Netz

Telefónica: Flächendeckendes LTE in den nächsten zwei Jahren

Alle GSM-900-Standorte von Telefónica sollen in den nächsten zwei Jahren um LTE 800 erweitert werden. Aktuell gibt es keine Abschaltpläne für GSM und UMTS.
Von der CeBIT in Hannover berichtet

Telefónica-CEO Markus Haas auf der CeBIT Telefónica-CEO Markus Haas auf der CeBIT
Foto: teltarif.de
Nach der Deutschen Telekom will auch Telefónica perspektivisch ein nahezu flächendeckendes LTE-Mobilfunknetz in Deutschland anbieten. Das erklärte der CEO des Münchner Mobilfunk-Netzbetreibers, Markus Haas, im Rahmen eines Pressegesprächs auf der CeBIT in Hannover. LTE werde für die Datennutzung EDGE ablösen. Dazu sollen alle Standorte, an denen Telefónica mit GSM 900 am Netz ist, auch LTE 800 bekommen.

Telefónica-CEO Markus Haas auf der CeBIT Telefónica-CEO Markus Haas auf der CeBIT
Foto: teltarif.de
Haas nannte auf Nachfrage von teltarif.de auch einen Zeitrahmen. Im Laufe der kommenden zwei Jahre will der nach Kundenzahlen größte deutsche Mobilfunk-Netzbetreiber das nahezu flächendeckende LTE-Netz aufgebaut haben. Das entspricht in etwa den Plänen des Mitbewerbers Deutsche Telekom. Der Bonner Telefónica-Konkurrent hatte im Vorfeld der CeBIT angekündigt, bis Ende 2019 an allen GSM-Standorte auch mit LTE am Netz zu sein.

Keine Pläne für Abschaltung von GSM und UMTS

Anders als die Deutsche Telekom denkt Telefónica derzeit noch nicht ab die Abschaltung einer der beiden älteren Netztechniken. Sowohl GSM als auch UMTS sollen auf absehbare Zeit erhalten bleiben. Die Telekom will dagegen GSM als Basisnetz für die Grundversorgung erhalten, mittelfristig aber auf UMTS verzichten, zumal LTE für die mobile Datennutzung inzwischen einen größeren Verbreitungsgrad und mehr Effizienz biete.

Genau hier liegt auch der Unterschied zwischen Telekom und Telefónica. Telefónica bietet nach eigenen Angaben derzeit 80 Prozent Bevölkerungsabdeckung auf LTE, liegt damit aber noch deutlich hinter Telekom und auch Vodafone zurück. Sehe man LTE und UMTS zusammen, so biete Telefónica das am besten ausgebaute mobile Breitbandnetz in Deutschland. Daher setze die Telefongesellschaft auch in Zukunft auf 3G.

Konsolidierung soll Engpässe im Datennetz noch 2017 beseitigen

Probleme bei der Performance des mobilen Internet-Zugangs, wie sie an Brennpunkten wie am Berliner Hauptbahnhof auftreten, sind Telefónica bekannt und sollen im Rahmen der Konsolidierung der bislang eigenständigen Mobilfunknetze von E-Plus und o2 beseitigt werden. Noch in diesem Jahr werde nachgebessert.

Für o2 Free will Telefónica am bisherigen Tarifmodell festhalten, das nach Verbrauch des zum Vertrag gehörenden Highspeed-Volumens einen Verzicht auf LTE vorsieht. Beobachtungen mancher Nutzer, bei denen der 4G-Zugang nach Verbrauch des ungedrosselten Datenvolumens nach eigenen Angaben erhalten blieb, sind demnach eigentlich nicht beabsichtigt. Gerade auch für o2 Free setze Telefónica weiterhin auch auf UMTS.

Narrowband IoT auf LTE 800

Ein Messethema auf der CeBIT ist für Telefónica auch das Internet der Dinge. Netztechnisch werde Narrowband IoT über LTE 800 abgewickelt. Dies sei über ein einfaches Software-Upgrade möglich. Die Hardware müsse hierfür nicht getauscht werden.

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