Themenspecial Telefon und Internet im Festnetz Preisvergleich

Telekom & Co.: Günstige Telefon-Anschlüsse im Vergleich

T-Home-Angebote sind teilweise die attraktivere Alternative
Von Björn Brodersen

Regelmäßige Vieltelefonierer legen sich am besten gleich eine Telefon-Flatrate zu. Damit telefonieren sie zu bestimmten Anrufzielen zum monatlichen Pauschalpreis und haben so eine größere Kostenkontrolle. Allerdings gibt es solche Telefon-Flatrates im Festnetz-Bereich zwar häufig für Gespräche in das deutsche Festnetz, aber nur selten für Verbindungen in Mobilfunknetze oder in die Festnetze bestimmter europäischer Länder. Teilweise zahlen die Kunden bei einem Anbieter nur wenige Euro mehr pro Monat für eine Telefon-Flatrate. Zum Beispiel kostet das Alice-Fun-Paket von HanseNet mit Doppel-Flatrate fürs Internetsurfen und Telefonieren ins deutsche Festnetz nur 3 Euro pro Monat mehr als der Alice-Light-Anschluss in der analogen Variante. Neben den Telefonaten ins deutsche Festnetz zum Pauschalpreis profitieren die Alice-Fun-Nutzer gleichzeitig von mehreren zur Auswahl stehenden Tarifoptionen für Gespräche in die Mobilfunknetze und ins Ausland.

Für Telefonteilnehmer, die eine einfache Telefon-Flatrate suchen, ist das Alice-Fun-Angebot allerdings nicht die günstigste Anschlussofferte auf dem Markt, wie die unten stehende Preisübersicht zeigt. Weniger zahlen diese Nutzer beispielsweise mit 19,80 Euro für den Kabel-Phone-Anschluss mit Telefon-Flatrate von Kabel Deutschland, zumal die Telefon-Flatrate für Neukunden erst ab dem vierten Vertragsmonat berechnet wird.

Wann sich generell eine Telefon-Flatrate rechnet, lässt sich schnell mit Hilfe des geschätzten durchschnittlichen Telefonverhaltens im Monat ermitteln: Eine 9,90 Euro pro Monat teure Flatrate für Gespräche ins deutsche Festnetz lohnt sich beispielsweise gegenüber Call by Call mit einem angenommenen Minutenpreis von 1,7 Cent für Orts- und Ferngespräche erst ab durchschnittlich 9,7 Stunden Telefonieren ins Festnetz pro Monat.

Anschlusspakete mit Telefon-Flatrate im Vergleich

Telefon-Anschlüsse mit Sprach-Flatrate im Vergleich ArcorTelefonflat Paket HanseNet Alice Fun Kabel Deutschland Kabel Phone mit Telefon-Flat Versatel DSL 2000 mit Telefon-Flat T-Home Call Comfort
einmaliges Bereitstellungsentgelt 0,00 39,901) 19,90 0,00 59,95
monatlicher Grundpreis analog: 24,95
ISDN: 28,95
analog: 29,90
ISDN: 31,90
19,80 27,40 analog: 29,95
ISDN: 37,95
Gesprächspreise  
in deutsche Mobilfunknetze D-Netze: 0,19
E-Netze: 0,22
0,22 0,23 0,22 0,19
 
