SMS

SMS auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit

SMS war einst überaus beliebt und spülte viel Geld in die Kassen der Netz­betreiber. Heute geht die Zahl der versen­deten Kurz­nach­richten stetig zurück. Neue Dienste sind an ihre Stelle getreten.
Von Wolfgang Korne

SMS gerät zunehmend aufs Abstellgleis. SMS gerät zunehmend aufs Abstellgleis.
Bild: dpa
Einst revo­lutio­nierte der Kurz­nach­rich­tendienst SMS die mobile Kommu­nika­tion – doch seit einiger Zeit verliert er an Bedeu­tung. 2018 wurden in Deutsch­land 8,9 Milli­arden SMS versendet, das sind 14 Prozent weniger als im Vorjahr (2017: 10,3 Mrd.). Zum Vergleich: Im Rekord­jahr 2012 (59,9 Mrd. SMS) wurden noch fünfmal mehr SMS verschickt. Eine noch gerin­gere Anzahl an SMS als im Jahr 2018 wurde zuletzt im Jahr 1999 versandt (3,6 Mrd.). Das teilte der Digi­talver­band Bitkom heute auf Basis von Daten der Bundes­netz­agentur mit.

Weiterer Rück­gang erwartet

SMS gerät zunehmend aufs Abstellgleis. SMS gerät zunehmend aufs Abstellgleis.
Bild: dpa
Für das laufende Jahr prognos­tiziert die Bundes­netz­agentur einen weiter sinkenden SMS-Versand. „In der Nutzer­kommu­nika­tion haben Messa­ging-Apps wie WhatsApp, Tele­gram oder Face­book Messenger die SMS weitest­gehend verdrängt“, sagt Bitkom-Haupt­geschäfts­führer Bern­hard Rohleder. „Auch bei Online-Verfahren zur Iden­titäts­bestä­tigung lösen spezi­elle Apps nach und nach die SMS ab.“

Doch viele Smart­phone-Nutzer verwenden nach wie vor die SMS-Funk­tion ihres Handys – wenn­gleich selten. In einer reprä­senta­tiven Bitkom-Umfrage gaben zu Beginn des Jahres sechs von zehn Nutzern (59 Prozent) an, dass sie mit ihrem Gerät auch SMS schreiben oder empfangen. Zum Vergleich: 54 Prozent der Nutzer verwenden Messa­ging-Apps. „Die SMS wird auch in den kommenden Jahren nicht ganz verschwinden, die Nutzung wird jedoch weiter abnehmen“, so Rohleder. Die SMS verliert weiter an Bedeutung. Die SMS verliert weiter an Bedeutung.
Grafik: Bitkom

Siegeszug begann 1992

Die welt­weit erste SMS (Abkür­zung für Short Message Service) wurde am 3. Dezember 1992 in Groß­britan­nien verschickt – von einem Computer an ein Handy. In den ersten 20 Jahren war der Dienst immer popu­lärer geworden. Die höchs­tens 160 Zeichen umfas­sende Kurz­mittei­lung machte es erst­mals möglich, Texte unab­hängig von Ort und Zeit über das Mobil­funk­netz zu über­mitteln. Ursprüng­lich diente sie vor allem Mobil­funk­anbie­tern dazu, ihre Kunden über even­tuelle Netz­störungen zu infor­mieren. Um 1994 nahm die Popu­larität der Kurz­nach­richt auch unter Handy-Nutzern rasant zu. Im Jahr 2009 kam mit WhatsApp der Dienst auf den Markt, der Instant-Messen­gern zum Durch­bruch verhalf. Seit 2013 befindet sich die SMS im freien Fall.

Wenn Sie wissen wollen, welche Alter­nativen es zur SMS – neben WhatsApp – gibt, dann empfehlen wir unseren Messenger-Ratgeber.

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