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Sony Xperia Z3 im Test: Großartiges Display, Abstriche bei der Kamera

Das Sony Xperia Z3 ist das neue Vorzeige-Modell der Japaner und macht fast im gesamten Test eine gute Figur. So haben wir zahlreiche Verbesserungen zum Vorgänger Xperia Z2 festgestellt, aber auch Abstriche bei der Kamera.
Von Marleen Frontzeck-Hornke

Das Sony Xperia Z3 ist das neue Flaggschiff der Japaner und der Nachfolger des Sony Xperia Z2. Sony ist einer der wenigen Hersteller, die im halbjährlichen Takt neue Highend-Geräte herausbringen. Der Grund dafür soll sein, dass man jedem Mobilfunk-Kunden, der kurz vor einem Tarif-Wechsel steht, die Möglichkeit geben will, das Smartphone mit der aktuellsten Top-Ausstattung anzubieten. In diesem Zusammenhang hat Sony nun auf der IFA das Xperia Z3 mit einigen Verbesserungen vorgestellt.

Sony Xperia Z3 im Test Sony Xperia Z3 im Test
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Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Ab 649 Euro (UVP) ist das neue Highend-Smartphone in den Farbvarianten Weiß, Schwarz, Silber-Grün und Kupfer zu haben. In unserer Redaktion ist ein schwarzes Test-Exemplar des neuen Vorzeige-Gerätes eingetroffen, das wir im Folgenden für Sie auf Herz und Nieren getestet haben und zeigen, welche Neuerungen das Modell im Vergleich zum Xperia Z2 eigentlich mitbringt sowie, ob sich ein Umstieg vom Z2 auf das Z3 lohnt.

Beim Design ist nun alles etwas runder

In puncto Bauform und Design hat Sony - im Vergleich vom Xperia Z1 zum Z2 - einen deutlich größeren Schritt gewagt. So setzt der Hersteller auf viele Rundungen. Dies betrifft insbesondere die Seiten, die nun über eine Wölbung verfügen, wodurch das Smartphone viel bequemer in der Hand liegt. Selbst die Kanten und Schutzklappen sind so verarbeitet, dass sich diese ins Runde Design nahtlos einfügen. Man bekommt den Eindruck als wäre das Xperia Z3 aus einem Guss - wäre da nicht die bekannte Glasrückseite.

Die Glas-Rückseite spiegelt und ist anfällig für Fingerabdrücke Die Glas-Rückseite spiegelt und ist anfällig für Fingerabdrücke
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Über die Glasrückseite streiten sich die Geister: Während die Einen gerade dieses Element charmant finden, sind die Anderen von der Rückseite überhaupt nicht begeistert, da diese leicht für Fingerabdrücke anfällig ist und so mancher an der Stabilität von Glas seine Zweifel hat. Im Test haben wir das Smartphone einige Male herunterfallen lassen und konnten keine Sprünge bzw. Schäden feststellen. Der Metall-Rahmen sowie die speziell verstärkte Vorderseite, die das Display schützt, aber auch die Rückseite sind anscheinend so gut verarbeitet, dass die gesamte Konstruktion die Stürze aus einer Höhe von 1,5 Metern auf Laminatboden problemlos überstanden hat. Zudem hat das Smartphone eine Schlankheitskur bekommen ist mit dem Maßen 146 mal 72 mal 7,3 Millimeter nicht nur um 0,9 Millimeter schlanker, sondern wiegt mit 152 Gramm auch 6 Gramm weniger als das Xperia Z2.

Tasten und Anschlüsse im Check

Abgerundetes Design und keine scharfen Kanten Abgerundetes Design und keine scharfen Kanten
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Ein kleines Manko gibt es aber bei der neuen Z3-Rückseite: Wir haben das Z3 und Z2 auf einen Tisch gelegt und festgestellt, dass die Rückseite des neuen Sony-Smartphones deutlich rutschiger ist. Es fehlen die leicht überstehenden Kanten den Rahmens, wie wir sie vom Z2 kennen. Dies ist natürlich für die Ergonomie besser, aber wenn man das Smartphone mit Schwung auf einen glatten Untergrund legt, kann es passieren, dass das Smartphone, wie ein Bier auf der Theke, den Tisch entlang rutscht.

