Telefónica transportiert 270 000 Terabyte Daten per Mobilfunk
Vorläufige Kennzahlen Geschäftsjahr und viertes Quartal 2016
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Der Netzbetreiber Telefónica Deutschland hat seinen
Verlust im vergangenen Jahr halbiert und will bald mehr aus der
E-Plus-Übernahme herausholen. 2019 sollen die jährlichen Einsparungen
von 800 auf 900 Millionen Euro steigen, wie das TecDax-Schwergewicht
heute in München mitteilte. Damit würde der Konzern den bisherigen Zielwert
um 100 Millionen Euro übertreffen. Dabei rechnet das Unternehmen
Kostensenkungen und Umsatzchancen aus der Fusion zusammen.
Unter dem Strich kam Telefónica im vergangenen Jahr dank eines Sonderertrags aus dem Verkauf von Mobilfunkmasten voran: Der Verlust halbierte sich auf 176 Millionen Euro. Aber der Verkauf von Handys und Tablets ging zurück, und auch der Preiswettbewerb und die Kürzung der Roaming-Gebühren in der EU machten dem nach Anschlüssen größten Mobilfunker Deutschlands zu schaffen. Der Umsatz sank um fast 5 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro. Hohe Abschreibungen aus dem E-Plus-Zukauf belasten weiter.
Höhere Dividende für Anleger
Vorläufige Kennzahlen Geschäftsjahr und viertes Quartal 2016
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Der neue Chef Markus Haas erwartet dieses Jahr im Mobilfunkservice
leicht sinkende bis stabile Umsätze - wenn Regulierungseffekte
herausgerechnet werden. Das bereinigte Betriebsergebnis soll stabil
bleiben oder leicht steigen, die Investitionen sollen um 10 Prozent
sinken. Die Anleger will Telefónica mit höheren Dividenden bei der
Stange halten. So soll die Dividende für 2016 wie angekündigt auf
0,25 Euro je Aktie steigen. Dies ist ein Cent mehr als im Vorjahr.
Weitere Anhebungen seien in den Folgejahren geplant.
Kundenzahlen und Datenverbrauch
Die Integration von E-Plus schloss Telefónica Deutschland nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr weitestgehend ab. Alle Kunden sind auf einer technischen Plattform vereint. Die Netzkonsolidierung soll bis Jahresende in wesentlichen Teilen abgeschlossen sein.
Im Jahresverlauf 2016 gewann der Konzern 1,28 Millionen Vertragskunden hinzu. Auch die Zahl der Mobilfunkanschlüsse ist auf insgesamt 44,3 Millionen zum Jahresende gestiegen. Dies ist für die Münchener ein neuer Rekordwert. Der wachsende Datenkonsum der Nutzer ist auch bei dem Netzbetreiber deutlich zu spüren. So wurden im vergangenen Jahr knapp 270 000 Terabyte über das Mobilfunknetz von Telefónica transportiert. Dies entspricht einem Zuwachs von 51 Prozent. Der durchschnittliche monatliche Datenkonsum von o2-Vertragskunden lag Ende 2016 bei etwa 1,7 GB. 2015 lag er noch bei 1,2 GB. Entsprechend stieg der mobile Datenumsatz ohne SMS im Gesamtjahr um 13,1 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Im Festnetzbereich belief sich der Umsatz 2016 auf 981,5 Millionen Euro und ging im Jahresvergleich um knapp 6 Prozent zurück.
Kürzlich hatte sich Markus Haas in einem Interview zur Netz- und Service-Qualität seines Unternehmens geäußert. Er sagte, Telefónica habe nicht das schnellste Netz aber es sei stabil.