Smarte Software

Android 9 Pie: Feilen an der Optik

Mit Andorid 9 Pie feilte Google haupt­säch­lich an der Optik und an einer intui­tiveren Bedie­nung des Betriebs­systems. Echte Neue­rung war dabei das Dash­board, mit dem die Nutzung des Handys genauer nach­voll­zogen werden konnte.
Von / / Julian Ruecker

Google Android P Google Android Pie
Grafik/Logo: Google, Montage: teltarif.de
Android 9 Pie bezeich­nete das neunte, große Firm­ware-Update von Googles mobilem Betriebs­system. Vor dem offi­ziellen Release waren bereits einige wich­tige Neue­rungen der Soft­ware bekannt. Das lag zum einen an der jähr­lich statt­finden Entwick­lerkon­ferenz I/O als auch an mehreren Beta-Versionen, die für ausge­wählte Smart­phones zur Verfü­gung standen. Im Herbst 2018 hatte Google damit begonnen, die offi­zielle Version an Nutzer der Pixel-Smart­phones zu verteilen.

Was war neu bei Android 9 Pie?

Google Android P Google Android Pie
Grafik/Logo: Google, Montage: teltarif.de

  • Home-Button
    Der digi­tale Home­button bekam eine dauer­hafte Präsenz. Er war jedoch schlichter gehalten, als es bei den Vorgänger-Versionen der Fall war. Es handelte sich viel­mehr um ein strich­förmiges Symbol, mit dem sich auch in beide Rich­tungen auf die Multi­tasking-Ansicht der geöff­neten Apps zugreifen ließ.
  • Zurück­taste
    Die Taste erschien nicht mehr neben dem Home-Button als perma­nente Einblen­dung, sondern wurde nur noch bei Bedarf sichtbar gemacht. Die Taste zum Wech­seln der Appli­kationen war gar nicht mehr vorhanden.
  • Wisch­gesten
    Wischten Nutzer in den Bereich des oberen Displays, wurden die aktiven Apps einge­blendet, ein weiterer Wisch listete die instal­lierten Programme auf.
  • Task-Optionen
    Befanden sich Nutzer im Task-Wech­selmodus, konnten ohne, dass beispiels­weise eine Text­verar­beitungs-App geöffnet wurde, darin Text markiert und Elemente kopiert werden. Der Voll­bild-Modus der App blieb somit über­flüssig.
  • Laut­stär­kere­gelung
    Die physi­sche Appli­kation des Laut­stärke-Buttons befand sich in der Regel an der Gehäus­eseite des Smart­phones, das digi­tale Pendant aber am oberen Bild­schirm­rand. Android 9 Pie sollte dies beheben. In der neuen Soft­ware sollte das digi­tale Feature neben der Laut­stär­kewippe einge­blendet werden.

    Über der Laut­stär­kere­gelung befand sich ein zusätz­licher Button, der das Umstellen von Profilen erlaubte. Darunter gab es ein Icon, das zu den Einstel­lungen leitete. Nicht unbe­dingt ein neues Feature, wurde aber direkt mit Android 9 Pie gelie­fert: ein Nicht-stören-Modus. Wurde das Smart­phone mit dem Display nach unten gelegt, akti­vierte sich dieser auto­matisch. Darüber hinaus gab es ein neues Feature, mit dem über die Sound-Optionen die Laut­stärke für Gespräche vorab fest­gelegt werden konnte.

