Gekappt: Sony verabschiedet sich von Jahresprognose
Sonys Jahresprognose ist hinfällig
(c) dpa
Sony muss seine Umsatzprognose für das laufende
Geschäftsjahr nach nur drei Monaten kappen. Der japanische
Elektronik-Riese rechnet unter anderem mit schwächeren Verkäufen bei
der alternden Spielekonsole Playstation 4 sowie Fernsehgeräten.
Für das noch bis Ende März 2020 laufende Geschäftsjahr erwartet Sony nun Erlöse von 8,6 Billionen Yen (ca. 71 Milliarden Euro) statt zuvor 8,8 Billionen. Die Prognose für den Nettogewinn ließ der Konzern unverändert bei 500 Milliarden Yen (rund 4,1 Milliarden Euro).
Angestaubt: Playstation 4
Sonys Jahresprognose ist hinfällig
(c) dpa
Bei der Playstation 4 geht Sony nun von 15 Millionen verkauften
Geräten im laufenden Geschäftsjahr aus - eine Million weniger als
bisher erwartet. Die Konsole ist - mit zwischenzeitlicher
Modernisierung - bereits seit Ende 2013 auf dem Markt und Sony
arbeitet an einer Nachfolge-Generation. Ihre Entwicklung und die
Vorbereitungen für den Marktstart verschlingen zugleich Geld. Im Ende
Juni abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal sank der Umsatz der
Spiele-Sparte um drei Prozent auf 457,5 Milliarden Yen (rund 3,8 Milliarden
Euro).
Der Konzernumsatz ging im ersten Geschäftsquartal um 1,4 Prozent auf 1,9 Billionen Yen zurück. Der Nettogewinn sank unter anderem angesichts des starken Yen um 32,8 Prozent auf 152,1 Milliarden Yen (rund 1,3 Milliarden Euro). Dank guter Verkäufe von Kamera-Sensoren für Handys konnte Sony den operativen Ertrag jedoch um 18,4 Prozent auf 230,9 Milliarden Yen steigern.
Konzentration auf das Entertainment-Geschäft
Die Abschwächung des Geschäfts kommt für Sony auch ungelegen, da der Konzern zum zweiten Mal vom Fondsmanager Daniel Loeb unter Druck gesetzt wird. Diesmal fordert der US-Investor, Sony solle das boomende Geschäft mit Kamera-Sensoren abspalten, um sich besser auf das Entertainment-Geschäft konzentrieren zu können. Bei der ersten Attacke vor rund sechs Jahren hatte Loeb dagegen versucht, Sony zur Trennung von den Hollywood-Studios und der Musik-Sparte zu zwingen.
Im Film-Geschäft rechnet Sony unter anderem dank dem neuen "Spider-Man"-Streifen für dieses Geschäftsjahr mit knapp 1,1 Billionen Yen (rund 9 Milliarden Euro) Umsatz und einem operativen Gewinn von 65 Milliarden Yen (537 Milliarden Euro).
Die Sparte mit den Kamera-Sensoren soll im Geschäftsjahr unterdessen ein operatives Ergebnis von 145 Milliarden Yen (knapp 1,2 Milliarden Euro) abliefern.
Die Rückgänge im Geschäft mit eigenen Smartphones bekommt Sony hingegen weiterhin nicht gestoppt. Im ersten Geschäftsquartal setzte der Konzern nur noch 900 000 Geräte ab - ein Jahr zuvor waren es noch zwei Millionen gewesen.
Huawei hat seine Halbjahresbilanz bekannt gegeben. In dem Fall des chinesischen Smartphone-Herstellers und Netzwerkausrüsters ist die Entwicklung aufgrund der US-Sanktionen besonders spannend. Mehr zu dem Thema lesen Sie in einer weiteren News.