An der Position und Anzahl der Tasten bzw. Anschlüsse hat sich fast nichts geändert. So befinden sich auf der rechten Seite mit Blick auf das Display von oben nach unten der microSD-Slot, der sich mit dem Nano-SIM-Steckplatz (Z2: Micro-SIM) eine Schutzklappe teilt, gefolgt von der Ein- und Aus-Taste, der Lautstärkewippe und der zusätzlichen physischen Kamera-Taste. Dabei fällt uns auf, dass der SIM-Kartenschacht von der linken Seite (Xperia Z2) nun auf die rechte Seite gewandert ist. Der Power-Button und die Lautstärkewippe ragen nun etwas weniger aus dem Gehäuse, wodurch es gerade bei der Lautstärkewippe manchmal etwas schwierig ist, den richtigen Druckpunkt zu finden. Auf der gegenüberliegenden Seite sind der Micro-USB-2.0-Port sowie der Anschluss für eine Dockingstation eingebaut.

Empfindliche Anschlüsse werden durch eine Schutzklappe geschützt Empfindliche Anschlüsse werden durch eine Schutzklappe geschützt
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Über die genannten beiden Anschlüsse erfolgt das Aufladen des Akkus. Eine Dockingstation für das Sony Xperia Z3 ist bereits für etwa 15 Euro im Handel zu haben. Dies dürfte gerade für diejenigen interessant sein, die sich beim Laden des Gerätes am seitlich sitzenden Micro-USB-Port stören, da man immer wieder dafür die Schutzklappe öffnen muss.

Schutzklappen und Wasserfestigkeit im Test

Die Schutzklappen des Sony Xperia Z3 sind im Vergleich zum Vorgänger auch deutlich kleiner, schlanker und runder geworden. Auf der Innenseite verfügen die Klappen über eine Gummiabdichtung, die das Innenleben bzw. die Anschlüsse des Smartphones vor Wasser und Staub schützten sollen. Damit kommen wir zu nächsten besonderen Eigenschaft des neuen Flaggschiffs: Das Gerät ist nach den Schutzklassen IP65 und IP68 vor bis zu 1,5 Meter tiefen Süßwasser für eine Dauer von 30 Minuten gefeit. Durch einen Hinweis auf dem Display wird der Nutzer darüber informiert, ob alle Schutzklappen richtig sitzen. Dennoch sollte man sich nicht darauf verlassen und lieber nochmal nachdrücken. Wer sich nicht an die Vorschriften hält, läuft Gefahr, die Garantieleitungen von Sony aufs Spiel zu setzen.

Sony Xperia Z3 im Wasserkrug Sony Xperia Z3 im Wasserkrug
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Im nächsten Schritt haben wieder unseren bewährten Wasserkrug hervorgeholt und sind mit dem Sony Xperia Z3 baden gegangen. Dabei haben wir das Display eingeschaltet und den Ruhezustand auf 30 Minuten gesetzt. Das Highend-Gerät hat die Wassertaufe von etwa 20 Minuten gut überstanden. Wir konnten keine Wasserspuren in den Anschlüssen feststellen. Die 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse ist im Inneren entsprechend ausgekleidet, damit kein Wasser eindringt und verfügt daher über keine zusätzliche Schutzklappe. Allerdings sollte man zumindest 30 Minuten warten bzw. schauen, ob die Wasserrückstände im Audio-Anschluss weg sind, bevor man einen Kopfhörer anschließt - sicher, ist sicher.