  • App Actions
    Das Feature verfügte über eine gewisse künst­liche Intel­ligenz. Wurde zum Beispiel ein Kopf­hörer ange­schlossen und hatte der Nutzer zuvor Musik eines bestimmten Inter­preten gehört, konnten von der Musik-App weitere Songs des glei­chen Künst­lers vorge­schlagen werden. Such­begriffe über die Google-Suche konnten beispiels­weise direkt dazu verwendet werden, um zu einer weiter­führenden Option zu leiten.
  • Dash­board
    Inter­essantes Feature: Nutzer bekamen ein Dash­board, mit dem sie sehen konnten, wie lange eine App verwendet wurde.
  • App-Timer
    Nutzer konnten auswählen, dass bestimmte Anwen­dungen nach Ablauf eines Timers nicht mehr verwendet werden konnten. Das konnte prak­tisch sein, wenn Nutzer ihren Kindern die App-Nutzung auf einen bestimmten Zeit­raum begrenzen wollten. Ein ähnli­ches Feature plante auch Apple in seinem Betriebs­system iOS 12.
  • Uhr-App
    Waren die Schnell­einstel­lungen einge­blendet, konnte der Nutzer am linken, oberen Display-Rand direkt auf die Uhr-App zugreifen und beispiels­weise den Wecker stellen.
  • Wind Down
    Lern­effekt: Mit dieser Option konnten Nutzer einstellen, wann sich ein Schwarz-Weiß-Modus akti­vierte, der daran erin­nerte, das Handy zum Beispiel vor dem Schla­fengehen nicht mehr so lange zu nutzen.
  • Adap­tive Bright­ness
    Die Funk­tion sagte der auto­mati­schen Display­hellig­keit den Kampf an. Grund: Es war nicht immer optimal, wenn die Smart­phone-Soft­ware die Hellig­keits­stufe auf eigene Faust einstellte. Adap­tive Bright­ness sollte sich die manu­elle Einstel­lung der Hellig­keit durch den Nutzer merken und entspre­chend die auto­mati­schen Einstel­lungen nach­regeln.
  • Adap­tive Battery
    Ein weitere KI-gestützte Soft­ware-Anpas­sung merkte sich, wann und in welcher Häufig­keit Apps gestartet wurden. Auf diese Weise sollten nur die Apps aktiv bleiben, die der Nutzer aktuell benö­tigte. So sollte das CPU-System um bis zu 30 Prozent seltener aus dem Standby-Modus wech­seln, was auch den Akku­verbrauch positiv beein­flussen konnte.
  • Batterie-Symbol
    Das Batte­riesymbol in der Status­leiste erhielt eine opti­sche Verän­derung: Der Nutzer konnte direkt erkennen, ob der Ener­giespar­modus (noch) akti­viert war. Das Symbol wurde in einer leuch­tend orangen Farbe darge­stellt.
  • Emojis
    157 neue Emojis sollte Android Pie liefern. Viele sollten den Themen Tole­ranz, Gleich­berech­tigung und Diver­sität gerecht werden.
  • Notch-Anpas­sung
    Sie war eines der großen Smart­phone-Themen 2018: die Display­einker­bung (Notch). Android Pie sollte Verbes­serungen im Bereich Anpas­sung der Benach­rich­tigungs­leiste bei Smart­phones mit Notch enthalten.
  • Welche Smart­phones erhielten das Update?
    Googles Pixel- und Pixel-2-Geräte waren entspre­chend die ersten Geräte, die mit Android Pie betrieben wurden. Neben Samsungs Flagg­schiffen Galaxy S9 und S9 Plus waren auch die Vorjahres-Modelle S8 (Plus) und die beiden A6-er-Geräte geplant. Von OnePlus wurden die beiden 5-er-Modelle sowie das 6-er-Modell unter­stützt.

    Außerdem sollten zahl­reiche Geräte von Nokia und Moto­rola die Firm­ware auf ihre Handys lassen. Huawei und HTC waren mit ihren bis dato aktu­ellen Modellen eben­falls vertreten.

    Es gab immer wieder Aussagen über sichere Supports, wie beispiels­weise die Offen­legung von OnePlus-Update-Politik, aber auch nur Ankün­digungen. Welche Smart­phone-Modelle letzt­lich tatsäch­lich von dem Update profi­tierten, blieb abzu­warten. Auch Samsung besserte in der jüngeren Vergan­genheit bei der Trans­parenz seiner Update-Fahr­pläne nach.

    Welche Smart­phones ein Update auf Android Pie erwarten konnten, erfahren Sie beim Blick in die von uns zusam­menge­stellte Liste.

  • Welche Modelle unter­stützte die Beta?
    Nutzer ausge­wählter Smart­phone-Modelle konnten Android 9 Pie als Beta-Version testen. Das waren unter anderem Nutzer von Essen­tial Phone, Nokia 7 Plus, OnePlus 6, Oppo R15 Pro, Sony Xperia XZ2, Vivo X21UD, Vivo X21 und Xiaomi Mi Mix 2S. Es war also klar, dass die ausge­wählten Modelle auch anschlie­ßend in den Genuss der endgül­tigen Version kamen.

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