Telekom, Vodafone, M-net & Co.: Hier gibts bald Breitband
Vodafone startet eine Vermarktungsinitiative für den Glasfaserausbau von Gewerbegebieten
Vodafone
Die Formel ist recht einfach: Wandern die Unternehmen ab, weil die Kommune kein Breitband zur Verfügung stellen kann, gehen mit ihnen auch die Arbeitsplätze und damit letztendlich die Menschen. Insbesondere in ländlichen Räumen müssen Städte und Gemeinden dieser Kettenreaktion entgegenwirken. Die Voraussetzung, um ansässigen Unternehmen eine Zukunft zu bieten, ist der Anschluss der Gewerbegebiete mit Glasfaser.
Das hat auch Vodafone erkannt. Der Düsseldorfer Telekommunikationsunternehmen startete jüngst die Vermarktung einer Gigabit-schnelle Breitbandversorgung von rund 5000 Unternehmen in 30 Gewerbegebieten. Dabei setzt Vodafone auf einen Mix aus Kabelinfrastruktur und FTTB. Die Gewerbegebiete gehören zu Städten wie Bochum, Aschaffenburg, Flensburg, Freiburg oder Magdeburg. Die Düsseldorfer starten den Ausbau, wenn 30 Prozent der Unternehmen eines Gewerbegebietes einen Glasfaseranschluss bestellen. Die Bandbreiten werden zwischen 200 MBit/s und 1 GBit/s liegen.
Anschluss kostenlos, so lange gebaut wird
Vodafone startet eine Vermarktungsinitiative für den Glasfaserausbau von Gewerbegebieten
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Auch M-net sorgt bei Unternehmen für schnelles Internet. Ende Mai 2019 sollen 40 Unternehmen im südlichen Teil des Gewerbegebiets Burgau einen FTTB/H-Anschluss erhalten. Während der Ausbauarbeiten können sich noch die übrigen dort ansässigen Firmen für einen Glasfaseranschluss von M-net entscheiden, ohne die Ausbaukosten für den Anschluss tragen zu müssen. Der Münchener Telekommunikationsanbieter will nach diesem Projekt weitere Gewerbegebiete anschließen und plant hierfür neue Vorvermarktungsinitiativen.
Darüber hinaus vernachlässigt M-net keineswegs den Breitbandausbau für Privathaushalte. Seit Anfang April 2019 können weitere 100 Haushalte mit bis zu 300 MBit/s im Internet surfen. Hier kooperiert M-net mit LEW TelNet, die das bestehende Glasfasernetz um 5,5 Kilometer neue Glasfaserkabel verlängert hat. Zusätzlich hat LEW TelNet einen weiteren Kabelverzweiger des bestehenden Telefonnetzes an das Glasfasernetz angebunden, sodass alle Anwesen im Südwesten Weils, die an den Verteiler angeschlossen sind, eine Bandbreite von bis zu 50 MBit/s nutzen können.
Dormagen erhält Glasfaser
Was M-net für den Süden ist, ist NetCologne für den Kölner Großraum. Das Telekommunikationsunternehmen startet zusammen mit der EVD Energieversorgung Dormagen ein FTTH-Pilotprojekt, um alle 280 Objekte der Baugenossenschaft Dormagen mit einem Glasfaseranschluss zu versorgen. Damit können in Zukunft rund 2100 Wohnungen mit bis zu 1 GBit/s im Internet surfen. „Der Großteil der Gebäude steht in Horrem. Auch den Stammsitz der Baugenossenschaft in Horrem binden wir an das Glasfasernetz an“, erklärt EVD-Breitbandkoordinator Bernd Pesch. Die restlichen Immobilien der Genossenschaft sind über das Stadtgebiet verteilt. „Der Hauptteil des Ausbaus wird bis Dezember 2019 fertiggestellt“, so Pesch weiter.
Thomas Popp, Sachsens Beauftragter für Informationstechnologie, Vesta von Bossel,Telekom-Vorstandsbeauftragte für den Breitbandausbau und Landrat Kai Emanuel beim Start des Glasfaserausbaus im Landkreis Nordsachsen(v.l.n.r.)
Deutsche Telekom
Die Glasfaserzukunft für Unternehmen und Privathaushalte soll auch im Landkreis Nordsachsen bald beginnen. Dafür verlegt die Deutsche Telekom 800 Kilometer Glasfaser auf über 1000 Kilometern Tiefbau. Rund 900 neue Glasfaserverteiler sollen bis Ende 2020 für Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 1 GBit/s sorgen. Das Ausbaugebiet erstreckt sich über 28 Kommunen mit rund 40 000 privaten Haushalten, 3000 Betrieben und 71 Schulen. Das Auftragsvolumen für die Breitbanderschließung beträgt insgesamt 94 Millionen Euro, welche zu 90 Prozent durch Fördermittel von Bund und Land finanziert werden. Weitere Ausbauprojekte führt die Telekom in ihrem Unternehmensblog auf.
Werbung für Glasfaser
Auch die Deutsche Glasfaser hat gute Neuigkeiten für die Landkreise Hildesheim und Peine. Sowohl Sorsum auch als Bad Salzdetfurth haben die 40-Prozentmarke in der Vorvermarktung erreicht, sodass der Netzbetreiber aus dem münsterländischen Borken nun mit der Planungsarbeit für den Tiefbau beginnt. Der Ausbau in Bad Salzdetfurth betrifft die Stadtteile Heinde, Detfurth, Klein und Groß Düngen, Lechstedt und Wesseln.
In Wendeburg im Landkreis Peine hat Bürgermeister Gerd Albrecht ein Zeichen gesetzt: Er schloss mit der Deutschen Glasfaser einen Vertrag, um das Rathaus und die Verlässlichen Grundschulen Bortfeld und Wendeburg an das geplante Glasfasernetz anzuschließen. Die Vorvermarktung läuft noch. Die Schulen erhalten Bandbreiten bis zu 200 MBit/s. Für Privathaushalte stehen bis zu 1 GBit/s zur Verfügung, Gewerbetreibende können sogar bis zu 10 GBit/s bestellen. Das sollte genügen, damit die Unternehmen in Wendeburg eine Zukunft haben.