Display-Qualität, Leistung und Prozessor im Smartphone-Test

An der Display-Diagonale von 13,2 Zentimeter (5,2 Zoll) hat sich im Vergleich zum Vorgänger nichts beim Sony Xperia Z3 getan. Die Auflösung von 1 080 mal 1 920 Pixel (Full-HD) samt der Pixeldichte von 424 ppi sind ebenfalls gleich geblieben. Dennoch haben wir im direkten Vergleich und bei höchster Helligkeitsstufe einige deutliche Verbesserungen festgestellt. So wurde die Kontrast-Technologie verbessert, wodurch die Farben noch kräftiger, aber dennoch natürlich wirken, und zudem ist das Display nochmals um einige Stufen heller. Konkret haben die Japaner an der bereits von den Vorgänger-Modellen bekannten hauseigenen Triluminos- samt Live-Colour-Technik geschraubt. Bei der Triluminos-Technik kommen LEDs mit Rot- und Grün-Tönen zum Einsatz. Diese können eine gleichmäßiges, helleres Licht erzeugen und sorgen für eine noch breitere Palette an Farbtönen: Bei der Live-Colour-LED-Technik befinden sich in der entsprechenden Display-Schicht grünes und rotes Phosphor mit blauen LEDs, die mit den Farbfiltern kombinierbar sind. So wird das bereits erwähnte gleichmäßige, hellere Licht erzeugt. Das Display macht in unseren Augen einen sehr guten Job und liefert kontrastreiche sowie natürliche Farbergebnisse ab.

Ist das Problem mit der Blickwinkelstabilität gelöst?

Samsung Galaxy S5, Xperia Z3 und Z2 im Display-Vergleich Samsung Galaxy S5, Xperia Z3 und Z2 im Display-Vergleich
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Auch die Blickwinkelstabilität des Display beim Sony-Smartphone kann nun fast mit der des Super-AMOLED-Display des Samsung Galaxy S5 mithalten. Doch was hat Sony anders gemacht? Das Stichwort ist die IPS-Technik, zuvor hat Sony beim Xperia Z2 noch auf LCD-Technik gesetzt, wodurch die Blickwinkelstabilität etwas geschwächelt hat. Hinzu kommt, dass das Display nun auch bei direkter Sonneneinstrahlung besser ablesbar ist. An der Spiegelfreudigkeit des Display-Glases hat sich aber nichts geändert. Um diesen Punkt zu testen haben wir das Z2 und Z3 ausgeschaltet und mit einer Decken-Lampe den Grad der Spiegelung eingeschätzt. Außerdem hat Sony den Bild-Prozessor X-Reality verbessert. Dadurch wird nicht nur das Bildrauschen weiter reduziert und die Bildschärfe optimiert, sondern durch die neue Super-Resolution-Technik wird auch jedes Pixel in einem Bild überprüft und fehlende Pixel reproduziert.

Sony Xperia Z3

Insgesamt gibt es in puncto Display-Verbesserungen wirklich nichts zu meckern. Hier hat sich der Hersteller die Kritik-Punkte beim Sony Xperia Z2 anscheinend zu Herzen genommen. Zudem ist die Display des Xperia Z3 im direkten Vergleich mit dem Samsung Galaxy S5 deutlich heller und bei der Blickwinkelstabilität in etwa gleich auf.

