Optimismus

Sony will Weltmarktführer auf dem Smartphone-Markt werden

Trotz schlechter Zahlen herrscht Optimismus
Von Mirko Schubert mit Material von dpa

Sony steht vor einer schwierigen Aufgabe: Der eigene Anspruch, Marktführer zu werden, kollidiert mit der starken Konkurrenz. Sony steht vor einer schwierigen Aufgabe: Der eigene Anspruch, Marktführer zu werden, kollidiert mit der starken Konkurrenz.
Bild: Sony
Der japanische Elektronik-Konzern Sony richtet sich auf einen Sparkurs ein. Das Unternehmen will sich künftig aus dem Fernseher-Geschäft zurücknehmen und auf dem mobilen Sektor sowie der Medizintechnik punkten. Die Umstrukturierung erfordere allerdings auch einen Abbau von 10 000 Stellen.

Neue Strukturierung für schwarze Zahlen

Sony steht vor einer schwierigen Aufgabe: Der eigene Anspruch, Marktführer zu werden, kollidiert mit der starken Konkurrenz. Sony steht vor einer schwierigen Aufgabe: Der eigene Anspruch, Marktführer zu werden, kollidiert mit der starken Konkurrenz.
Bild: Sony
In den letzten vier Jahren schrieb Sony hohe Verluste. So erreichte das Unternehmen allein im letzten Geschäftsjahr einen Fehlbetrag von fast fünf Milliarden Euro. Der neue Konzernchef Kazuo Hirai will nun eine Trendwende schaffen, um den aufstrebenden Konkurrenten Apple und Samsung das Wasser zu reichen.

"Sony wird sich wandeln", sagte Hirai auf einer Pressekonferenz in Tokio. "Sony war immer eine Firma mit Unternehmensgeist, daran wird sich nichts ändern." Der neue Sony-Chef hatte zuletzt das Geschäft mit Spielekonsolen erfolgreich geführt und will nun auch in anderen Sparten schwarze Zahlen schreiben.

Sony will Weltmarktführer auf dem Smartphone-Markt werden

Besonders ehrgeizige Ziele steckt sich das Unternehmen für den Smartphone-Markt. Der Konzern möchte künftig Weltmarktführer bei den Mobiltelefonen werden. Bis vor kurzem hatte Sony das Handygeschäft zusammen mit der schwedischen Firma Ericsson geführt, spielte aber auf dem Handymarkt kaum noch eine Rolle.

Inzwischen führt das Unternehmen die Smartphone-Sparte wieder selbst und hat bereits erste Geräte wie das Xperia S, Xperia pro und Xperia neo V auf dem Markt. Neue Android-Geräte wie etwa das Xperia P und das Xperia U sind bereits angekündigt und sollen Mitte des zweiten Quartals 2012 auf den Markt kommen.

Auch abseits der Unterhaltungselektronik möchte Sony künftig punkten. So will das Unternehmen seinen Fokus vermehrt auf die Medizintechnik legen und sucht derzeit nach Übernahmemöglichkeiten in dieser Sparte. Bis 2015 will das Unternehmen mit diesem Geschäftsfeld eine halbe Milliarde Euro einnehmen, muss sich jedoch erst gegen starke Konkurrenten wie Siemens, Philips, Toshiba und GE behaupten.

Reduzierung des Fernseh-Geschäfts

Im Zuge der Umstrukturierung will Sony jedoch auch Einsparungen vornehmen. So will das Unternehmen die miserabel laufende TV-Sparte im kommenden Geschäftsjahr ab April 2013 weiter zurückfahren. So sollen die Fixkosten um 60 Prozent gesenkt werden, die Betriebskosten um etwa ein Drittel. Zudem soll die Sanierung im laufenden Geschäftsjahr zwar knapp 700 Millionen Euro kosten, jedoch sollen insgesamt 10 000 Stellen gestrichen werden.

Unter der Devise "One Sony, One Management" will Hirau als neuer starker Mann bei Sony jetzt einen rasanten Neustart schaffen. Unverblümt zählt er die wichtigsten Aufgaben auf, der sich der einstige Pionier der Elektronikbranche unter seiner Führung stellen muss: Das neue Management soll auf die Tube drücken, Entscheidungsprozesse wollen beschleunigt und der Weg von der Entwicklung zur Markteinführung verkürzt werden. Mit anderen Worten: Sony muss wieder innovative Produkte und neue Ideen entwickeln, wenn es seinen an Apple verlorenen "Muss-ich-haben-Faktor" früherer Zeiten wiederhaben will. Mit der Initiative "One Sony" wähnt sich Hirai auf dem richtigen Weg. Investitionen und technologische Entwicklungen sollen sich fortan auf die drei wichtigsten Pfeiler des Elektronikgeschäfts konzentrieren: Digital Imaging, Spiele und Mobilbereich.

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