht hat, lesen Sie auf der nächsten Seite.

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