Prozessor, System und Apps im Check

Viele vorinstallierte Apps im Smartphone-Menü Viele vorinstallierte Apps im Smartphone-Menü
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Beim Prozessor setzt Sony beim Xperia Z3 wieder auf einen Snapdragon-801-Proessor mit vier Kernen aus dem Hause Qualcomm. Allerdings hat der Hersteller vom Z2 zum Z3 die Taktfrequenz von 2,3 GHz auf nun 2,5 GHz erhöht. Vom internen Speicher mit einer Kapazität von 16 GB stehen dem Nutzer allerdings nur 11,5 GB zur Verfügung, den Rest belegt das vorinstallierte System. Über den microSD-Slot lässt sich immerhin eine 128-GB-Speicherkarte einstecken, auf der man dann seine Videos und Fotos ablegen kann. Die Größe des Arbeitsspeichers ist gleich geblieben und beträgt 3 GB. Für eine ordentliche Grafik sorgt dabei die Andreno-330-GPU. Die Navigation durch das Menü erfolgte in unserem Test ohne Aussetzer und Apps werden flott geladen. Zudem wurden Videos in HD-Qualität ruckelfrei wiedergegeben - hier leistet das Innenleben ganze Arbeit. Unser Eindruck wird auch von den Benchmark-Testergebnissen bei AnTuTu und 3DMark bestätigt. Während das Sony Xperia Z2 einen Punktestand von insgesamt 41 487 erreicht hat, kann das Xperia Z3 insgesamt 44 220 Zähler vorweisen. Davon nimmt allein die 3D-Grafik insgesamt 15 091 Punkte ein. Mit dem AnTuTu-Ergebnis lässt das Xperia Z3 sogar das Samsung Galaxy S5 (AnTuTu-Benchmark-Test: 43 098 Punkte, 3D-Grafik: 14 997 Punkte) hinter sich, wenn auch nur knapp. Im 3DMark-Benchmark-Test Ice Storm Unlimited liegt das Xperia Z3 mit 18 632 Punkten allerdings nur ganz knapp vor dem Xperia Z2 mit 18 344 Punkten.

Als mobiles Betriebssystem kommt Android 4.4.2 alias Kitkat auf dem Sony Xperia Z3 zum Einsatz. Die hauseigene Sony-Benutzeroberfläche Xperia UI ist vergleichsweise schlicht, aber modern und elegant. Die Icons und Apps sind im Vergleich zum Vorgänger etwas größer geworden - ansonsten hat sich an der Oberfläche nichts geändert. Die Anzahl der vorintallierten Apps hat allerdings etwas zugenommen. Dazu gehören insbesondere Apps wie Lifelog sowie die Navigations-App Navigon von Garmin in einer Xperia-Edition. Die Japaner machen in erster Linie auf dem Smartphone in Form von Apps Trommelwirbel für ihre eigenen Wearable-Produkte - die Smartwatch 3 und das Smartband Talk. Die Kommunikationen zwischen den Sony-Geräten soll nun durch die überarbeiteten Apps noch besser sein. Bisher haben wir aber leider noch kein Wearable-Testgerät von Sony erhalten.

PS4-Remote-Play-Funktion lässt Spielerherzen höher schlagen

Sony Xperia Z3 im Benchmark-Test Sony Xperia Z3 im Benchmark-Test
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Ansonsten preist Sony vor allem beim neuen Flaggschiff die kommende PS4-Remote-Play-Funktion an. Mit dieser ist der Nutzer in der Lage, per WLAN auf die Spiele der eigenen Playstation 4 zuzugreifen und kann diese auf dem Sony Xperia Z3 spielen. Dazu wird allerdings noch ein zusätzlicher Adapter benötigt, damit man das mobile Endgerät am Dualshock-4-Controller befestigen kann. Die Funktion steht erst ab November dieses Jahres zur Verfügung. Wir sind jedenfalls schon gespannt darauf und werden die neue Funktion dann testen. Allerdings weist Sony bereits im Kleingedruckten daraufhin, dass möglicherweise einige Spiele die PS4-Remote-Play-Funktion nicht unterstützen.

Ebenfalls wieder mit von der Partie sind die Sony-Funktionen Throw, für die drahtlose Übertragung von Inhalten auf ein anderes DNLA-Gerät, Miracast, für das Spiegeln des Smartphone-Bildschirms auf einem Fernseher oder einem Tablet mit gleicher Funktion sowie One-touch-Setup. Letztere Funktion ermöglicht es dem Nutzer, gleich mehrere Funktionen, die für zwei Xperia-Geräte erforderlich sind, mit nur einer Berührung auszuführen - sprich, eine Bluetooth-Verbindung herstellen, Screen-Mirroring aktivieren oder Medien zwischen zwei Xperia-Geräten freigeben.

