Filmbox+: Streaming mit künstlicher Intelligenz
Filmbox+ startet Ende des Jahres
Bild: Filmbox+
Innovationen sind gewissermaßen das Salz in der Suppe eines jeden Tech-Unternehmens. Amazon hat mit Alexa bereits demonstriert, wie man eine Innovation sogar erfolgreich in den Mittelpunkt seines eigenen Geschäftsmodells stellen kann. Künstliche Intelligenz wird aber auch bei Streaming-Diensten eine zunehmend wichtigere Rolle spielen. Sie bietet die Möglichkeit, für jeden Zuschauer ein individuelles Angebot nach seinem Wunsch und Geschmack zusammenzustellen. Netflix experimentiert bereits seit geraumer Zeit mit entsprechenden Empfehlungen, welche auf den Interessen jedes einzelnen Nutzers beruhen. Hierzu legt der Streamer für jeden Zuschauer ein eigenes Profil an. Mit Filmbox+ arbeitet nun ein weiterer Dienst am Konzept, Angebote per künstlicher Intelligenz für Abonnenten zu optimieren.
Start voraussichtlich Ende 2020
Filmbox+ startet Ende des Jahres
Bild: Filmbox+
Nach bisherigen Planungen soll Filmbox+ das in die Jahre gekommene Angebot "Filmbox Live" ersetzen. Allerdings wird es dabei einen wesentlichen Fokus auf lineare Inhalte geben, kündigte das Portal Rapid TV News an. Details zur genauen Zusammenstellung des neuen Dienstes gibt es zwar noch nicht, allerdings sollen in erster Linie Filme und TV-Serien gezeigt werden.
Darüber hinaus sind bestimmte thematische Programme in Planung. Filmbox+ soll außerdem eine intuitive Benutzerführung erhalten, die leicht in Set-Top-Boxen von Diensteanbietern integriert werden kann. Außerdem ist der neue Service für verschiedene Geschäftsmodelle (AVoD, SVoD sowie TVoD/Pay per View) offen. Besonders ist außerdem, dass man Filmbox+ sowohl als eigenständigen Dienst wie auch als zusätzlichen Service über Partnerplattformen beziehen können wird.
Datenschutz als Problem
Das Konzept von Filmbox+ hinterlässt auf jeden Fall den Eindruck, dass man viele Daten über seine Kunden sammeln will. Denn nur wer deren Interessen im Detail kennt, kann ein solches Angebot überhaupt erst zusammenstellen. Und diese Daten müssen dann natürlich auch irgendwo gespeichert werden. Was im Anschluss mit diesen Informationen passiert und ob sie bei dem Anbieter selbst verbleiben, dürften die Kunden überhaupt nicht erfahren. Sie stimmen dem "Daten-Deal" vermutlich einfach mit einem Haken bei der Anmeldung zu. Hier muss natürlich jeder potenzielle User für sich selbst entscheiden, ob er ein solches Produkt nutzen will.
In jedem Falle sind die Daten auch aus anderen Gründen wertvoll. Sie ermöglichen beispielsweise zielgerichtete Werbung im Rahmen eines werbefinanzierten AVoD-Dienstes. Ein eben solches Geschäftsmodell betreibt Amazon mit seinem Streaming-Dienst "IMDb TV".
Erfolg hängt vom Content ab
Generell ist es fraglich, ob technische Features allein bei einem Streaming-Dienst neue Abonnenten anlocken. Aus Erfahrung lässt sich prognostizieren, dass Zuschauer sich vor allem für exklusive Inhalte interessieren. Dabei ist es im Grundsatz eigentlich egal, ob Content linear oder On Demand angeboten wird. Aus diesem Grund setzen vor allem auch Produktionsstudios auf eine Direct to Consumer-Verbreitung ihrer eigenen Inhalte. Zwar sind genaue inhaltliche Details zu Filmbox+ noch nicht bekannt, es ist aber von einem erheblichen Anteil an Lizenzware auszugehen. Und eben dieser Wettbewerb um Lizenzware hat in den vergangenen Monaten durch neue Anbieter bereits stark zugenommen.