Verlängert

Telekom-Chef Höttges bleibt bis 2024

Der Aufsichtsrat der Deutschen Telekom AG hat den Vertrag mit ihrem Vorstandsvorsitzenden Timotheus Höttges um weitere fünf Jahre verlängert. Finanzvorstand Thomas Dannenfeldt wird das Unternehmen Ende 2018 aber verlassen.
Von dpa /

Aufsichtsrat verlängert Vertrag mit Telekom-Chef Höttges bis 2024 Aufsichtsrat verlängert Vertrag mit Telekom-Chef Höttges bis 2024
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Telekom-Chef Timotheus Höttges bleibt langfristig an der Spitze von Deutschlands größtem Telefon- und Internetanbieter. Der Aufsichtsrat des Bonner Konzerns verlängerte den Vertrag des 55-Jährigen vorzeitig um fünf Jahre, wie das Unternehmen heute mitteilte. Der Vertrag wäre am 1. Januar 2019 ausgelaufen, nun läuft er bis zum 1. Januar 2024.

Höttges ist seit 2006 im Vorstand, 2014 rückte er an dessen Spitze. Unter seiner Ägide hat sich die einst ungeliebte Tochter T-Mobile US - auch dank der Weichenstellungen seines Vorgängers René Obermann - zum Joker auf dem US-Mobilfunkmarkt entwickelt.

Finanzvorstand Thomas Dannenfeldt geht

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Mit dem Turnaround in den USA wurden die Zahlen auch für den Heimatkonzern wieder besser. Mittlerweile wächst die Telekom relativ stabil. Zudem hat der Betriebswirt mehrere größere Deals eingefädelt, darunter den Verkauf des britischen Mobilfunk-Joint-Ventures Everything Everywhere.

Auf einer anderen Position der Telekom-Chefetage gibt es hingegen einen Wechsel: Finanzvorstand Thomas Dannenfeldt scheidet nach Ablauf seines bis Anfang 2019 gültigen Vertrags aus privaten Gründen aus dem Vorstand aus. Diesen Posten hatte er seit 2014. Ihm folgt der bisherige Personalvorstand Christian Illek, der vor seinem Wechsel in den Telekom-Vorstand 2015 Microsoft-Deutschlandchef war. Über Illeks Nachfolge ist laut Telekom-Angaben noch nicht entschieden.

Telekom kommt beim Breitband-Ausbau voran

Die Deutsche Telekom sieht sich beim Breitband-Ausbau auf Kurs. Wie aus Unternehmenskreisen verlautete, soll bis Jahresende eine Download-Geschwindigkeit von bis zu 100 MBit/s in 26 Millionen Haushalten möglich sein - das wären 7 Millionen mehr als Ende 2017. Die Telekom nutzt dabei das VDSL Vectoring, bei der alte Telefon-Kupferkabel aufgerüstet und die Übertragung beschleunigt wird. Die Konkurrenten Vodafone und Unitymedia nutzen hingegen Fernsehkabel und erreichen damit eine schnellere Übertragung - ihre Maximalwerte liegen üblicherweise zwischen 200 MBit/s bis 500 MBit/s pro Sekunde. Die Kabelanbieter haben aber nicht so viele Festnetzkunden wie die Telekom.

Noch in diesem Sommer will die Telekom die nächste Ausbaustufe bei Festnetz-Anschlüssen angehen, bis Jahresende soll eine Übertragung von höchstens 250 MBit/s in rund 15 Millionen Haushalten verfügbar gemacht werden. Konkurrent Vodafone peilt noch bessere Bandbreiten an: Bis Ende 2020 sollen 12,7 Millionen Haushalten Downloads von bis zu einem Gigabit pro Sekunde ermöglicht werden.

Vectoring ist umstritten - einige Experten sehen die Technologie als Bremsklotz für eine Umstellung auf komplette Glasfaserleitungen bis in den Gebäudekeller oder in die Wohnung. Andere Fachleute werten Vectoring hingegen als wichtige Brückentechnologie ins Glasfaser-Zeitalter, zumal es aus ihrer Sicht in Privathaushalten ohnehin kaum Bedarf gebe für ultraschnelle Up- und Downloads.

Die Deutsche Telekom hat mittlerweile ihre Bilanz für 2017 vorgelegt. Weitere Informationen, die wir vor Ort bei der Telekom-Bilanzpressekonferenz erfahren haben, erhalten Sie in diesem Hintergrund-Bericht: Deutsche Telekom: "Ohne uns läuft gar nichts".

Was zeigt die Telekom auf dem Mobile World Congress in wenigen Tagen? Vernetzte Weinflaschen, Bohrmaschinen und Brücken.

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