Kamera, Telefonie und Akku im Test sowie unser Fazit

Das Sony Xperia Z3 ist wieder mit einer 20,7-Megapixel-Kamera ausgestattet, der ein Auto-Fokus, ein gepulster LED-Blitz sowie ein 8-fach Digitalzoom zur Seite stehen. Allerdings steht die Kamera-Auflösung von 5 248 mal 3 936 Pixel im 4:3-Format nur im Manuell-Modus zur Verfügung. Sogar im 16:9-Format sind es weniger Megapixel, nämlich 15,5 Megapixel (5 248 mal 2 952 Pixel). Der Automatik-Modus liefert die Fotos sowohl im 4:3- (3 264 mal 2 448 Pixel) als auch im 16:9-Format (3 840 mal 2 160 Pixel) nur mit 8 Megapixel ab. Sony bewirbt bei der Smartphone-Kamera auch offensiv den maximalen ISO-Wert von 12 800. Diesen haben wir weder im Automatik- noch im Manuell-Modus einstellen bzw. finden können.

ISO 12 800 ist nur umständlich einstellbar bzw. auffindbar ISO 12 800 ist nur umständlich einstellbar bzw. auffindbar
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Während bei den 20,7- und 15,5-Megapixel ein maximaler ISO-Wert von 800 zur Verfügung steht, konnten wir für alle anderen Kamera-Auflösungen darunter immerhin einen ISO-Wert von 3200 im Manuell-Modus vorfinden. Allerdings haben wir die Vermutung gehabt, dass sich der beworbene ISO-Höchstwert in den manuellen Kamera-Einstellungen unter dem Punkt Szenenwahl mit "Hohe Empfindlichkeit" bei entsprechend schlechten Lichtverhältnissen ohne Blitz erreichen lässt. Unsere Vermutung wurde bestätigt und unser Test-Foto mit ISO 12 800 aufgenommen, allerdings ist die Qualität in unseren Augen mangelhaft - hier muss Sony auf jeden Fall nochmal nachbessern, wenn man es schon so bewirbt. Man darf nicht vergessen, dass es sich immer noch um eine Smartphone-Kamera handelt, so dass lange Verschlusszeiten bei Nachtaufnahmen nicht möglich sind.

Weitere Test-Fotos und Ergebnisse

Dank des Bildstabilisators soll der Nutzer in der Lage sein, auch mit leicht zittrigen Hände scharfe Aufnahmen zu machen. Aus unserer Sicht hilft die Bildstabilisierung nur mäßig. Als wir bewusst etwas mehr gewackelt haben, wurden die Fotos zum größten Teil leicht verschwommen, aber damit haben fast alle Smartphone-Kameras zu kämpfen.

Aufnahme mit der 20,7-Megapixel-Kamera im Auto-Modus Aufnahme mit der 20,7-Megapixel-Kamera im Auto-Modus
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
In unserem Testszenario im Auto-Modus liefert die Smartphone-Kamera des Sony Xperia Z3 bei guten Lichtverhältnissen sowohl mit als auch ohne Blitz tolle Fotos ab. Die Farben werden realistisch dargestellt und auch die Seiten der farbigen Quadrate sind scharf und haben keine Farbverläufe. Zudem kann man auf unserem Test-Foto gut die einzelnen Blütenblätter sehen.

