Multiroom

Radio, Musikstreaming & mehr: Sonos im Langzeittest

Sonos gehört zu den bekann­testen Multi­room-Systemen. Doch was leisten die WLAN-Laut­spre­cher in der Praxis? Welche Dienste sind nutzbar? Wir haben das Angebot einem Lang­zeit­test unter­zogen.
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Die Erst­einrich­tung des Sonos-Systems ist ein Kinder­spiel und auf der Webseite des Herstel­lers gut beschrieben. Zudem ist die Menü­führung über die App intuitiv möglich, sodass man auch als neuer Anwender nichts falsch machen kann. Im Prinzip muss man sich als Nutzer im Vorfeld nur entscheiden, ob man die Stan­dard- oder Boost-Konfi­gura­tion nutzen möchte.

Bei der Stan­dard-Einrich­tung nutzen die Laut­spre­cher das im Haus­halt vorhan­dene WLAN-Netz mit. Bei der Boost-Konfi­gura­tion wird (mindes­tens) einer der Laut­spre­cher per Kabel mit dem Router verbunden. In diesem Fall richtet das Sonos-System ein eigenes WLAN-Netz ein, über das die Laut­spre­cher unter­einander kommu­nizieren und das Strea­ming-Signal über­tragen. Die Sonos Playbase kann unter dem Fernseher platziert werden Die Sonos Playbase kann unter dem Fernseher platziert werden
Foto: Sonos

Ausge­rechnet beim WLAN patzt Sonos

So komisch es klingt: Das WLAN ist auch gleich die größte Schwäche von Sonos, denn es wird nur der je nach Wohnort stark ausge­lastete 2,4-GHz-Bereich unter­stützt. Das ist selbst bei neueren Kompo­nenten wie dem Sonos-One-Laut­spre­cher so und durch nichts zu recht­fertigen. Im Falle unserer im Spes­sart in einem Zwei-Fami­lien-Haus aufge­bauten Anlage ist das kein Problem. In einem größeren Gebäude in der Stadt könnte das aber zu massiven Einschrän­kungen in Form von Ausset­zern beim Strea­ming führen.

Sind die ersten Laut­spre­cher am Netz und einge­richtet, so lassen sich über die Sonos-Controller-App, die für Android und iOS, aber auch für Windows und macOS zur Verfü­gung steht, die Dienste auswählen, die genutzt werden sollen. Für Inter­netradio bietet Sonos gegen­über WLAN-Radios einen entschei­denden Vorteil: Mit Diensten wie TuneIn Radio, MyTuner Radio, Radio.de (hier als Radio.net gelistet) und dem Radioplayer.de gibt es gleich mehrere Aggre­gatoren. Sprich: Wenn einer der Anbieter ausfällt, ist nicht gleich das ganze System "tot". Als Hörer weicht man einfach auf einen der anderen Dienste aus.

Darum ist Sonos besser als ein klas­sisches WLAN-Radio

TuneIn Radio genießt die tiefste System­inte­gration, die aber dennoch enttäuscht, weil man sich nicht in sein TuneIn-Konto einloggen und die dort hinter­legten Favo­riten über­nehmen kann. Statt­dessen muss man die Liste der bevor­zugten Radio­stationen speziell für Sonos neu anlegen. Immerhin ist es möglich, auch eigene Streams hinzu­zufügen. Das ist prak­tisch, wenn man ein Programm hören möchte, das bei TuneIn Radio nicht gelistet ist.

Mit Pocket Casts gibt es bei Sonos mitt­lerweile auch eine direkt inte­grierte Podcast-Lösung. Hier kann auch der Account genutzt werden, denn der Anwender mögli­cher­weise schon am Smart­phone oder Tablet ange­legt hat. Die gehörten Sendungen werden system­über­grei­fend synchro­nisiert. Sprich: Wenn man eine Podcast-Folge schon über Sonos gehört hat, wird sie auch am Smart­phone bzw. Tablet als gehört markiert und umge­kehrt.

Musik­strea­ming: Alle wich­tigen Dienste an Bord

Räume lassen sich auch gruppieren Räume lassen sich auch gruppieren
Foto: teltarif.de
Eben­falls auf Sonos vertreten sind die gängigen Musik-Strea­ming­dienste wie Spotify, Apple Music, Amazon Music, Deezer etc. Hier lassen sich die persön­lichen Accounts auch auf dem Multi­room-System einrichten, sodass die bereits ange­legten Play­lists etc. auch auf den WLAN-Laut­spre­chern zur Verfü­gung stehen. Dafür ist beispiels­weise die Spotify-App im Vergleich zum Original unter Android oder iOS sehr spar­tanisch.

Als Alter­native unter­stützt Sonos die Möglich­keit, die Spotify-App auch für die WLAN-Laut­spre­cher zu verwenden. So steht auch die bekannte Benut­zerober­fläche der Anwen­dung zur Verfü­gung, die man auch unter­wegs für das Musik-Strea­ming nutzt. Aller­dings funk­tioniert Spotify auf Sonos gene­rell nur, wenn ein Premium-Account gebucht wurde. Wer das werbe­freie Spotify Free nutzt, kann allen­falls auf AirPlay zurück­greifen, um die Musik auf das Multi­room-System zu streamen.

Bei Amazon Music fällt positiv auf, dass auch die Fußball-Live­über­tragungen über die Sonos-App zugäng­lich sind. Das ist keine Selbst­verständ­lich­keit, wie die Beispiele Android Auto und Apple CarPlay zeigen, wo man zwar Amazon Music zur Verfü­gung hat, aber nicht auf die Streams der Über­tragungen aus Bundes­liga und UEFA Cham­pions League zugreifen kann.

Auf der dritten und letzten Seite berichten wir unter anderem darüber, wie man DAB+ über die Sonos-Laut­spre­cher hören kann.

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