Themenspezial: Verbraucher & Service Bedenken

Verbraucherschützer sehen Risiken in lauschenden Sprachassistenten

Seit wenigen Tagen sind Amazons vernetzte Lautsprecher Echo und Echo Dot in Deutschland frei erhältlich. Verbraucherschützer sehen durch den Betrieb der Sprachassistentin Alexa allerdings Datenschutzrisiken.
Von dpa / Paul Miot-Paschke

Verbraucherschützer sehen Risiken in lauschenden Sprachassistenten. (Symbolfoto) Verbraucherschützer sehen Risiken in lauschenden Sprachassistenten. (Symbolfoto)
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Amazons vernetzte Lautsprecher Echo und Echo Dot mit dem Sprachassistenten Alexa sollen Nutzern den Alltag erleichtern. Doch durch den Betrieb drohen auch Datenschutzrisiken, warnt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Denn alle Sprachbefehle, die ein Nutzer nach der Ansprache "Alexa" an den ständig auf sein Aktivierungskommando lauschenden Lautsprecher richtet, werden auf Amazon-Servern gespeichert und verarbeitet. Außerdem speichert Amazon nicht nur die Sprachbefehle. Auch zum Beispiel Einkauflisten, Kalendereinträge oder Musikwünsche werden gesichert. Einige Fragen zur Weitergabe von Daten an Dritte seien außerdem unklar formuliert, kritisieren die Verbraucherschützer.

Verbraucherschützer sehen Risiken in lauschenden Sprachassistenten. (Symbolfoto) Verbraucherschützer sehen Risiken in lauschenden Sprachassistenten. (Symbolfoto)
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Amazon widerspricht diesen Befürchtungen weitgehend: Die Erhebung der Daten sei zur Nutzung und Verbesserung von Alexa nötig. Daten sollen nach Angaben eines Unternehmenssprechers auch nur dann weitergegeben werden, wenn dies für einen genutzten Dienst nötig sei: Etwa dann, wenn Nutzer über den Sprachassistenten ein Taxi bestellen und daraufhin das Taxiunternehmen verständigt wird. Daten deutscher Nutzer werden laut Amazon auf Servern in EU-Ländern gespeichert.

Unerwartete Folgen durch Alexa-Gebrauch

Der Gebrauch von Echo und Dot kann aber auch andere unerwartete Folgen haben. Ein kurioser Fall aus den USA zeigt, dass auch unfreiwillige Einkäufe über den Onlinehändler Amazon möglich sind. Ein Kind hatte sich dabei mit dem Sprachassistenten unterhalten und versehentlich ein Puppenhaus sowie zwei Kilogramm Kekse bestellt. Als ein Nachrichtensprecher des lokalen Senders CW6 San Diego über den Fall berichtete und im Fernsehen "Alexa ordered me a dollhouse" (zu Deutsch: "Alexa hat mir ein Puppenhaus bestellt") sagte, versuchten auch Heim-Assistenten einiger Zuschauer ein Puppenhaus zu bestellen.

Um solche Fälle zu verhindern, können Einkäufe über den Assistenten ganz gesperrt oder durch einen Zahlencode gesichert werden. Alternativ können die Mikrofone von Echo und Dot durch einen Knopf an der Oberseite des Lautsprechers von Hand ausgeschaltet werden. Statt mit dem üblichen blauen Licht leuchtet das Gerät dann in Rot.

Über den offiziellen Marktstart von Amazons Echo und Echo Dot ohne Einladung haben wir in einem anderen Artikel berichtet.

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