Wir haben auch den Extremfall geprobt und die Kamera im Auto-Modus bei schlechten Lichtverhältnissen, in einem dunklen Raum ohne Fenster mit einem kleinen linksseitigen Licht, Fotos machen lassen. Von den Ergebnissen, die wir hier bekommen haben, sind wir negativ überrascht. Beim Test des Sony Xperia Z2 unter den gleichen Bedingungen hat uns die 20,7-Megapixel-Kamera (bzw. im Auto-Modus 8 Megapixel) deutlich bessere Ergebnisse abgeliefert. Vor allem die Kanten am gelben Quadrat sind zum Teil nicht mehr klar erkennbar und werden diffus dargestellt. Auch die Blüten der Rose lassen keine Details mehr erkennen. Zumindest sind die Farbwerte in Ordnung und werden natürlich angezeigt. Unser Rat an alle Nutzer der Smartphone-Kamera des Z3: Wer einen schnellen Schnappschuss möchte, sollte den Auto-Modus nehmen, ab besten noch mit automatischem Blitz bzw. Aufhell-Blitz. Dies gilt sowohl für Aufnahmen bei schlechten als auch bei guten Lichtverhältnissen.

Unsere drei Testfotos haben wir für Sie unbearbeitet zum Download bereitgestellt, damit Sie sich ein eigenes Bild von der Qualität machen können:

Heißes Teil: Das Problem bei den 4K-Videoaufnahmen sowie weitere Kamera-App-Modi

Zum Thema heiße 4K-Videoaufnahmen beim Sony Xperia Z2 gibt es ebenfalls eine Neuerung. Während wir beim Sony Xperia Z2 nach ein paar Minuten feststellen mussten, dass das Gerät heiß wird und die 4K-App sich automatisch abgeschaltet hat, blendet Sony mittlerweile vor der Nutzung der 4K-App folgenden Hinweis ein: "Wenn die Temperatur des Gerätes steigt, schließt sich die App eventuell während der Benutzung. Ihre Aufnahme wird jedoch automatisch gespeichert." In unserem 4K-Aufnahme-Test haben wir die Aufnahme einfach laufen lassen. Nach genau 9,09 Minuten (Dateigröße: 3,5 GB) wurde das Smartphone sehr warm und hat sich wie angekündigt abgeschaltet. Beim Sony Xperia Z2 waren es nur 3,29 Minuten bei einer Dateigröße von 1,34 GB. Diesen Punkt hat Sony also erfolgreich verbessert.

Die Funktionen der 20,17-Megapixel-Kamera Die Funktionen der 20,17-Megapixel-Kamera
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Neue Kamera-Modi wie Face in, AR-Spaß und der Movie creator gehören ebenfalls zu den Neuerungen bei der Kamera-App. Durch ein entsprechendes Update sollen Nutzer des Sony Xperia Z2 auch bald die neuen Funktionen herunterladen können. Die Face-in-Funktion hat uns im Test stark an die Dual-Kamera-Funktion des Samsung Galaxy S4 bzw. S5 erinnert, mit der man sein Gesicht separat in Fotos und Videos anzeigen lassen kann. Mit dem Sticker-Creator können beliebige Formen aus Fotos geschnitten werden. Immer wieder positiv hervorzuheben ist die physische Kamera-Taste bei den Sony-Xperia-Z-Geräten. Diese hat in unseren Augen eine gute Reaktionszeit hingelegt und die Objekte auf unserem Testfoto schnell scharf gestellt bzw. fokussiert. Ansonsten steht dem Nutzer auf der Vorderseite noch eine 2,2-Megapixel-Kamera für die Videotelefonie und Selfies zur Verfügung.

Konnektivität, Lautsprecher und die Sprachqualität

Mit dem integrierten LTE-Modem stehen dem Nutzer beim Sony Xperia Z3 Geschwindigkeit von bis zu 150 MBit/s im Downstream bzw. bis zu 50 MBit/s im Upstream fürs mobile Surfen im Internet bereit. Alternativ kann WLAN-ac oder je nach verfügbarem Mobilfunknetz per GPRS, EDGE, UMTS oder HSPA mit dem Smartphone ein Internet-Zugang hergestellt werden. In puncto Konnektivität stehen noch NFC, ein UKW-Radio, ein GPS-Modul sowie DLNA, MHL und Bluetooth 4.0 bereit.