Anschlusstyp Festnetz (ISDN) oder NGN Festnetz oder NGN Voice over Cable Festnetz (ISDN) Festnetz
Tarifoptionen Mobil-Option: 3,00;
Mobil-Flats: 14,95;
International Flat I: 3,95;
International Flat II: 14,95
Talk4Free Europa & More: 14,90;
Talk4Free Europa light: 4,90;
Home2Mobile: 4,90
Best Mobile: 3,99;
Best Country: 2,99;
Flat International: 14,90
Handy-Flatrate: 7,50;
Mobil Plus: 3,99;
Bestcountry Plus: 3,99;
Euro Plus: 2,50
Festnetz zu Mobil: 4,00;
Festnetz zu T-Mobile Flatrate: 14,95;
CountryFlat 1: 3,94;
CountryFlat 2: 14,95
Internetzugang DSL 1000 mit Surf-Flat DSL 16000 mit Surf-Flat - DSL 2000 mit Surf-Flat Internet by Call
Mindestvertragslaufzeit in Monaten 24 Monate 1 Monat1) 12 Monate 24 Monate 12 Monate
Stand: 23. Juli 2009, Preise in Euro.
1) Bei 24 Monaten Mindestvertragslaufzeit entfallen die einmaligen Einrichtungskosten.

In unserem Vergleich werden nur überregional verfügbare Telefonanschlüsse berücksichtigt. Je nach Wohnort können allerdings auch dort vertretene Stadtnetzbetreiber, regionale Netzbetreiber oder auch die typischen DSL-Anbieter attraktive Angebote im Programm haben. Zwei Beispiele: Der Festnetz-Anschluss des in Niedersachsen, Bremen und Ost-Brandenburg operierenden Anbieters Ewe Tel mit Community-Flatrate für netzinterne Gespräche kostet 19,95 Euro pro Monat. Der DSL-Anbieter 1&1 und die Schwestermarken GMX und web.de bieten dagegen DSL-Anschlüsse mit einem Telefonanschluss auf NGN- bzw. VoIP-Basis und Doppel-Flatrate fürs Internetsurfen und Telefonieren ins deutsche Festnetz für Monatspreise ab knapp 20 Euro pro Monat an.

Tipps für die Tarifwahl

Wer den Telefonanschluss eines alternativen Anbieters bestellt, ist stärker an die Konditionen seines Anbieters gebunden als bei der Telekom: Call by Call oder Preselection sind nicht mehr möglich, die Mindestvertragslaufzeit ist in fast allen Fällen deutlich länger. Somit eignen sich die Telekom-Anschlüsse für diejenigen Telefonteilnehmer, die vergleichsweise wenig von zu Hause aus telefonieren oder andererseits viel in die Mobilfunknetze oder ins Ausland anrufen. Wer dagegen häufig und ausgiebig zu anderen Festnetz-Anschlüssen in Deutschland telefoniert, bucht besser ein Telefonanschlusspaket mit Flatrate-Option für diese Gespräche. Hier finden Interessenten gerade bei den Telekom-Wettbewerbern attraktive Paketangebote. Auch wer seinen Telefonanschluss mit einem Breitband-Internet-Anschluss kombinieren möchte, zahlt in der Regel für ein T-Home-Paket mehr als für ein Komplettpaket eines alternativen Anbieters.

Neben den Grundpreisen sollte auch darauf geachtet werden, dass andere Vertragsbestandteile und Nebenkosten zum eigenen Telefonverhalten passen. Ob es sich bei dem neuen Anschlusspaket um eine analoge oder eine ISDN-Variante handeln sollte, hängt von den Ansprüchen des Nutzers ab. Ein analoger Telefonanschluss, bei dem Telefone, Faxgeräte oder auch Modems direkt an die Telefondose in der Wohnung angeschlossen werden, hält nur eine Leitung bereit. Der Kunde kann also nur telefonieren, faxen oder surfen. ISDN bietet dem Nutzer zwei Telefonleitungen, mehr eigene Rufnummern, mit Kanalbündelung eine höhere Geschwindigkeit beim Schmalband-Surfen und bessere Gesprächsqualität, verursacht aber auch höhere monatliche Grundkosten. In Verbindung mit DSL fallen einige Vorteile eines ISDN- gegenüber einem analogen Anschluss weg. Inzwischen stehen auch immer mehr Telefonanschlüsse auf Basis der sogenannten NGN-Technologie zur Auswahl. Näheres über die Vor- und Nachteile dieser drei Telefonanschluss-Typen lesen Sie in unserem Hintergrundartikel.

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