400 Ortsnetze: Telekom kauft im großen Stil VDSL ein
Ein Kabelverzweiger von osnatel
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Schon zur CeBIT pfiffen es die Spatzen von den Dächern und seitdem
waren die Gerüchte nicht mehr weg zu bekommen: Nach Innogy und NetCologne
werde die Deutsche Telekom auch in großem Stil und offiziell bei
EWE Tel im Nordwesten Leitungen einkaufen, um sie unter eigenem Namen
an die Kunden zu vermarkten. Nun ist es soweit: Die Telekom und EWE Tel
haben die Kooperation heute offiziell bekannt gegeben. Dabei
kauft sowohl die Telekom bei EWE ein, aber auch EWE bei der Telekom.
Keine FTTH-Anschlüsse in der Kooperation
EWE Tel gilt in der Region Nordwest-Deutschland als der
aktivste Alternativanbieter. Das Unternehmen baut zwischen Oldenburg und Osnabrück intensiv
eigene VDSL-Infrastruktur auf - aber auch Glasfasernetze bis in
die Gebäude. Der jetzt unterzeichnete Partner-Vertrag betrifft
aber zunächst nur die VDSL- und VDSL-Vectoring-Netze.
Durch diese Verträge können beide Anbieter
jeweils mehr eigene Kunden mit schnellen Internetanschlüssen versorgen. Insgesamt umfasst die Vereinbarung knapp 400 Ortsnetze in Niedersachsen, Bremen und Teile von Nordrhein-Westfalen.
Ein Kabelverzweiger von osnatel
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
"Wir freuen uns sehr, einen weiteren Partner gefunden zu haben, mit dem wir den Breitbandausbau in Deutschland vorantreiben können", wird der Telekom-Deutschland-Chef Niek Jan van Damme in einer Pressemitteilung der Unternehmen zitiert. "Durch die gemeinsame Nutzung der Infrastruktur wird der Ausbau für die Unternehmen schneller rentabel. Und die Kunden profitieren von einer größeren Anbieterauswahl", so van Damme. Auch EWE bezeichnet die Zusammenarbeit als Gewinn für die Menschen in der Region. "Gemeinsam können wir mehr Menschen mit einem schnellen Internetanschluss versorgen. Der Ausbau des schnellen Internets ist eine Aufgabe, die wir als EWE gemeinsam mit der Deutschen Telekom angehen", so Michael Heidkamp, Vorstand Markt der EWE AG.
3,5 Millionen Haushalte in der Region
Von der gegenseitigen Nutzung der vorhandenen Glasfasernetze profitieren vor allem die Menschen im Nordwesten durch die breitere Auswahl an Anbietern und Diensten. Insgesamt haben EWE und die Deutsche Telekom ein Marktpotenzial von 3,5 Millionen Haushalten und Unternehmen, die in den kommenden Jahren durch die Partnerschaft von breitbandigen Internetanschlüssen profitieren können. Beide Unternehmen werden - so versprechen sie - das Glasfasernetz auch in den kommenden Jahren stark ausbauen. Aktuell hat EWE in sechs Landkreisen den Zuschlag für einen geförderten Ausbau in ländlichen Regionen erhalten. In den Regionen, in denen die Telekom ausgebaut hat, können nun aber auch EWE-Anschlüsse geschaltet werden.
Für Telekom-Kunden gilt jedoch wie auch bei den anderen Kooperationen, dass aus technischen Gründen nicht die regulären Telekom-Tarife gelten. Für die Kooperationsgebiete gibt es von der Telekom spezielle Zuhause-Start-Tarife. Die Vermarktung der Anschlüsse bei der Telekom beginne im August im Großraum Oldenburg, ab September dann in der kompletten Region. Auch Anschlüsse der EWE-Marken wie osnatel seien dann in der Vermarktung.
So sehen die Telekom-Tarife aus
Die Start-Tarife haben sich seit der Kooperation mit innogy nicht geändert. Damals haben wir ausführlich berichtet, wie die Telekom-Start-Tarife aussehen. Wir sind außerdem in einer weiteren Meldung über die Nachteile eingegangen: Kein Call by Call, WLAN to Go & TV