IP-Umstellung

Telekom stellt pro Nacht 5000 Analog-Anschlüsse auf NGN um

Die Telekom hat mit der Umschaltung der reinen Telefonanschlüsse auf IP-Technik begonnen. Für die Kunden ändert sich dadurch nichts, jedoch kommt es zu einem kurzen Ausfall.
Von Thorsten Neuhetzki

Das grüne Telefon mit Wählscheibe - Sinnbild des analogen Telefonanschlusses. Auch er wird jetzt auf IP-Technik umgestellt. Das grüne Telefon mit Wählscheibe - Sinnbild des analogen Telefonanschlusses. Auch er wird jetzt auf IP-Technik umgestellt.
Foto: dpa
Die IP-Umstellung bei der Telekom geht voran. Seit einigen Jahren stellt das Unternehmen bestehende ISDN- und Analog-Anschlüsse mit VDSL auf die neue NGN-Technologie um. Dabei sind auch vertragliche Umstellungen, im Zweifelsfall auch Kündigungen seitens der Telekom notwendig, sollte der Kunde mit der Umstellung seines Anschlusses nicht einverstanden sein. Inzwischen hat die Telekom auch mit der Umschaltung reiner Analog-Anschlüsse begonnen. Dabei gibt es für die Kunden keine vertraglichen Änderungen.

In einem Video erklärt Michael Saffenreuther, Projektmanager der Telekom für den Umschaltprozess, was die Umschaltung der reinen Telefonanschlüsse von den Umschaltungen bei Anschlüssen mit DSL unterscheidet. Dabei ist für den Kunden vor allem der vertragliche Aspekt relevant, dann anders als bei den Bündel-Anschlüssen muss bei reinen Telefonanschlüssen das Vertragswerk nicht angepasst werden, da sich für den Kunden eigentlich nichts ändert. Sein Anschluss wird im Netz umgeschaltet.

Kurzer Ausfall in der Nacht der Umschaltung

Das grüne Telefon mit Wählscheibe - Sinnbild des analogen Telefonanschlusses. Auch er wird jetzt auf IP-Technik umgestellt. Das grüne Telefon mit Wählscheibe - Sinnbild des analogen Telefonanschlusses. Auch er wird jetzt auf IP-Technik umgestellt.
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In den Vermittlungsstellen werden sogenannte POTS-Karten eingebaut, die das analoge Signal vom Kunden in ein IP-Signal umwandeln. Dazu muss die physikalische Leitung vom Kunden in den Vermittlungsstellen umgeschaltet werden. Das bedeutet auch, dass die Kunden kurz nicht telefonieren können. Allerdings werden die Leitungen in der Nacht umgeschaltet und der Ausfall dauert im längsten Fall sieben Minuten, im Idealfall nur 30 Sekunden. Ankommende Gespräche sind für etwa eine halbe Stunde nicht möglich, bis die IT-Systeme die neue Linienführung verarbeitet haben und Gespräche zustellen können.

Pro Nacht stellt die Telekom nach eigenen Angaben derzeit 5000 Anschlüsse um. Geplant sind 9000 Kunden pro Nacht. Dabei werden die Umschaltarbeiten in mehreren Anschlussbereichen. Pro Anschlussbereich werden dabei 128 Anschlüsse pro Nacht umgeschaltet. Es sind also mehrere Techniker-Teams im Einsatz, die bundesweit jede Nacht die Umschaltungen vornehmen. Dem Kunden werden die Arbeiten im Vorfeld angekündigt. Umgewöhnen muss der Kunde sich dadurch jedoch nicht, da sich für ihn nichts ändert. Die Telekom ist mit den Umschaltungen ihrem eigenen Zeitplan voraus. Noch vor kurzem hatte sie angekündigt, es gehe erst ab 2017 mit den Umstellungen los.

Probleme nach der Umschaltung?

teltarif.de haben in den vergangenen Tagen mehrere Hinweise erreicht, dass es nach der Umschaltung bei der Nutzung von Call by Call zu Problemen zu kommen scheint. Ist Ihr Anschluss davon betroffen oder sind Anschlüsse in Ihrer Verwandtschaft vor kurzem umgeschaltet worden und eine Nutzung von Call by Call ist nicht mehr möglich? Wir würden uns freuen, wenn Sie sich mit der Redaktion und dem Autor dieses Beitrages in Verbindung setzen würden. Nutzen Sie dazu gerne im ersten Schritt das Kontaktformular auf der Autorenseite, dass Sie durch einen Klick auf den Namen erreichen.

Das Video der Telekom

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