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Sony Xperia Z3 im Test: Großartiges Display, Abstriche bei der Kamera

Das Sony Xperia Z3 ist das neue Vorzeige-Modell der Japaner und macht fast im gesamten Test eine gute Figur. So haben wir zahlreiche Verbesserungen zum Vorgänger Xperia Z2 festgestellt, aber auch Abstriche bei der Kamera.
Von Marleen Frontzeck-Hornke

An der Display-Diagonale von 13,2 Zentimeter (5,2 Zoll) hat sich im Vergleich zum Vorgänger nichts beim Sony Xperia Z3 getan. Die Auflösung von 1 080 mal 1 920 Pixel (Full-HD) samt der Pixeldichte von 424 ppi sind ebenfalls gleich geblieben. Dennoch haben wir im direkten Vergleich und bei höchster Helligkeitsstufe einige deutliche Verbesserungen festgestellt. So wurde die Kontrast-Technologie verbessert, wodurch die Farben noch kräftiger, aber dennoch natürlich wirken, und zudem ist das Display nochmals um einige Stufen heller. Konkret haben die Japaner an der bereits von den Vorgänger-Modellen bekannten hauseigenen Triluminos- samt Live-Colour-Technik geschraubt. Bei der Triluminos-Technik kommen LEDs mit Rot- und Grün-Tönen zum Einsatz. Diese können eine gleichmäßiges, helleres Licht erzeugen und sorgen für eine noch breitere Palette an Farbtönen: Bei der Live-Colour-LED-Technik befinden sich in der entsprechenden Display-Schicht grünes und rotes Phosphor mit blauen LEDs, die mit den Farbfiltern kombinierbar sind. So wird das bereits erwähnte gleichmäßige, hellere Licht erzeugt. Das Display macht in unseren Augen einen sehr guten Job und liefert kontrastreiche sowie natürliche Farbergebnisse ab.

Ist das Problem mit der Blickwinkelstabilität gelöst?

Samsung Galaxy S5, Xperia Z3 und Z2 im Display-Vergleich Samsung Galaxy S5, Xperia Z3 und Z2 im Display-Vergleich
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Auch die Blickwinkelstabilität des Display beim Sony-Smartphone kann nun fast mit der des Super-AMOLED-Display des Samsung Galaxy S5 mithalten. Doch was hat Sony anders gemacht? Das Stichwort ist die IPS-Technik, zuvor hat Sony beim Xperia Z2 noch auf LCD-Technik gesetzt, wodurch die Blickwinkelstabilität etwas geschwächelt hat. Hinzu kommt, dass das Display nun auch bei direkter Sonneneinstrahlung besser ablesbar ist. An der Spiegelfreudigkeit des Display-Glases hat sich aber nichts geändert. Um diesen Punkt zu testen haben wir das Z2 und Z3 ausgeschaltet und mit einer Decken-Lampe den Grad der Spiegelung eingeschätzt. Außerdem hat Sony den Bild-Prozessor X-Reality verbessert. Dadurch wird nicht nur das Bildrauschen weiter reduziert und die Bildschärfe optimiert, sondern durch die neue Super-Resolution-Technik wird auch jedes Pixel in einem Bild überprüft und fehlende Pixel reproduziert.

Sony Xperia Z3

Insgesamt gibt es in puncto Display-Verbesserungen wirklich nichts zu meckern. Hier hat sich der Hersteller die Kritik-Punkte beim Sony Xperia Z2 anscheinend zu Herzen genommen. Zudem ist die Display des Xperia Z3 im direkten Vergleich mit dem Samsung Galaxy S5 deutlich heller und bei der Blickwinkelstabilität in etwa gleich auf.

