Mehr Glasfaser, mehr Wettbewerb - sinkende Preise
Vertragsunterzeichnung fürs Highspeed-Internet im Lauinger Rathaus: Sandra Stiedl, regionale Expansionsmanagerin M-net, Lauingens 1. Bürgermeisterin Katja Müller und Wolfgang Behringer, Werkleiter der Donau-Stadtwerke Dillingen-Lauingen (von links).
Stadt Lauingen/H. Siebert
Das Telekommunikationsunternehmen M-net aus München senkt den Preis für einen 300-MBit/s-Anschluss von 69,90 Euro auf 54,90 Euro im Monat. Ohne Telefonie kostet der Anschluss 49,90 Euro. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Haushalte, die M-net mit FTTC, -B und -H angeschlossen hat, auf 700 000. Davon stehen 470 000 bei den Münchenern unter Vertrag – ein Plus von fünf Prozent. Und auch in diesem Jahr arbeitet M-net daran, die Kundenzahl weiter zu erhöhen. Anfang Mai 2019 ging das Netz in Oberostendorf in Betrieb. Gemeinsam mit LEW TelNet versorgt M-net hier 600 Haushalte mit bis zu 50 MBit/s. Auf rund 110 Grundstücken wurde die Glasfaser bis ans Gebäude verlegt. Hier stehen bis zu 300 MBit/s zur Verfügung.
In Lauingen wird M-net das hiesige Glasfasernetz für 261 Haushalte weiter ausbauen. Die Münchener arbeiten hier mit den Donaustadtwerken Dillingen-Lauingen zusammen. In den Ortsteilen Frauenriedhausen und Veitriedhausen werden innerhalb der kommenden 36 Monate neue Glasfaserkabel verlegt, um 148 Haushalte mit FTTC-Anschlüssen zu versorgen. Nutzer können hier Downloadraten von bis zu 50 MBit/s erhalten. Darüber hinaus bekommen 113 Gebäude in den Gebieten nördlich und südlich der Stadt sowie in der Schabringer Straße und der Ludwigsau FTTB/H-Anschlüsse mit bis zu 100 MBit/s.
Vertragsunterzeichnung fürs Highspeed-Internet im Lauinger Rathaus: Sandra Stiedl, regionale Expansionsmanagerin M-net, Lauingens 1. Bürgermeisterin Katja Müller und Wolfgang Behringer, Werkleiter der Donau-Stadtwerke Dillingen-Lauingen (von links).
Stadt Lauingen/H. Siebert
Etwas weiter ist M-net in Altenstadt und Schwabsoien, wo gemeinsam mit LEW TelNet die neuen Breitbandnetze für 400 Haushalte und Unternehmen freigeschaltet wurden. Für den Breitbandausbau in den beiden Gemeinden hat LEW TelNet insgesamt fast 8,5 Kilometer neue Glasfaserleitungen verlegt. In den Ausbaugebieten stellt M-net ab sofort Bandbreiten von 50 bis 300 MBit/s zur Verfügung.
Glasfaser am Niederrhein und in Sachsen
Sowohl in Altenstadt und Schwabsoien als auch in Oberostendorf fördert Bayern die Ausbauprojekte. Gleiches gilt für den Breitbandausbau in Mönchengladbach. Um 909 unterversorgte Adressen schnelles Internet zu bieten, verlegt die Deutsche Glasfaser über 160 Kilometer Glasfaserkabel. Die Fördersumme beträgt ca. 7,4 Millionen Euro. Eine Hälfte der Finanzierung übernimmt das Bundesverkehrsministerium, die andere stellt Nordrhein-Westfalen über das Wirtschaftsministerium zur Verfügung. Die Deutsche Glasfaser baut in Mönchengladbach bereits privatwirtschaftlich rund 8500 Anschlüsse für Privatkunden und 650 Unternehmen in Gewerbegebieten.
Darüber hinaus hat das Unternehmen das Technologiezentrum Kleve an ein Glasfasernetz angeschlossen. In dem Gewerbegebiet befinden sich rund 30 Unternehmen, die bis zu den Sommerferien ebenfalls angeschlossen werden sollen. Auch in Großpösna, südöstlich von Leipzig, können sich die Einwohner auf FTTH-Anschlüsse freuen. Die Deutsche Glasfaser schloss unlängst die Nachfragebündelung erfolgreich ab. Nun beginnen hier die Planungen für die Tiefbauarbeiten.
Großprojekte in Köln und im Landkreis Wittmund
Darüber hinaus sind auch andere Telekommunikationsunternehmen im Breitbandausbau aktiv. Wie etwa Tele Columbus. Der Kabelnetzbetreiber erhöht mit einem technischen Update die Surf-Geschwindigkeit für rund 6000 Haushalte in Sangershausen auf bis zu 400 MBit/s. Die Stadtwerke Bielefeld wollen in Brake den Internet-Turbo einlegen und in Kooperation mit BITel das FTTB-Netz ausbauen. Die Nachfragebündelung lief diese Woche an. Und in Köln feierte NetCologne den Spatenstich für ein groß angelegtes Ausbauprojekt. Bis Ende 2022 will das Unternehmen 100 000 Haushalte in der Rheinmetropole anschließen. Mit Lindenthal und Wahnheide, Lövenich sowie Porz-Lind und Wahn werden auch Stadtteile mit dem 1-GBit/s-Netz ausgebaut, die bisher nicht ans Glasfasernetz angeschlossen waren.
Im Landkreis Wittmund liegt EWE TEL mit dem Breitbandausbau im Plan: In 21 von 57 Projektgebieten konnten die Tiefbauarbeiten abgeschlossen werden.
EWE/Christian_Kerber
Ein weiteres Großprojekt stemmt EWE TEL im Landkreis Wittmund. In 57 Projektgebieten sollen über 3600 Anschlüsse verlegt werden. EWE TEL liegt im Plan, wie das Unternehmen meldet. In 21 Projektgebieten sind die Tiefbauarbeiten abgeschlossen. „Wir sind weiterhin mit sieben Tiefbaufirmen parallel in den Ausbaugebieten unterwegs und haben jetzt rund 100 der insgesamt rund 165 Kilometer des Verteilnetzes verlegt“, sagt Gerrit Pruss, Kommunalbetreuer bei der EWE NETZ. Auch hier fördern Bund und Land mit insgesamt 4,7 Millionen Euro.
Natürlich darf die Deutsche Telekom nicht fehlen, wenn es um den Breitbandausbau geht. Wo die Bonner in den vergangenen Wochen aktiv waren, kann im Unternehmensblog nachgelesen werden. Außerdem hat die Telekom in dieser Woche für knapp 39 000 Haushalte in 74 Kommunen die Surf-Geschwindigkeit auf bis zu 100 MBit/s erhöht. Darunter zum Beispiel in Köln, wo sich auch NetCologne um die Breitbandzukunft kümmert. Der Wettbewerb dürfte auch hier dafür sorgen, dass Highspeed-Internet in Zukunft günstiger wird.