Zweitdisplay

Stehen Smartwatches vor einem Siegeszug?

Smartwatches könnten irgendwann den gleichen Siegeszug antreten wie Smartphones, sagen Experten. Bis es soweit ist, müssen die Hersteller aber noch einige Probleme beseitigen, unter anderem mit dem Akku.
Von Marleen Frontzeck-Hornke mit Material von dpa

Die Eroberung verlief rasant: 2007 kam mit dem iPhone das erste moderne Smartphone auf den Markt. Heute stecken die mobilen Alleskönner in so vielen Hosentaschen, dass man sie längst nicht mehr als neuen Trend bezeichnen kann. Ob smarte Uhren vor einem ähnlichen Siegeszug stehen?

Datenblätter

"Smartwatches werden sich mittelfristig etablieren und genauso zum Alltag gehören wie Smartphones und Tablet-Computer", glaubt Timm Hoffmann vom IT-Verband Bitkom. Mit einem Smartphone sind die Geräte aber nicht vergleichbar. Einen Kopfhöreranschluss sucht man meist vergebens und der Funktionsumfang ist im Vergleich mit einem Smartphone deutlich geringer. Vielmehr sind sie als Zweitdisplay konzipiert - was aus Herstellersicht durchaus Sinn ergibt.

Smartwatch: Zukunftsvision ohne Ausdauer Smartwatch: Zukunftsvision ohne Ausdauer?
Bild: teltarif.de
Der Vorteil: Dank der Uhr am Handgelenk muss der Nutzer das Smartphone nicht ständig aus der Tasche holen. Viele Funktionen lassen sich über die Smartwatch bedienen. Via Sprachbefehl kann man zum Beispiel Apps starten oder Suchanfragen durchführen. Dies ist besonders praktisch, wenn man das Smartphone nicht zur Hand hat und Fahrrad fährt oder joggt. Aber auch die Lautstärke von Musik ist über die Smartwatch regelbar oder es kann ein Lied vor- oder zurückgeschaltet werden. Zudem können manche Smartwatches auch mit dem Smartphone gekoppelt werden, um Anrufe zu tätigen oder eingehende Anrufe anzunehmen. dafür werden allerdings Bluetooth-Kopfhörer benötigt. Direkt in die Uhr hineinsprechen kann man aber nicht.

Funktionen über Apps nachrüsten

In anderen Situationen können Smartwatches ebenfalls einen Mehrwert bieten. "Etwa in einem Meeting, wenn der Blick auf die Uhr und das Lesen einer eingehenden Nachricht unauffälliger ist als der Blick auf das Smartphone", sagt Timm Hoffmann. Darüber hinaus kann die mobile Navigation erleichtert werden. "Der Blick auf die Smartwatch, deren Pfeil nach links oder rechts zeigt, ist angenehmer als der ständige Blick auf das Smartphone", erklärt Hoffmann.

Bei den meisten Smartwatches lassen sich Funktionen über Apps nachrüsten. Grundsätzlich sind die Möglichkeiten dabei mit Android-Smartphones etwas größer als bei der iOS-Konkurrenz. Apples eigene iWatch ist allerdings auch noch nicht auf dem Markt, der Verkaufsstart ist für 2015 angekündigt. Laut aktuellen Informationen bekommt die Apple Watch zusätzliche Funktionen für die Kommunikation mit dem iPhone. Es existieren bereits erste Screenshots der Companion-App fürs Apple-Smartphone.

Bereits erhältlich sind zum Beispiel die Galaxy-Gear-Modelle von Samsung mit vielen verschiedenen Varianten, Sonys Smartwatch 3 oder die Modelle G Watch R und Moto 360 von LG beziehungsweise Motorola mit ihrem klassischen Ziffernblatt. In einem Testbericht haben wir bereits die Vor- und Nachteile der Sony-Smartwatch näher beleuchtet. Aber auch die Motorola Moto 360 hatten wir schon in den Händen und haben diese näher unter die Lupe genommen.

Auf der nächsten Seite zeigen wir Ihnen, warum die Hersteller von Smartwatches es bisher nicht geschafft haben, ein Gerät mit ausdauerndem Akku zu entwickeln. Zudem erfahren Sie, warum Sportuhren in puncto Sport-Funktionen die Nase vorn haben.

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