Radio.de bei Telekom StreamOn kann zur Datenfalle werden
StreamOn-Probleme mit Radio.de
Logo: Radio.de, Foto/Grafik/Montage: teltarif.de
Seit rund einer Woche gehört Radio.de zu den Partnern der Deutschen Telekom für die StreamOn-Optionen. Damit sollen sich die rund 30 000 Hörfunkprogramme aus aller Welt, die bei Radio.de verfügbar sind, in passenden Tarifen hören lassen, ohne dass das beim Streaming anfallende Datenvolumen verbraucht wird. Ersten Nutzerberichten zufolge klappt das allerdings nicht immer.
Wir haben in den vergangenen Tagen gleich mehrere Leserhinweise bekommen, nach denen bei der Nutzung von Radio.de das anfallende Datenvolumen von der Inklusivleistung des Tarifs abgezogen wird. Auch die Pressestelle von Radio.de bestätigt das Problem: "Wir haben tatsächlich vereinzelte Fälle von Usern, die von Problemen berichten. Wir sind diesbezüglich direkt mit der Telekom im Austausch. Es scheinen zunächst nur Einzelfälle zu sein."
Aktuelle App-Version Voraussetzung für korrekte Abrechnung
StreamOn-Probleme mit Radio.de
Logo: Radio.de, Foto/Grafik/Montage: teltarif.de
Auch auf einen Fehler, den der Nutzer im Zweifelsfall selbst beheben kann, hat uns Radio.de hingewiesen: Das Zero Rating mit StreamOn funktioniert nur, wenn die jeweils aktuellen Versionen der Apps verwendet werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um die Android- oder iOS-App handelt, ob die werbefinanzierte Version oder das werbefreie Radio.de Prime verwendet wird.
In den Changelogs für die Apps wird StreamOn explizit erwähnt. Wer eine veraltete App nutzt, riskiert demnach, dass der Datenverbrauch auch dann berechnet wird, wenn StreamOn beim jeweiligen Vertrag aktiviert ist.
Die App-Version ist jedoch nur eine der möglichen Ursachen für die Falschabrechnung. Auch im Test von teltarif.de zeigte sich, dass offenbar Streams mancher Radiostationen nicht korrekt erkannt und aus der Berechnung des Datenvolumens herausgenommen werden, während das für die Streams anderer Programme mit der gleichen App auf demselben Gerät funktioniert.
Abrechnungsfehler gibt Rätsel auf
Eine Faustregel, wann der Abrechnungsfehler auftritt und wann die Kunden tatsächlich unbesorgt streamen können, gibt es nicht. Bislang gibt es beispielsweise die Erfahrung, dass beim Streaming des Programms C-Dance der Datenverkehr berechnet wird, während das Problem bei Energy Berlin nicht auftritt.
Vergleichbare Probleme gab es im vergangenen Jahr auch beim Radioplayer.de - allerdings nur bei Verwendung der App für das Betriebssystem Windows 10 Mobile, das mittlerweile keine Bedeutung mehr hat. Auch beim Zero Rating bei T-Mobile US kam es in der Vergangenheit zu Problemen, die auch wir bei USA-Aufenthalten nachvollziehen konnten. So wurden bei TuneIn Radio Streams, die vom Nutzer selbst nachprogrammiert wurden, berechnet.
StreamOn-Nutzern, die Webradio mit Radio.de hören, bleibt derzeit nur die Möglichkeit, die Berechnung des Datenvolumens regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls bei der Telekom wegen der Falschabrechnung zu intervenieren. Radio.de selbst kann nach eigenen Angaben wenig tun: "Grundsätzlich kann ... nur die Telekom die Fälle wirklich überprüfen, da wir natürlich keine Einsicht auf den Datenverkehr haben." Sobald wir auch von der Telekom eine Rückmeldung zum Abrechnungsfehler bei der Nutzung von Radio.de mit StreamOn haben, werden wir darüber berichten. In einer weiteren Meldung lesen Sie, welche neuen StreamOn-Partner die Telekom Anfang Juni aufgenommen hat.
Update 23. September 2019: Abrechnungsfehler behoben
Bereits seit geraumer Zeit wird Radio.de über StreamOn korrekt abgerechnet. Das Problem, dass das beim Streaming einiger Programme anfallende Datenvolumen berechnet wird, besteht nicht mehr.