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Navi, Musik, Parkplatzsuche, Tankstelle finden: Das leisten Smartphones im Auto

Das Smartphone ist für viele Menschen unverzichtbar - nicht nur zum Telefonieren. Autofahrern kann der Minicomputer in der Hosentasche den Alltag enorm erleichtern: Smartphones können das Navi, das Autoradio - und manchmal sogar die Geldbörse ersetzen.
Von mit Material von dpa

Das leisten Smartphones im Auto Das leisten Smartphones im Auto
Bild: dpa
Mag sein, dass Smartphones jungen Leuten oft wichtiger sind als das Auto. Aber immerhin können Smartphones Autofahrern das Leben leichter machen. Ob als Navigator, als Unterhalter oder Parkhelfer - die Verbindung zwischen Smartphone und Auto ist vielseitig.

Navigieren: Viele Smartphones werden bereits mit Karten-Apps ausgeliefert, die auch navigieren können. Die Kartendienste von Google, Apple oder auch für Windows Phone sind für viele Zwecke ausreichend und bieten teilweise auch aktuelle Verkehrsinfos. Allerdings haben die Apps den Nachteil, dass das Kartenmaterial hauptsächlich online zur Verfügung steht und der Nutzer daran denken muss, gegebenenfalls Kartenausschnitte vor der Reise offline zu speichern.
Komplett kostenlose oder günstige Apps zu Preisen zwischen einem und acht Euro stellen Kartenmaterial auch offline zur Verfügung. Meist kommt das Kartenmaterial von der freien Community OpenStreetMap. Sowohl bei diesen Karten als auch bei teureren Programmen von spezialisierten App-Entwicklern oder großen Navigationsanbietern wird das Kartenmaterial in der Regel zuverlässig aktualisiert. Die großen Navi-Anbieter lassen sich ihre Apps je nach Funktionsumfang und Kartenmaterial aber in der Regel teuer bezahlen. Bis zu 80 Euro können Navi-Apps von bekannten Unternehmen wie TomTom oder Garmin kosten.

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Geld sparen beim Tanken: Seit September 2013 müssen Tankstellen ihre Spritpreise an die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe melden. Autofahrer mit Smartphone können sich das zunutze machen, indem sie sich per App zur günstigsten Tankstelle in der Nähe lotsen lassen.
Die Markttransparenzstelle hat mehr als 30 Dienste beziehungsweise Apps zugelassen und listet alle im Netz auf: Übersicht zugelassener Verbraucher-Informationsdienste. 16 davon stellen Apps fürs Smartphone bereit, meist nur für Android- oder Apple-Geräte, nur eine Software ist auch für Windows Phone verfügbar. Unterschiede gibt es beim Funktions- und Informationsumfang, wobei manche Apps neben den gängigen Kraftstoffen auch über die Preise für Erdgas, Autogas und Bioethanol informieren.

Musik hören: Für viele Nutzer ersetzt das Smartphone den MP3-Player. Da liegt es nahe, es auch im Wagen zu nutzen - viele Autoradios sind dafür inzwischen vorbereitet. Das geht kabelgebunden über USB, über die spezielle iPhone-Schnittstelle oder drahtlos per Bluetooth. Bei der Bluetooth-Koppelung beherrschen manche Autoradios allerdings nur das Telefonieren per Freisprecheinrichtung. Damit man auch Musik hören kann, ist das Bluetooth-Profil Advanced Audio Distribution Profile (A2DP) notwendig.
Allerdings müssen Nutzer oft Abstriche beim Bedienkomfort machen. Je nach Autoradio lässt sich mal besser, mal schlechter durch die Musiksammlung auf dem Handy oder die Playlisten eines darauf installierten Streaming-Dienstes blättern. Während der Fahrt ist längeres Herumspielen mit dem Handy ohnehin tabu - nicht wegen des drohenden Strafzettels, sondern der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer.

Staus vermeiden: Wer nicht per Smartphone navigieren will, kann es zumindest als Staumelder verwenden. Dafür gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, sagt Johannes Weicksel vom IT-Verband Bitkom. "Neben den klassischen Anbietern von Navis bieten auch Kartendienste und Automobilclubs Apps an, die über die Verkehrslage informieren." Damit könne man sich zumindest vor der Fahrt bei der Routenplanung über etwaige Stauschwerpunkte auf der Route informieren. Apps, die sich auch während der Fahrt bedienen lassen, seien indes eher selten. "Wenn sie sich zum Beispiel mit Sprachbefehlen bedienen lassen, kann man sie natürlich auch während der Fahrt nutzen."

Parkplatz und Parkgebühren: Smartphone-Apps können auch bei der Parkplatzsuche helfen. Neben Programmen, die darüber informieren, wo an einem bestimmten Ort öffentliche Parkplätze zur Verfügung stehen, gibt es inzwischen sogar solche, mit denen zusätzlicher Parkraum nutzbar gemacht wird. "Über diese Parkplatz-Sharing-Dienste können Privatleute ihren eigenen Parkplatz untervermieten und ein wenig Geld hinzuverdienen", sagt Johannes Weicksel. Wer zum Beispiel einen eigenen Stellplatz hat, kann diesen in Urlaubszeiten anbieten.
Und auch die Parkgebühr lässt sich per Handy bezahlen. Dazu braucht man vielfach nicht mal ein Smartphone, weil sich die Parkgebühr per SMS entrichten lässt, erklärt Weicksel. "Die Städte, in denen das möglich ist, werden immer mehr", sagt er. An vielen Standorten muss man sich jedoch bei einem Anbieter anmelden und eine Vignette ausdrucken, damit man als Handy-Parker erkannt wird. Bezahlt wird zum Beispiel per PayPal oder Direktüberweisung, wobei oft zusätzliche Gebühren zwischen 10 und 50 Cent anfallen. Die Webseite mobil-parken.de gibt einen Überblick über die Anbieter.

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