Telefónica (o2) wächst kräftig und investiert ins LTE-Netz
Telefónica Deutschland ist wirtschaftlich auf gutem Kurs.
Bild: Telefónica
Telefónica Deutschland hat die vorläufigen Zahlen für das erste Halbjahr vorgelegt. Danach befindet sich der Telekommunikationsanbieter auf Wachstumskurs. Der Umsatz stieg von Januar bis Juni im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Prozent auf 3,56 Milliarden Euro.
Mobilfunkbereich als Wachstumsmotor
Telefónica Deutschland ist wirtschaftlich auf gutem Kurs.
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Besonders im Bereich Mobilfunk konnte Telefónica zulegen. Mit 607.000 zusätzlichen Mobilfunkvertragsanschlüssen liegt das Wachstumstempo über dem des vergangenen Jahres. Ausschlaggebend hierfür waren eine hohe Nachfrage nach o2-Free-Tarifen und ein starkes Partnergeschäft.
Die mobile Datennutzung zeigte weiter ein kräftiges Wachstum und erhöhte sich zwischen Januar und Juni um 51 Prozent. Mit 420.000 Terabyte wurde schon nach sechs Monaten der Gesamtverbrauch des Jahres 2017 übertroffen.
Diese Entwicklung schlägt sich auch im Umsatz nieder. Neben einem starken Endgeräte-Geschäft war vor allem der Mobilfunkserviceumsatz ein starker Treiber: Dieser wuchs im zweiten Quartal um 0,6 Prozent, was den ersten Anstieg seit vier Jahren bedeutete. Bereinigt um Regulierungseffekte betrug das Wachstum 1,5 Prozent. Im ersten Halbjahr stieg der Mobilfunkserviceumsatz um 0,1 Prozent auf 2,60 Milliarden Euro.
Erlöse aus dem Festnetz wachsen wieder
Auch im Festnetzgeschäft setzt sich der positive Trend fort. Gegenüber Mitte 2018 hat sich die Zahl der Breitbandanschlüsse um 5,5 Prozent erhöht. Hierfür sorgte im Wesentlichen die Nachfrage nach schnellen VDSL-Anschlüssen.
Die Erholung des Breitbandgeschäfts – nach dem Ausstieg aus den eigenen DSL-Wholesale-Aktivitäten – zeigte sich auch im Umsatz: Gegenüber dem Vorquartal stiegen die Erlöse um 1,7 Prozent – der erste Anstieg seit fast drei Jahren. Insgesamt lag die Gesamtzahl der Anschlüsse Ende Juni bei 49,6 Millionen, wovon 45,3 Millionen auf den Mobilfunk entfielen.
Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (OIBDA) erhöhte sich bereinigt um Sonder- und Regulierungseffekte von Januar bis Juni um 25 Prozent. Dieser Sprung lag maßgeblich an der gesetzlich verordneten Änderung der Rechnungslegung von IAS 17 auf IFRS 16. Diese Standards betreffen die Bilanzierung von Leasingverhältnissen. Auf vergleichbarer Basis betrug der Anstieg 0,7 Prozent. Mit den Ergebnissen ist man bei Telefónica zufrieden, man liege damit auf Kurs, heißt es aus München.
Weiterer Ausbau der Netze
Telefónica baut weiter sein LTE-Netz aus. Im bisherigen Jahresverlauf konnte Telefónica Deutschland 4400 Sendestandorte mit LTE aus- oder aufrüsten. Die Investitionen (CapEx) stiegen in der Folge um 17 Prozent auf 496 Millionen Euro. 2019 will das Unternehmen bundesweit rund 10.000 LTE-Sender aufbauen. Das wäre europaweit die größte Anzahl für einen Jahreszeitraum.
Auch bei 5G hat Telefónica bereits erste Investitionen getätigt. Doch hier legt der Konzern einiges an Zurückhaltung an den Tag, wie unsere Rückfragen beim Konzern ergeben haben. "Für uns steht bei 5G kein Marketing-getriebenes Schaulaufen im Vordergrund, sondern der tatsächliche Nutzen für Verbraucher und Industrie", so die Telefónica-Pressestelle gegenüber teltarif.de.