Vergleich

Zero Rating: Telekom StreamOn vs. Vodafone Pass

Die Telekom startete im April 2017 mit StreamOn. Ein halbes Jahr später ging der Vodafone Pass als Konkurrenzprodukt an den Start. Wir zeigen Unterschiede und Gemeinsamkeiten auf.
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Kunden haben die Möglichkeit, sich über die MeinVodafone-App monatlich für einen neuen Vodafone Pass zu entscheiden. Kosten fallen für diese Umstellung nicht an. Doch Vorsicht: Wer einen zweiten, dritten oder gar vierten Pass zu seinem Vertrag hinzubucht, geht damit speziell für die Option eine zweijährige Mindestlaufzeit ein. Es ist also nicht möglich, beispielsweise für eine Dienstreise oder den Urlaub kurzzeitig einen zweiten Vodafone Pass zu bestellen und diesen im nächsten Monat wieder abzuschalten.

Vodafone behält sich für die Videonutzung eine Drosselung der Übertragungsqualität auf 480p vor. Übereinstimmenden Nutzerberichten zufolge wird diese Maßnahme aber derzeit nicht umgesetzt. Das heißt, die Kunden können Videostreams in der Original-Qualität des Anbieters nutzen, der den jeweiligen Dienst bereitstellt.

Regulierer will Nachbesserungen

Telekom mit mehr als 220 StreamOn-Partnern Telekom mit mehr als 220 StreamOn-Partnern
Foto: Telekom
Gerade die Reduzierung der Videoqualität auf 480p bzw. die dadurch entstehende Ungleichbehandlung von Audio- und Videostreaming bei StreamOn rief die Bundesnetzagentur auf den Plan, die die Telekom zur Nachbesserung im Sinne der Netzneutralität aufgefordert hat. Der dafür gesetzte Termin 31. März ist längst verstrichen. Allerdings läuft das Eilverfahren gegen die Maßgabe des Regulierers, das die Deutsche Telekom angestrengt hat, derzeit noch. Die Bundesnetzagentur hat einer Sprecherin des Landgerichts Köln zufolge zugestimmt, die Vollstreckung ihres Bescheids bis zu dieser Entscheidung auszusetzen.

Der zweite Kritikpunkt des Regulierers betrifft die Beschränkung von StreamOn auf das deutsche Telekom-Netz. Die EU-Roaming-Regulierung sehe vor, dass die Kunden ihren innerdeutschen Tarif ohne Aufpreis auch in allen Staaten der Europäischen Union sowie in Norwegen, Island und Liechtenstein nutzen können. Das sei bei StreamOn derzeit nicht der Fall.

Auch der Vodafone Pass wird derzeit nur innerhalb Deutschlands und nicht im EU-Roaming angeboten. Dabei steht eine Entscheidung der Bundesnetzagentur zum StreamOn-Pendant noch aus. Ende vergangenen Jahres ließ der Regulierer verlauten, Vodafone Pass werde nach den gleichen Kriterien wie StreamOn von der Telekom geprüft.

Vodafone: Nutzung im Roaming künftig nicht ausgeschlossen

Vodafone hat immerhin bereits vorgesorgt und behält sich im "Kleingedruckten" zu seinen Zero-Rating-Pässen die Freischaltung der Optionen für den Einsatz im EU-Roaming vor. Dabei soll allerdings eine Fair-use-Grenze von 30 GB monatlichem Datenvolumen gelten. Ob dem Regulierer diese Regelung ausreicht, bleibt offen. Eine Fair-use-Limitierung ist beim EU-Roaming zumindest auch ganz offiziell vorgesehen.

Auf der dritten und letzten Seite berichten wir über den aktuellen Stand der Angebote von StreamOn und Vodafone Pass.

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