Hintergrund

LTE im Bahn-Tunnel: So plant die Telekom ihr Handynetz

Zwischen Stuttgart und Ulm entsteht ein neuer Bahn-Tunnel für den ICE. Die Telekom gibt einen Einblick in die Arbeit des Funknetzplaners der Region, der den neuen Tunnel mit Mobilfunk versorgen muss.
Von Thorsten Neuhetzki

 Rainer Schenk, Funknetzplaner Telekom
Rainer Schenk, Funknetzplaner Telekom
Quelle: YouTube/TelekomNetz
Die Deutsche Bahn baut bekanntlich in und um Stuttgart an einer komplett neuen Infrastruktur für die Schiene. Teil des Projektes ist die Neubaustrecke Stuttgart-Ulm. Die Deutsche Telekom hat jetzt einen Einblick in ihre Arbeit in diesem Projekt gegeben: Sie muss die neue Strecke mit Mobilfunk versorgen. Die Herausforderung: Große Teile befinden sich im Tunnel.

 Rainer Schenk, Funknetzplaner Telekom
Rainer Schenk, Funknetzplaner Telekom
Quelle: YouTube/TelekomNetz
"Der ICE wird hier mit 70 Metern pro Sekunde in die Tunnel fahren. Da muss jeder Handover sitzen", sagt Rainer Schenk, Funknetzplaner bei der Telekom in einem auf YouTube veröffentlichten Video. Insgesamt 30 Masten habe die Telekom bereits neu gebaut, da die bestehenden Masten zu niedrig gewesen seien. Die Strecke liegt tiefer als die Umgebung, dadurch müssten die Masten höher sein.

In den Tunneln werde man auf Schlitzkabel setzen. In einem sechs Kilometer langen Tunnel-Bauwerk will die Telekom zwei Schlitzkabel einziehen, die alle 500 Meter von Repeatern gespeist werden. Diese Repeater verstärken das Signal von Basisstationen am Tunnelende. "Dadurch haben wir eine Zelle und kein Abbruchrisiko der Verbindung", so Schenk.

Anbindung per Glasfaser und Richtfunk

Zum Einsatz kommen werden natürlich alle Technologien: GSM, UMTS und LTE. Auch wenn es nicht angesprochen wurde, so ist davon auszugehen, dass die Telekom auch alle Vorbereitungen für 5G treffen wird. Angebunden wurden die neuen Basisstationen übrigens nicht nur per Glasfaser. Vereinzelt sei auch Richtfunk zum Einsatz gekommen. Das macht die Telekom vor allem bei entlegenen Standorten.

Die Neuversorgung der Strecke, die 2021 ans Netz gehen soll, käme übrigens auch den Autofahrern auf der parallel verlaufenden A8 sowie den anliegenden Gemeinden zugute, die ebenfalls von den 30 neuen Sendemasten profitieren.

Video: Wie Mobilfunkversorgung im Bahntunnel funktioniert

Etwas anders funktioniert übrigens die Versorgung der U-Bahn in Berlin.

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