Handelskrieg mit USA: Huawei fährt Handy-Produktion zurück
Streit mit USA: Huawei hat die Produktion einiger Modelle heruntergefahren
Bild: picture alliance/Andy Wong/AP/dpa
Der US-Bann scheint Huawei empfindlich getroffen zu haben. Wie die chinesische Zeitung South China Morning Post berichtete, soll Lohnfertiger Foxconn die Herstellung von Huawei-Handys in mehreren Fabriken ausgesetzt haben. Dies sei eine direkte Reaktion auf eine Auftragsreduktion von Huawei berichtete die Zeitung und beruft sich dabei auf einen Informanten, der aber anonym bleiben will.
Ob die Einstellung der Produktion von Dauer oder nur eine kurzfristige Maßnahme ist, ist nicht bekannt. Wie die Zeitung berichtet, sind solche Produktionsschwankungen aber nichts Ungewöhnliches. Möglicherweise seien sie auch geplant gewesen, spekuliert sie. Weder Foxconn noch Huawei wollten sich dazu aber offiziell äußern.
Unternehmensziele gefährdet
Streit mit USA: Huawei hat die Produktion einiger Modelle heruntergefahren
Bild: picture alliance/Andy Wong/AP/dpa
Tatsache ist: Mit dem Produktionsstopp bekommt Huawei massive Probleme sein Ziel zu erreichen, bis 2020 Samsung vom Thron zu stoßen und größter Smartphone-Produzent zu werden. Zhao Ming, Chef der Huawei-Tochter Honor, räumte bei einer Presseveranstaltung vergangene Woche in Shanghai ein, dass man derzeit noch nicht sagen könne, ob das Ziel erreicht wird, schreibt die South China Morning Post.
Huawei schmiedet derzeit Pläne, wie es den Verlust einer ganzen Reihe von strategischen Partnern wie Google oder Qualcomm kompensieren kann, die aufgrund des Bann-Spruchs der US-Administration die Zusammenarbeit auf Eis gelegt haben. Gerüchte über einen Ersatz für das Betriebssystem Android machten die Runde. Die Eigenentwicklung, die wohl Ark OS heißen wird, soll aber erst Ende des Jahres beziehungsweise 2020 fertig werden.
Seltene Erden als Abwehrwaffe?
Trump hat versucht, den Konflikt mit Huawei mit dem Handelsstreit mit China zu verbinden. In diesen Konflikt könnte jetzt Bewegung kommen. Ein Besuch von Chinas Präsident Xi Jinping in einem Werk für seltene Erden hatte Gerüchten Nahrung gegeben, die Chinesen würden mit Handelsbeschränkungen auf die für die Elektronik-Industrie so wichtigen Rohstoffe auf die von Trump verhängten Strafzölle reagieren.
BDI-Präsident Dieter Kempf fürchtet in diesem Fall einen möglichen Kollateralschaden für Deutschland. Falls China auch anderen Ländern den Zugang zu den seltenen Erden verweigern würde, „wären die Konsequenzen massiv“ sagte er dem Handelsblatt.
"China hat einen Weltmarktanteil von 90 Prozent, wir sind auf diese Einfuhren angewiesen." Und an die US-Regierung gerichtet, sagte Krempf: "Wenn der US-Präsident tatsächlich der Auffassung ist, Huawei gefährde die nationale Sicherheit der USA, dann sollte er den entsprechenden Nachweis führen. Sollte es ihm aber darum gehen, die US-Wirtschaft zu schützen, dann wäre sein Handeln ein schwerer Verstoß gegen den regelbasierten Welthandel."
In einem Editorial lesen Sie mehr zum Handelskrieg zwischen China und den USA.