Fake-Tests: Stiftung Warentest warnt vor falschen Testsiegeln
Die Stiftung Warentest warnt vor Fake-Tests.
Bild: Stiftung Warentest
Die Stiftung Warentest warnt vor unseriösen Testurteilen im Internet. So gäbe es eine Reihe von Webseiten, die Produkte mit dem Testsiegel der Stiftung bewerben, obwohl das Produkt nie getestet und auch keine Bewertung erhalten habe. Explizit nennt die Stiftung die Seite dmkg.org, bei der nur auf den zweiten Blick ersichtlich ist, dass die Wertungen reine Fantasie-Urteile sind und jedenfalls nichts mit der Stiftung Warentest zu tun haben.
Es steckt viel Geld drin
Die Stiftung Warentest warnt vor Fake-Tests.
Bild: Stiftung Warentest
Der Grund für solche Täuschungsmanöver ist wie immer das Geld. Denn die angeblich so gut getesteten Produkte können über einen Link gleich bestellt werden. Der Betreiber der Seite bekommt dann eine Provision, die wie beim Otto-Versand schon mal bis zu 15 Prozent des Nettopreises betragen kann. Ein solches Affiliate-Marketing ist weit verbreitet bei Firmen aus allen Branchen. So betreiben etwa Telekom, Mediamarkt, aber auch die Parfümerie Douglas oder der Hagebaumarkt dieses Geschäft.
Für die Nutzung ihres Logos verlangt die Stiftung Lizenzgebühren. In der Regel darf aber nur zweieinhalb Jahre nach Testveröffentlichung mit dem Urteil geworben werden, in Ausnahmefällen dreieinhalb Jahre, erklärt die Stiftung Warentest. Trotzdem ist die Versuchung groß, auch noch nach dieser Zeit mit dem Siegel zu werben. Die Stiftung geht dagegen regelmäßig vor: Rund dreihundert Fälle von Siegel-Betrug oder missbräuchlicher Nutzung würden pro Jahr verfolgt.
Kunden können sich die Finger verbrennen
Solche falschen Tests können durchaus gefährlich sein. So listet die Stiftung das Beispiel einer Fritteuse von Tefal auf, bei der man sich am Deckel die Finger verbrennen kann. Testurteil: mangelhaft. Auf einer Testseite im Web hingegen landet die Fritteuse auf dem zweiten Platz. Note hier: 1,61.
Um solche Faketests zu erkennen, rät die Stiftung sich die Seiten ganz genau anzuschauen. Verräterisch sei unter anderem, wenn es nur positive Bewertungen gäbe und die Produktbilder den Verkaufsbildern der verlinkten Händler entsprächen. Solche Links seien auch ein klarer Hinweis darauf, dass die Seite Provisionen kassiert. Stutzig sollte man auch werden, wenn es keine Testbeschreibung gäbe oder das Impressum fehlt.
Wer bei einem Produkt mit Testsiegel-Werbung Zweifel an deren Wahrhaftigkeit oder Rechtmäßigkeit hat, kann die Lizenznummer auf der Webseite der gemeinnützigen RAL GmbH eingeben. Dafür gibt es auf der rechten Seite das Eingabefeld "Logo-Lizenz-Gültigkeitscheck".
Die Stiftung Warentest testet übrigens nicht nur Waschmaschinen oder Fernsehgeräte, sondern sieht sich auch Suchmaschinen an. In einem Test im März holte sich Startpage den Sieg. teltarif.de berichtete.