Telekom jagt Funklöcher: So trägt die Aktion erste Früchte
Liebenaus Bürgermeister Harald Munser vor der neuen Basisstation
Foto: Telekom
Die Deutsche Telekom hatte vor einigen Monaten unter dem Slogan "Wir jagen Funklöcher" eine Aktion gestartet, die sich an Städte und Gemeinden richtet, die unter schlechter Mobilfunkversorgung leiden. Mehr als 300 Kommunen haben sich laut Telekom-Angaben bislang beim Bonner Netzbetreiber gemeldet, die meisten davon aus Rheinland-Pfalz.
Unterdessen teilte die Telekom mit, dass die im Spätsommer gestartete Aktion erste Früchte trägt. Die Stadt Liebenau in Nordhessen hatte sich bereits am 21. August als erste Kommune überhaupt bei der Aktion "Wir jagen Funklöcher" beworben. Dabei ging es um den Ortsteil Zwergen mit rund 200 Einwohnern, der bislang keine brauchbare Telekom-Mobilfunkversorgung zur Verfügung hatte.
Um den benötigten Magistratsbeschluss zu erwirken, hatte der Bürgermeister von Liebenau, Harald Munser, am Tag der Bewerbung alle Mitglieder des Magistrats via E-Mail angeschrieben und um Zustimmung für die Beteiligung an der Telekom-Aktion gebeten. Der Magistratsbeschluss fiel einstimmig aus. Zwar war für Liebenau-Zwergen ohnehin schon ein Ausbau geplant. Dieser wurde nun aber vorgezogen.
LTE 800 mit bis zu 50 MBit/s
Liebenaus Bürgermeister Harald Munser vor der neuen Basisstation
Foto: Telekom
In den vergangenen Tagen haben Telekom-Techniker im Funkloch einen etwa 20 Meter hohen temporären Mobilfunkmasten aufgebaut, der bis zur Ablösung durch eine endgültige Lösung in Betrieb bleiben soll. So haben die Bürger in Liebenau-Zwergen nun LTE-Versorgung im Frequenzbereich um 800 MHz zur Verfügung. Der mobile Internet-Zugang ist mit Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 50 MBit/s möglich.
Für Bürgermeister Harald Munser geht mit der Inbetriebnahme der neuen Funkzelle ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung: "Die Stadt Liebenau ist eine Flächengemeinde in Nordhessen mit acht Ortsteilen. 50 Quadratkilometer Fläche und nur 3200 Einwohnern. Leider ist die Versorgung mit Mobilfunk teilweise extrem schlecht ausgebildet, was das ohnehin sehr strukturschwache Gebiet nicht attraktiver macht. Insofern ist diese Verbesserung des Mobilnetzes, insbesondere im besten Netz, ein wunderbares Bekenntnis zum ländlichen Raum."
Walter Goldenits, Geschäftsführer Technologie Telekom Deutschland GmbH, sagt: "Unsere Aktion zeigt: Wenn alle an einem Strang ziehen, lassen sich unbürokratische Lösungen für eine schnelle Versorgung finden. Es freut mich, dass wir dank der Initiative der Stadt Liebenau, das Funkloch jetzt ein Jahr schneller als geplant schließen können." Noch bis zum 30. November haben interessierte Orte die Möglichkeit, sich ebenfalls an die Telefongesellschaft mit der Bitte um Netzausbau zu wenden.
In einer weiteren Meldung haben wir bereits darüber berichtet, wie die Telekom den Breitband-Ausbau im Festnetz vorantreibt.