Bei unseren Test-Telefonaten mit dem Sony Xperia Z3 war der Gesprächspartner immer klar und deutlich verständlich. Zudem wurden die Hintergrundgeräusche noch besser absorbiert bzw. abgeschwächt als beim Vorgänger-Modell. Die neuen Lautsprecher können sich ebenfalls hören lassen. Diese befinden sich jetzt jeweils am oberen und unteren Display-Rand und haben einen guten Klang. Tiefen und Höhe sowie die Bässe werden gut wiedergegeben. Gerade beim Anschauen von Videos mit Sound können wir für die Ton-Qualität im Vergleich zu anderen Smartphones in dieser Preisklasse nur lobende Worte finden. Allerdings mussten wir beim Spielen von Games feststellen, dass die Lautsprecher auf Grund der neuen Position leicht mit den Händen verdeckt werden können.

Die Akku-Leistung samt Stamina-Modus im Test

Der Ultra-Stamina-Modus in den Einstellungen Der Ultra-Stamina-Modus in den Einstellungen
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Die Akku-Leistung hat sich im Vergleich zum Vorgänger ebenfalls etwas verbessert. So haben wir den 3100-mAh-Akku erst nach etwa 59 Stunden laden müssen. In der Zeit wurde von uns mit dem Sony Xperia Z3 fleißig telefoniert, sozialen Netzwerke aufgerufen sowie manches Video auf YouTube angeschaut. Geschafft haben wir die lange Zeit dadurch, dass wir neben dem normalen Stamina-Modus auch gelegentlich den Ultra-Stamina-Modus eingeschaltet haben.

Während es sich beim Stamina-Modus um den normalen Energiesparmodus handelt, bleiben im Ultra-Modus nur grundlegende Telefonfunktionen wie Telefonieren und Messaging eingeschaltet. Dabei wird die Internet-Verbindung, egal ob in Form von mobilen Daten oder WLAN, deaktiviert. In unserem Test schneidet der neue Modus gut ab und macht, was er soll. Die genannten Energieoptionen sowie weitere Möglichkeiten, um den Akku zu schonen befinden sich in den Einstellungen. Laut Hersteller soll der Akku bei dauerhaften Gesprächen bis zu 16 Stunden und im Standby bis zu 920 Stunden durchhalten.

Fazit: Stück für Stück immer besser

Die Einzelnoten im Handy-Test:
  • Technische Ausstattung: 1,2
  • Bedienung, Handling, Software: 1,5
  • Hardware, Verarbeitung, Material: 1
  • Basis-Feature des Handys: 1,2
  • Einschätzung des Redakteurs: 1,2
  • Gesamtnote: 1,2
Das Sony Xperia Z3 bringt so einige Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger mit. Dazu gehören das schlankere, elegantere Design, der etwas bessere Prozessor und vor allem das deutlich bessere Display. Ansonsten ist beim neuen Flaggschiff insgesamt fast alles etwas besser geworden, wenn wir auf das Sony Xperia Z2 zurückblicken. In puncto 4K-Aufnahmen hat sich auch die Aufnahmezeit verlängert, dennoch wird das Smartphone immer noch schnell heiß.

Derzeit ist das Sony Xperia Z3 eines der besten Smartphones auf dem Markt und kann sogar bei der Display-Helligkeit und der Gesamtleistung das Samsung Galaxy S5 schlagen, wenn auch nur knapp. Damit hat sich die eierlegende Wollmilchsau unter den Highend-Geräten wieder etwas weiterentwickelt und der Interessent dürfte seine Freude manch neuer Funktion, wie PS4-Remote-Controll, oder den neuen Modi bei der Kamera-App haben. Der Umstieg vom Sony Xperia Z2 auf das Xperia Z3 ist nur bedingt notwendig, wenn man unbedigt ein besseres Display und ein anderes Design möchte.

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