Telekom: Huckepack-Internet in Eschbronn
Ein neues Projekt von der Telekom soll Gas- und Glasfaserleitungen durch eine neue Technik vereinen.
Foto: Picture Alliance / dpa
Die Deutsche Telekom hat in Eschbronn ein Modellprojekt
gestartet, in dem Glasfaser- und Gasleitungen
in einem Rutsch gemeinsam verlegt werden sollen.
Unter dem Motto "Gas und Glas" soll das Modellprojekt
Telekom-Kunden nicht nur High-Speed-Internet bereitstellen, sondern
auch die Nebeneffekte von Tiefbauarbeiten reduzieren.
Wie wird das Projekt realisiert?
Ein neues Projekt von der Telekom soll Gas- und Glasfaserleitungen durch eine neue Technik vereinen.
Foto: Picture Alliance / dpa
Der lokale Energieversorger EGT baut aktuell
das Erdgasnetz in der Region aus. Ergo:
Baustellen, die durch die Tiefbauarbeiten,
Dreck und Lärm verursachen, sind an der Tagesordnung.
In diesem Zug nutzt die Telekom die Chance,
Glasfaserleitungen gemeinsam mit den Erdgasleitungen
zu verlegen. Das ist praktisch, weil so in
naher Zukunft die Straßen nicht schon wieder aufgerissen
werden müssen. Wie das funktioniert?
Neu entwickelte Rohre kombinieren in einem
gemeinsamen Mantel die dicke Gasleitung
und das dünne Glasfaserkabel. Mit diesem System
werden beide Leitungen gemeinsam den Häusern zugeführt.
Bis 2020 könnten auf diese Weise 600 Gas- und Glas-Anschlüsse
verlegt werden.
Für diese Anzahl an Anschlüssen werden in Eschbronn 30 Kilometer Glasfaser verlegt. Dafür sind zehn Kilometer Tiefbauarbeiten notwendig. Zehn Kilometer des Glasfasernetzes verlaufen oberirdisch. Zur Umsetzung werden neue Masten aufgestellt und vorhandene Kupferkabel gegen Glas ausgetauscht.
Das lohnt sich auch für die Bürger: Normalerweise berechnet die Deutsche Telekom für das Neuverlegen eines Breitbandanschlusses 800 Euro. Dieser Betrag entfällt nun beim gemeinsamen Anschluss von Gas- und Glasfaserleitung. Außerdem sollen durch die neue Technik höhere Download-Geschwindigkeiten von bis zu einem Gigabit möglich sein. Das soll dadurch realisiert werden können, dass die neuen Glasfaserleitungen bis in das Haus hineinreichen und nicht nur bis zum Verteilerkasten.
Sind bundesweite Lösungen geplant?
Martin Stiebitz, Projektleiter der Telekom für den Landkreisausbau, hat verraten, dass es bereits Gespräche mit anderen Partnern gäbe. Es kommt jedoch auf den Einzelfall an, wo die neue Technik eingesetzt werden kann. Das "Huckepack-Internet" sei eine technische Herausforderung, weil das Verlegen von Gas- und Glasfaserleitungen auf herkömmliche Weise sehr unterschiedlich funktioniert.
Wer sich für einen Breitbandanschluss interessiert, sich aber fragt, welcher Tarif der richtige ist, findet in unserem Tarifvergleich Hilfe.