Umstrukturierung

Telekom plant besseren Kundenservice

Der Telekom-Vorstand hat Umstrukturierungen beschlossen. Sämtliche Service-Aktivitäten sollen künftig in einer nur dafür zuständigen Gesellschaft gebündelt werden.
Von Marie-Anne Winter

Die Telekom baut um Die Telekom baut um
Bild: Telekom
Der Aufsichtsrat der Telekom Deutschland GmbH hat eine Umstrukturierung beschlossen und zwei neue Geschäftsführer bestellt. Ferri Abolhassan, der bislang bei der Telekom-Großkundensparte T-Systems International GmbH für die IT Division und den Aufbau der Telekom Security verantwortlich war, wird zum 1. Oktober die neu geschaffene Aufgabe des Geschäftsführers Service Transformation der Telekom Deutschland GmbH übernehmen. Es soll dafür sorgen, dass die von Konzernchef Timotheus Höttges seit längerem geforderte Service-Offensive endlich auch bei den Kunden ankommt.

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Eine weitere Veränderung gibt auf der Position des Technik-Geschäftsführers: Bruno Jacobfeuerborn wird zum 1. Januar 2017 den Vorsitz der Geschäftsführung der Deutschen Funkturm GmbH übernehmen und zusätzlich als Chief Technology Officer in das neue Vorstandsressort Technik und Innovation der Konzernzentrale wechseln. Sein Nachfolger als Technik-Chef der Telekom Deutschland ist noch nicht bekannt. Update: Der Nachfolger steht mittlerweile fest, es ist Walter Goldenits, der bislang Chief-Technology- und IT-Officer der ungarischen Telekom-Tochter Magyar Telekom war. Ende des Updates.

Nur noch steuernde Funktion

Die Telekom Deutschland GmbH wird in Zukunft nur noch eine steuernde Funktion haben. Darunter sollen vier Säulen stehen: Eine Vertriebsgesellschaft für Privatkunden, eine für Geschäftskunden, der Bereich Service und eine Technikgesellschaft. Das erinnert an die Vier-Säulen-Strategie, die Ron Sommer einstmals eingeführt hatte, die unter seinem Nachfolger Kai-Uwe Ricke auf ein Drei-Säulen-Konzept umgebaut wurde, worauf noch zahlreiche weitere Umstrukturierungen folgten. Jetzt gibt es also eine Konzentration auf den Service, nachdem bislang die Technik im Mittelpunkt stand. Von der neuerlichen Veränderung sollen bis zu 15 000 Mitarbeiter direkt betroffen sein. Alle sollen aber ihre derzeitigen Tarife und Konditionen behalten.

Service stärker auf Kunden ausrichten

Die Telekom Deutschland will alle Service-Aktivitäten künftig in einer Einheit "Service" bündeln und stärker an den Kundenbedürfnissen ausrichten. Das Unternehmen solle auf diese Weise für die Kunden serviceorientierter werden, erklärt Telekom-Vorstand Niek van Damme: Man wolle die Vorreiterschaft in der Technik wie auch im Service weiter ausbauen. Damit reagiert die Telekom auf Kundenbeschwerden, von denen es nach Ansicht von Höttges viel zu viele gibt. Geplant sei nun, dass etwa Kunden, die umziehen oder ihren Vertrag ändern wollen, einen bestimmten Ansprechpartner bekommen. Es irritiere die Kunden, wenn sie ständig mit anderen Mitarbeitern zu tun hätten.

"Ich freue mich, dass Ferri Abolhassan sein Know-how und seine Erfahrung nun auch bei uns an entscheidender Stelle einbringt. Er hat bei der T-Systems die Servicequalität auf ein neues Niveau gehoben und wird auch bei der Telekom Deutschland wichtige neue Impulse setzen. Meinem langjährigen Kollegen Bruno Jacobfeuerborn danke ich sehr für sein Engagement. Bruno hat die früher getrennten Bereiche Festnetz und Mobilfunk zu einem tollen Team zusammengeführt, das für unsere Kunden das beste Netz in Deutschland gebaut hat. Ich wünsche ihm alles Gute für die künftigen Aufgaben", so van Damme weiter.

Atmende Arbeitszeitgestaltung

Die Zusammenlegung der Service-Bereiche sei ein wesentlicher Bestandteil einer mit dem Sozialpartner getroffenen Vereinbarung zur Weiterentwicklung der Telekom Deutschland. Sie beinhaltet auch eine "atmende" Arbeitszeitgestaltung im Service und in der Technik: Je nach Bedarf kann die wöchentliche Arbeitszeit um bis zu 4 Stunden erhöht bzw. ab 2019 auch gesenkt werden. Grund hierfür sind laut Telekom unter anderem regionale Unterschiede beim Netzausbau. Martin Seiler, Personalgeschäftsführer der Telekom Deutschland: "So schaffen wir uns in der Personalplanung vorausschauend eine neue Atmungskomponente, um die dynamischen Anforderungen des Wettbewerbs und die zunehmende Digitalisierung bewältigen zu können."

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