Frequenz

Telefónica bestätigt LTE-Tests auf 700 MHz

Telefónica will LTE 700 künftig punk­tuell dort einsetzen, wo eine bestehende Basis­station auf 800 MHz über­lastet ist. Der Netz­be­treiber bestä­tigte Tests in Schleswig-Holstein.
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Bestätigung für LTE-700-Test Bestätigung für LTE-700-Test
Foto/Logo: Telefonica, Montage: teltarif.de
Wie berichtet hatten Nutzer der Cell­mapper-Commu­nity fest­ge­stellt, dass Telefónica in Schleswig-Holstein erste LTE-Basis­sta­tionen in Betrieb genommen hat, die im für den Mobil­funk neuen Frequenz­be­reich um 700 MHz arbeiten. Diese Frequenzen wurden bisher für das terres­tri­sche Fern­sehen (DVB-T) genutzt. In den Nach­bar­län­dern Deutsch­lands ist das zum Teil auch jetzt noch der Fall.

Die Telefónica-Pres­se­stelle hat die Beob­ach­tungen auf Anfrage von teltarif.de mitt­ler­weile bestä­tigt. "Aktuell prüfen wir im Rahmen eines Tests mit einigen wenigen Sites in Schleswig-Holstein die Einsatz­mög­lich­keiten der 700-MHz-Frequenzen", so die Auskunft des Münchner Mobil­funk-Netz­be­trei­bers.

Das Inter­esse der Mobil­funk-Provider an diesem LTE-Band 28 kommt nicht von unge­fähr, wie die Telefónica-Pres­se­stelle weiter erläu­tert: "Aufgrund ihrer Ausbrei­tungs­ei­gen­schaften eignen sich die Frequenzen gut für die Flächen­ver­sor­gung." Ähnlich verhält es sich auch mit LTE auf 800 MHz. Die hier betrie­benen Sende­an­lagen haben unter glei­chen Bedin­gungen eine deut­lich höhere tech­ni­sche Reich­weite als die höheren Frequenzen wie 1800 oder 2600 MHz.

Telefónica will LTE 700 "punk­tuell und bedarfs­ge­trieben" nutzen

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Foto/Logo: Telefonica, Montage: teltarif.de
Telefónica will LTE auf 700 MHz nach eigener Darstel­lung "in länd­li­chen Gebieten punk­tuell und bedarfs­ge­trieben" dort einsetzen, wo die vorhan­dene LTE-Kapa­zität nicht mehr ausreicht, die mit den 800-MHz-Frequenzen zur Verfü­gung gestellt wird. Ist eine bestimmte Funk­zelle, die auf 800 MHz arbeitet, über­lastet, so könnte diese künftig durch einen zusätz­li­chen Träger auf 700 MHz ergänzt werden - mit dem Vorteil einer vergleich­baren Abde­ckung.

Der Münchner Netz­be­treiber will das Band 28 aller­dings künftig auch für 5G nutzen. Zudem bemerke Telefónica "hier hin und wieder einen gewissen Einfluss durch starke, auslän­di­sche DVB-T-Sender". In Däne­mark, das nicht weit vom Telefónica-Test­ge­biet entfernt liegt, arbeiten derzeit noch Fern­seh­sender im glei­chen Frequenz­band. Die Auswir­kungen durch den Paral­lel­be­trieb anderer Dienste soll im Rahmen des Tests eben­falls ermit­telt werden.

Auch in Polen wird auf 700 MHz derzeit noch terres­tri­sches Fern­sehen ausge­strahlt, sodass es in Grenz­nähe zu Einschrän­kungen bei der Nutzungs­mög­lich­keit des Bandes 28 kommen kann. Bis 2020 soll der Frequenz­be­reich aller­dings EU-weit für mobile Internet-Dienste geräumt werden.

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