Halbjahresbilanz

Telefónica (o2) wächst kräftig und investiert ins LTE-Netz

Telefónica hat die Halb­jahres­bilanz vorge­legt. Der Konzern konnte seine Anschluss­zahlen deut­lich erhöhen und wächst auch beim Umsatz.
Von Wolfgang Korne

Telefónica Deutschland  ist wirtschaftlich auf gutem Kurs. Telefónica Deutschland ist wirtschaftlich auf gutem Kurs.
Bild: Telefónica
Telefónica Deutsch­land hat die vorläu­figen Zahlen für das erste Halb­jahr vorge­legt. Danach befindet sich der Tele­kommu­nika­tions­anbieter auf Wachs­tums­kurs. Der Umsatz stieg von Januar bis Juni im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Prozent auf 3,56 Milli­arden Euro.

Mobil­funk­bereich als Wachs­tums­motor

Telefónica Deutschland  ist wirtschaftlich auf gutem Kurs. Telefónica Deutschland ist wirtschaftlich auf gutem Kurs.
Bild: Telefónica
Beson­ders im Bereich Mobil­funk konnte Telefónica zulegen. Mit 607.000 zusätz­lichen Mobil­funk­vertrags­anschlüssen liegt das Wachs­tums­tempo über dem des vergan­genen Jahres. Ausschlag­gebend hierfür waren eine hohe Nach­frage nach o2-Free-Tarifen und ein starkes Part­nerge­schäft.

Die mobile Daten­nutzung zeigte weiter ein kräf­tiges Wachstum und erhöhte sich zwischen Januar und Juni um 51 Prozent. Mit 420.000 Tera­byte wurde schon nach sechs Monaten der Gesamt­verbrauch des Jahres 2017 über­troffen. 

Diese Entwick­lung schlägt sich auch im Umsatz nieder. Neben einem starken Endge­räte-Geschäft war vor allem der Mobil­funk­service­umsatz ein starker Treiber: Dieser wuchs im zweiten Quartal um 0,6 Prozent, was den ersten Anstieg seit vier Jahren bedeu­tete. Berei­nigt um Regu­lierungs­effekte betrug das Wachstum 1,5 Prozent. Im ersten Halb­jahr stieg der Mobil­funk­service­umsatz um 0,1 Prozent auf 2,60 Milli­arden Euro.

Erlöse aus dem Fest­netz wachsen wieder

Auch im Fest­netz­geschäft setzt sich der posi­tive Trend fort. Gegen­über Mitte 2018 hat sich die Zahl der Breit­band­anschlüsse um 5,5 Prozent erhöht. Hierfür sorgte im Wesent­lichen die Nach­frage nach schnellen VDSL-Anschlüssen.

Die Erho­lung des Breit­band­geschäfts – nach dem Ausstieg aus den eigenen DSL-Whole­sale-Akti­vitäten – zeigte sich auch im Umsatz: Gegen­über dem Vorquartal stiegen die Erlöse um 1,7 Prozent – der erste Anstieg seit fast drei Jahren. Insge­samt lag die Gesamt­zahl der Anschlüsse Ende Juni bei 49,6 Millionen, wovon 45,3 Millionen auf den Mobil­funk entfielen.

Das Betriebs­ergebnis vor Abschrei­bungen (OIBDA) erhöhte sich berei­nigt um Sonder- und Regu­lierungs­effekte von Januar bis Juni um 25 Prozent. Dieser Sprung lag maßgeb­lich an der gesetz­lich verord­neten Ände­rung der Rech­nungs­legung von IAS 17 auf IFRS 16. Diese Stan­dards betreffen die Bilan­zierung von Leasing­verhält­nissen. Auf vergleich­barer Basis betrug der Anstieg 0,7 Prozent. Mit den Ergeb­nissen ist man bei Telefónica zufrieden, man liege damit auf Kurs, heißt es aus München.

Weiterer Ausbau der Netze

Telefónica baut weiter sein LTE-Netz aus. Im bishe­rigen Jahres­verlauf konnte Telefónica Deutsch­land 4400 Sende­stand­orte mit LTE aus- oder aufrüsten. Die Inves­titionen (CapEx) stiegen in der Folge um 17 Prozent auf 496 Millionen Euro. 2019 will das Unter­nehmen bundes­weit rund 10.000 LTE-Sender aufbauen. Das wäre euro­paweit die größte Anzahl für einen Jahres­zeit­raum.

Auch bei 5G hat Telefónica bereits erste Inves­titionen getä­tigt. Doch hier legt der Konzern einiges an Zurück­haltung an den Tag, wie unsere Rück­fragen beim Konzern ergeben haben. "Für uns steht bei 5G kein Marke­ting-getrie­benes Schau­laufen im Vorder­grund, sondern der tatsäch­liche Nutzen für Verbrau­cher und Indus­trie", so die Telefónica-Pres­sestelle gegen­über teltarif.de.

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