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o2 erwägt Verkauf von Mobilfunk-Standorten

Telefónica erwägt den Verkauf von bis zu 19 000 Mobil­funk-Stand­orten auf Haus­dächern, um Kapital frei­zusetzen. Das Geld könnte in den Netz­ausbau inves­tiert werden.
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Foto: picture alliance/Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa
Telefónica hat sich bereits vor rund drei Jahren von etwa 2350 Mobil­funk­masten in ganz Deutsch­land getrennt. Nun erwägt der Münchner Tele­kommu­nika­tions­konzern auch den Verkauf von bis zu 19 000 weiteren Mobil­funk-Stand­orten, die auf Haus­dächern montiert sind. Die Über­legungen seien ergeb­nisoffen. Eine Entschei­dung will das Unter­nehmen im Laufe der kommenden Monate fällen.

Als Käufer kommt die Telefónica-S.A-Tochter Telxius in Frage, die bereits die besagten 2350 frei­stehenden Funk­masten erworben hat. Der Netz­betreiber verspricht sich vom mögli­chen Verkauf, Kapital frei­zusetzen, um seine finan­zielle Flexi­bilität zu erhöhen. Die an den Stand­orten montierte Funk­technik sei vom mögli­chen Verkauf nicht betroffen und bleibe Eigentum der Telefónica.

Wie der Netz­betreiber weiter erläu­terte, betreffen die Über­legungen zu einem mögli­chen Verkauf die bauli­chen und infra­struk­turellen Kompo­nenten sowie die jewei­ligen Nutzungs­verträge für die Stand­orte. Telefónica würde sich aber lang­fris­tige Nutzungs­rechte an den Stand­orten sichern, sodass für das eigene Netz keine Nach­teile entstehen. Auch die Option, Stand­orte gemeinsam mit Part­nern zu nutzen, bleibe erhalten.

Telefónica: "Starke Nach­frage nach passiver Mobil­funkin­frastruktur"

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"Wir beob­achten derzeit im Kapi­talmarkt eine starke Nach­frage nach passiver Mobil­funkin­frastruktur", sagte Markus Rolle, Finanz­vorstand von Telefónica Deutsch­land, zu den Über­legungen. "Dadurch eröffnet sich uns die Möglich­keit in Bauwerken gebun­denes Kapital frei­zusetzen, um unsere finan­zielle Flexi­bilität zu erhöhen."

Die Ankün­digung passt zur Stra­tegie der welt­weiten Telefónica Gruppe, die ange­kündigt hat, das Port­folio ihrer Infra­struk­turge­sell­schaft Telxius mögli­cher­weise um weitere Stand­orte ihrer inter­natio­nalen Toch­terge­sell­schaften ausweiten zu wollen. Bereits heute verwaltet Telxius rund 18 000 Stand­orte. Etwa 50 000 weitere Stand­orte verbleiben bislang in den rest­lichen Gesell­schaften der Telefónica Gruppe.

Das Kapital, das sich durch den Verkauf der Stand­orte erwirt­schaften ließe, könnte Telefónica beispiels­weise für den weiteren Netz­ausbau einsetzen. Nach wie vor liegt der LTE-Ausbau des Münchner Betrei­bers hinter dem von Telekom und Voda­fone zurück. Auch bei 5G könnte o2 den Anschluss verpassen. Die beiden Mitbe­werber unter den Netz­betrei­bern haben die Vermark­tung bereits gestartet, Telefónica konzen­triert sich derzeit noch auf Projekte für Firmen­kunden und nennt noch keinen Start­termin für private Anwender.

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