OS

Windows 8, Android, iOS: Tablet-Betriebssysteme im Überblick

Wir zeigen die Vor- und Nachteile der einzelnen Systeme
Von Ralf Trautmann

Wer auf der Suche nach einem Tablet ist, hat die Qual der Wahl - und zukünftig wird das Angebot noch breiter: Soll es ein iPad werden oder lieber eines der zahllosen Android-Tablets auf dem Markt? Oder lohnt sich der bald mögliche Griff zu einem Gerät mit dem neuen Windows 8? Diese grundlegende Entscheidung für eine Betriebssystem hat nämlich gravierende Auswirkungen auf die späteren Nutzungsmöglichkeiten, so dass nicht allein die Optik oder das Gefühl in puncto Steuerung als Kriterium herangezogen werden sollte.

Tablet-Betriebssysteme im Überblick Tablet-Betriebssysteme im Überblick
Bild: Apple, Microsoft, Google, RIM, Montage: teltarif.de
Dabei kommen alle drei Betriebssysteme aktuell im neuen Gewand: Windows 8 steht in den Startlöchern, wobei auf der IFA bereits einige Tablets mit dem mobilen System zu sehen waren. Von iOS gibt es die neue Version iOS 6 und bei Android steht seit kurzem als aktuelle Variante die Version 4.1 Jelly Bean bereit. Wir zeigen Ihnen im Überblick, was die einzelnen Systeme leisten - wobei wir uns auf einen kleinen Ausschnitt konzentrieren müssen, denn Betriebssysteme sind so komplex, dass sich mit ihren Features ganze Bücher füllen lassen.

Windows 8: Möglicherweise das Tablet-System der Zukunft

Mit Windows 8 will Microsoft erfolgreich in den Tablet-Markt einsteigen. Das System ist nicht der erste Versuch, hier Marktanteile zu erobern: Auch Windows XP, Windows Vista und Windows 7 sind als Touch-optimierte Varianten erhältlich, fanden allerdings nie großen Gefallen - entsprechende Geräte fristen ein Nischendasein. Dies war nicht zuletzt auf den Mangel an wirklicher Touch-Optimierung zurückzuführen: So waren viele Schaltflächen so klein, dass sie sich mit dem Finger nur unter großen Qualen bedienen ließen.

Mit Windows 8 indes führt Microsoft eine Touch-optimierte Oberfläche ein, die zunächst auf den Namen Metro getauft wurde, mittlerweile aber keine eindeutige Bezeichnung mehr hat - wir nennen sie der Einfachheit halber weiterhin so. Auffälligstes Merkmal: Der Kachel-Look auf dem Startbildschirm, der grundlegende Unterschiede zur Konkurrenz aufweist und auf viele grafische Spielereien der Vorgängerversionen verzichtet, punktet mit einem modernen Design, das gleichzeitig einen Retro-Touch hat - und vor allem kann man dem grafischen Konzept nicht nachsagen, es sei nicht einfach und strukturiert.

Die Metro-Oberfläche ist quasi der übergroße Startmenü-Ersatz: Hier liegen die Apps, wobei es sowohl spezielle Metro-Apps gibt, die direkt dort ausgeführt werden, als auch die altbekannten Programme, die dann auf den klassischen Desktop wechseln. Dort hat sich Microsoft vom Aero-Design mit seinen optischen Effekten verabschiedet und liefert ebenfalls eine Darstellung im zurückgeschraubten, aber aufgeräumten Design. Bezüglich der Metro-Apps können übrigens nur zwei Programme gleichzeitig auf dem Display dargestellt werden.

Microsoft Surface mit Windows 8 Microsoft Surface mit Windows 8
Bild: Microsoft
Das System wird über diverse Tastenkombinationen oder Gesten gesteuert: Über so eine Geste lässt sich zum Beispiel in jeder Anwendung die Charm Bar einblenden, die grundlegende Funktionen wie die Suche oder auch den Zugriff auf den Metro-Screen bereitstellt.

Windows 8: Vollwertiges PC-System

Windows 8 unterscheidet sich grundlegend von den anderen Tablet-Systemen: Es ist ein vollwertiges PC-Betriebssystem, das die Fähigkeiten eines Desktop-PCs oder Laptops auf das Tablet bringt. Allerdings: Das gilt nicht für jedes Windows 8. Für ARM-Rechner liefert Microsoft nämlich Windows RT, eine spezielle Version, die sich vor allem durch die fehlende Unterstützung für klassische PC-Programme unterscheidet.

Auf Grund des neuen Systems ist der Appstore mit einigen hundert Apps bisher nur mäßig gefüllt - doch es ist anzunehmen, dass sich dies in Bälde ändern wird: Microsoft und die Hardwarehersteller werden das System massiv in den Markt drücken, wie sich schon auf der IFA zeigte. Damit wird die Zahl der Apps automatisch schnell steigen. Zudem lassen sich - wie bereits erwähnt - auf den Windows-8-Tablets mit Intel-Prozessoren auch die ganz normalen Windows-Anwendungen verwenden.

Der Nutzer surft bei Windows 8 mit dem nagelneuen Internet Explorer 10, der unter anderem in puncto Speed im Vergleich zum Internet Explorer 9 nochmals zulegen soll, kann aber auch alternative Browser nutzen - wenn er nicht die RT-Version verwendet. Übrigens: Wer sowohl mit Maus, als auch mit Touch arbeitet, wird die etwas inkonsistente Bedienung auf dem Startscreen bemerken. Die erforderlichen Touchgesten zum Scrollen zum Beispiel lassen sich mit der Maus nicht genauso nutzen.

Auf der folgenden Seite zeigen wir Ihnen, was das iPad und das zugehörige iOS bieten.

Mehr zum Thema Special 'Mobiles Internet'