Prozessor, System und Apps im Check

Viele vorinstallierte Apps im Smartphone-Menü Viele vorinstallierte Apps im Smartphone-Menü
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Beim Prozessor setzt Sony beim Xperia Z3 wieder auf einen Snapdragon-801-Proessor mit vier Kernen aus dem Hause Qualcomm. Allerdings hat der Hersteller vom Z2 zum Z3 die Taktfrequenz von 2,3 GHz auf nun 2,5 GHz erhöht. Vom internen Speicher mit einer Kapazität von 16 GB stehen dem Nutzer allerdings nur 11,5 GB zur Verfügung, den Rest belegt das vorinstallierte System. Über den microSD-Slot lässt sich immerhin eine 128-GB-Speicherkarte einstecken, auf der man dann seine Videos und Fotos ablegen kann. Die Größe des Arbeitsspeichers ist gleich geblieben und beträgt 3 GB. Für eine ordentliche Grafik sorgt dabei die Andreno-330-GPU. Die Navigation durch das Menü erfolgte in unserem Test ohne Aussetzer und Apps werden flott geladen. Zudem wurden Videos in HD-Qualität ruckelfrei wiedergegeben - hier leistet das Innenleben ganze Arbeit. Unser Eindruck wird auch von den Benchmark-Testergebnissen bei AnTuTu und 3DMark bestätigt. Während das Sony Xperia Z2 einen Punktestand von insgesamt 41 487 erreicht hat, kann das Xperia Z3 insgesamt 44 220 Zähler vorweisen. Davon nimmt allein die 3D-Grafik insgesamt 15 091 Punkte ein. Mit dem AnTuTu-Ergebnis lässt das Xperia Z3 sogar das Samsung Galaxy S5 (AnTuTu-Benchmark-Test: 43 098 Punkte, 3D-Grafik: 14 997 Punkte) hinter sich, wenn auch nur knapp. Im 3DMark-Benchmark-Test Ice Storm Unlimited liegt das Xperia Z3 mit 18 632 Punkten allerdings nur ganz knapp vor dem Xperia Z2 mit 18 344 Punkten.

Als mobiles Betriebssystem kommt Android 4.4.2 alias Kitkat auf dem Sony Xperia Z3 zum Einsatz. Die hauseigene Sony-Benutzeroberfläche Xperia UI ist vergleichsweise schlicht, aber modern und elegant. Die Icons und Apps sind im Vergleich zum Vorgänger etwas größer geworden - ansonsten hat sich an der Oberfläche nichts geändert. Die Anzahl der vorintallierten Apps hat allerdings etwas zugenommen. Dazu gehören insbesondere Apps wie Lifelog sowie die Navigations-App Navigon von Garmin in einer Xperia-Edition. Die Japaner machen in erster Linie auf dem Smartphone in Form von Apps Trommelwirbel für ihre eigenen Wearable-Produkte - die Smartwatch 3 und das Smartband Talk. Die Kommunikationen zwischen den Sony-Geräten soll nun durch die überarbeiteten Apps noch besser sein. Bisher haben wir aber leider noch kein Wearable-Testgerät von Sony erhalten.

PS4-Remote-Play-Funktion lässt Spielerherzen höher schlagen

Sony Xperia Z3 im Benchmark-Test Sony Xperia Z3 im Benchmark-Test
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Ansonsten preist Sony vor allem beim neuen Flaggschiff die kommende PS4-Remote-Play-Funktion an. Mit dieser ist der Nutzer in der Lage, per WLAN auf die Spiele der eigenen Playstation 4 zuzugreifen und kann diese auf dem Sony Xperia Z3 spielen. Dazu wird allerdings noch ein zusätzlicher Adapter benötigt, damit man das mobile Endgerät am Dualshock-4-Controller befestigen kann. Die Funktion steht erst ab November dieses Jahres zur Verfügung. Wir sind jedenfalls schon gespannt darauf und werden die neue Funktion dann testen. Allerdings weist Sony bereits im Kleingedruckten daraufhin, dass möglicherweise einige Spiele die PS4-Remote-Play-Funktion nicht unterstützen.

Ebenfalls wieder mit von der Partie sind die Sony-Funktionen Throw, für die drahtlose Übertragung von Inhalten auf ein anderes DNLA-Gerät, Miracast, für das Spiegeln des Smartphone-Bildschirms auf einem Fernseher oder einem Tablet mit gleicher Funktion sowie One-touch-Setup. Letztere Funktion ermöglicht es dem Nutzer, gleich mehrere Funktionen, die für zwei Xperia-Geräte erforderlich sind, mit nur einer Berührung auszuführen - sprich, eine Bluetooth-Verbindung herstellen, Screen-Mirroring aktivieren oder Medien zwischen zwei Xperia-Geräten freigeben.

Lesen Sie auf der nächsten Seite mehr zur 20,7-Megapixel-Kamera im Sony Xperia Z3 und wieder die Telefonie-Funktion und der Akku abschneiden. Zudem erfahren Sie, wie unser Fazit zum neuen Flaggschiff der Japaner ausfällt.

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