Weitere Details zu WLAN im Flugzeug per Inmarsat und Telekom-LTE
Weitere Details zu Telekom-WLAN im Flugzeug per Inmarsat und LTE
Bild: Inmarsat
Wie berichtet planen Telekom, Lufthansa und der Satelliten-Betreiber Inmarsat, den Flugreisenden bald WLAN über den Wolken anbieten zu können, und zwar insbesondere bei Flügen innerhalb Europas. Zu diesem Projekt wurden heute weitere technische Details und Zeitpläne bekannt.
Die Lufthansa möchte bereits 2016 den Internetzugang via Satellit auf Kurz- und Mittelstrecken einführen. Das Testflugprogramm für die neue LTE-/Satelliten-Lösung soll dann wie geplant ab 2017 starten.
So funktioniert das European Aviation Network
Weitere Details zu Telekom-WLAN im Flugzeug per Inmarsat und LTE
Bild: Inmarsat
Inmarsat informiert auf dieser Webseite momentan rudimentär darüber, dass für das European Aviation Network das S-Band verwendet werden soll, dies schreibt auch die Telekom in einer heute versandten Mitteilung. Ein spezieller S-Band-Satellit soll das 30-MHz-S-Band-Spektrum (2x 15 MHz) von Inmarsat nutzen. Laut Inmarsat soll dieser Satellit über den dichten Flugrouten Europas positioniert werden und mit den bestehenden Bodenstationen des Inmarsat-Netzwerkes kommunizieren.
Infografik zur Funktionsweise des kombinierten Netzwerks
Bild: Inmarsat
Die Aufgabe der Telekom wird es sein, ein Netzwerk aus europaweit 300 LTE-Stationen zu betreiben. Damit soll eine Breitband-Abdeckung über alle 28 Mitgliedsstaaten der EU ermöglicht werden. Wenn das Flugzeug sich zukünftig in Richtung der Reiseflughöhe von etwa 10 000 Fuß bewegt, soll das System automatisch zwischen dem Boden-Netzwerk und der Satelliten-Versorgung umschalten. Dazu wird das Flugzeug mit Empfängern für das LTE- und das Satelliten-Signal ausgerüstet. Auf der Seite des European Aviation Network schreibt Inmarsat, dass die bestehenden Flugzeugsysteme dadurch nicht beeinträchtigt oder gestört werden sollen.
Das geplante LTE-Boden-Netzwerk der Telekom
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Gebündelt werden die Signale im Data Communications Network (DCN) von Inmarsat. Dieses Netzwerk soll auf der einen Seite den Signalverkehr zwischen dem Boden- und dem Satelliten-Netzwerk regeln und auf der anderen Seite den Datentraffic weitertransportieren. Das Netzwerk soll eine Bandbreite von insgesamt 50 Gigabit pro Sekunde haben - abzuwarten bleibt, wie viel davon dann in der Flugzeugkabine bei den einzelnen Fluggästen ankommt. Von bis zu 75 MBit/s ist die Rede. Telefonie an Bord wird aber wohl weiterhin verboten bleiben.
Die Macher des European Aviation Network versprechen aber, dass die Nutzer im Flugzeug das Internet per WLAN genauso problemlos nutzen können sollen wie am Boden. Nicht nur die reguläre Nutzung von E-Mail, sozialen Netzwerken und das Surfen im Web sollen möglich sein, sondern auch das Streamen von Videos. Die erste Airline, die alle diese Services bieten wird, soll die Lufthansa sein. 180 Exemplare der Lufthansa-A320-Flotte sollen zuerst aufgerüstet werden.
Funktionsweise des European Aviation Network im Video