Bugs

Software-Bugs: Das digitale Ungeziefer

Das Wort Bugs bezeich­nete ursprüng­lich Insekten, Käfer oder ganz allge­mein Unge­ziefer. Heute wird es auch für Compu­ter­fehler benutzt, beispiels­weise in Soft­ware, Apps oder in Spielen.
Von Florian Krockert / Julian Ruecker

Eine Schabe auf einer Tastatur. Immer ärgerlich: Bugs in Software.
Fotos: Heidi-Schmieder - fotolia.com/sakepaint- fotolia.com, Montage: teltarif.de
Sie werden das viel­leicht kennen: Sie gehen mit gezo­genem Schwert einen Korridor entlang, fallen plötz­lich durch den Boden und finden sich ein Stock­werk tiefer wieder, wo Sie weder vor­wärts noch zurück können, weil Sie halb in der Wand und halb im Fuß­boden stecken. Verär­gert über Ihr Schick­sal ent­scheiden Sie, dem Ganzen ein Ende zu machen und beenden das Compu­terspiel.

Sie sind Opfer eines Bugs geworden. Bugs sind Fehler, die in Soft­ware auftreten und bei dieser zu uner­wünschten Effekten führen.

Die Legende

Das Wort Bugs bezeich­nete im Engli­schen ursprüng­lich Insekten, Käfer oder ganz all­gemein Un­geziefer. Der Legende nach wird es seit den Vier­zigern im Sinne eines Computer­fehlers benutzt, als tatsäch­lich eine Motte in einem Rechner der Harvard Univer­sität für eine Störung sorgte. Die Motte wurde anschlie­ßend in ein damals ver­wendetes Computer-Logbuch geklebt. Die ent­sprechende Seite ist bis heute im National­museum für ameri­kani­sche Geschichte zu sehen - oder online auf der Website des ameri­kani­schen Naval History and Heri­tage Command.

Der hand­schrift­liche Text, der im Logbuch unter der Motte steht, rückt die Legende aller­dings ins rechte Licht. Hier steht: "First actual case of bug being found." Zu Deutsch: "Erstes Mal, dass wirk­lich ein Bug gefunden wurde." Dies impli­ziert, dass das Wort Bug bereits vorher verwendet wurde, um Computer­fehler zu beschreiben. Tatsäch­lich reichen Belege ins späte 19. Jahr­hundert zurück, wo der Begriff von ameri­kani­schen Inge­nieuren für Fehl­funktionen verwendet wurde. Eine Schabe auf einer Tastatur. Immer ärgerlich: Bugs in Software.
Fotos: Heidi-Schmieder - fotolia.com/sakepaint- fotolia.com, Montage: teltarif.de

Digi­tales Unge­ziefer: Eine echte Plage

Wenn ein Computer­spiel abstürzt, dann ist das ärger­lich. Bugs können aber auch über reine Ärger­nisse hinaus­gehen und fatale Konse­quenzen nach sich ziehen. Je weiter die Digital­isierung des mensch­lichen Lebens voran­schreitet, je mehr wir uns in wich­tigen Berei­chen auf Soft­ware verlassen, desto schwer­wiegender sind natür­lich die Folgen, wenn die Soft­ware nicht richtig funk­tioniert.

Mit zuneh­mender Digi­tali­sie­rung, gerade auch im Bereich künst­liche Intel­ligenz (KI/AI) und Maschi­nen­lernen (ML), ist es uner­läss­lich, dass die Tech­nologie im weitesten Sinn sicher ist. Das bedeutet nicht nur, dass sie während des beab­sich­tigten Betriebs fehler­frei läuft, sondern auch, dass sie im Fall eines Fehlers keinen Schaden anrichten kann. Beispiele findet man unter anderem im Bereich des auto­nomen Fahrens bezie­hungs­weise überall im Bereich Beför­derung/Verkehr. Hier bleibt zu hoffen, dass Bugs bereits in der Test­phase erkannt und besei­tigt werden.

Weitere Beispiele bekann­terer Bugs

Im Vorfeld des Jahres­wech­sels 1999/2000 gab es verbreitet die Sorge, dass wegen etwa­iger nur zwei­stel­liger Jahres­angaben statt 2000 das Jahr 1900 für die Daten­ver­arbei­tung als Grund­lage gewählt werden könnte (soge­nannter Y2K-Bug oder auch Jahr-2000-Problem). Ein plaka­tives Bild gab damals die Vorstel­lungen von Flug­zeugen, die vom Himmel fallen, ab. Dies geschah zwar nicht, doch konnte trotz großer Anstren­gungen bei der Testung und Besei­tigung der Fehler­quellen nicht alles verhin­dert werden. Probleme gab es beispiels­weise bei der Berliner Feuer­wehr oder in Kern­kraft­werken welt­weit, was aller­dings keine drama­tischen Auswir­kungen hatte. Weitere mit Jahres­zahlen bzw. -wechsel in Zusam­men­hän­gende (poten­zielle) Bugs sind das Jahr-2010-Problem, das Jahr-2027-Problem und das Jahr-2038-Problem.

Wir infor­mieren Sie über alle Neuig­keiten zu bekannten Bugs wie etwa: Fehler­hafte Apps, die den Akku leer fressen, Probleme mit Finger­abdruck­sensoren, Absturz­probleme bei Smart­phones, gefähr­liche Sicherheits­lücken - und natür­lich über wich­tige Sicherheits­updates.