Breitbandausbau

Telekom, Vodafone, M-net & Co.: Hier gibts bald Breitband

Natürlich geht es den Unternehmen um ihre Wettbewerbsfähigkeit, wenn sie den An­schluss mit Glasfaser fordern. Doch die Breitbandversorgung von Gewerbegebieten hat auch eine soziale Dimension.
Von Marc Hankmann

Vodafone Ausbauvorhaben Gewerbegebiete Vodafone startet eine Vermarktungsinitiative für den Glasfaserausbau von Gewerbegebieten
Vodafone
Die Formel ist recht einfach: Wandern die Unter­nehmen ab, weil die Kommune kein Breit­band zur Verfü­gung stellen kann, gehen mit ihnen auch die Arbeits­plätze und damit letzt­end­lich die Menschen. Insbe­son­dere in länd­li­chen Räumen müssen Städte und Gemeinden dieser Ketten­re­ak­tion entge­gen­wirken. Die Voraus­set­zung, um an­sässigen Unter­nehmen eine Zukunft zu bieten, ist der Anschluss der Gewer­be­ge­biete mit Glas­faser.

Das hat auch Voda­fone erkannt. Der Düssel­dorfer Telekommunikationsunterneh­men star­tete jüngst die Vermark­tung einer Gigabit-schnelle Breit­band­ver­sor­gung von rund 5000 Unter­nehmen in 30 Gewer­be­ge­bieten. Dabei setzt Voda­fone auf einen Mix aus Kabel­in­fra­struktur und FTTB. Die Gewer­be­ge­biete gehören zu Städten wie Bo­chum, Aschaf­fen­burg, Flens­burg, Frei­burg oder Magde­burg. Die Düssel­dorfer starten den Ausbau, wenn 30 Prozent der Unter­nehmen eines Gewer­be­ge­bietes einen Glas­faseranschluss bestellen. Die Band­breiten werden zwischen 200 MBit/s und 1 GBit/s liegen.

Anschluss kostenlos, so lange gebaut wird

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Auch M-net sorgt bei Unter­nehmen für schnelles Internet. Ende Mai 2019 sollen 40 Unter­nehmen im südli­chen Teil des Gewer­be­ge­biets Burgau einen FTTB/H-Anschluss erhalten. Während der Ausbau­ar­beiten können sich noch die übrigen dort ansässi­gen Firmen für einen Glas­fa­ser­an­schluss von M-net entscheiden, ohne die Ausbau­kosten für den Anschluss tragen zu müssen. Der Münchener Telekommunikationsan­bieter will nach diesem Projekt weitere Gewer­be­ge­biete anschließen und plant hierfür neue Vorver­mark­tungs­in­itia­tiven.

Darüber hinaus vernach­läs­sigt M-net keines­wegs den Breit­band­ausbau für Pri­vathaushalte. Seit Anfang April 2019 können weitere 100 Haus­halte mit bis zu 300 MBit/s im Internet surfen. Hier koope­riert M-net mit LEW TelNet, die das beste­hende Glas­fa­ser­netz um 5,5 Kilo­meter neue Glas­fa­ser­kabel verlän­gert hat. Zusätz­lich hat LEW TelNet einen weiteren Kabel­ver­zweiger des bestehenden Tele­fon­netzes an das Glas­fa­ser­netz ange­bunden, sodass alle Anwesen im Südwesten Weils, die an den Verteiler ange­schlossen sind, eine Band­breite von bis zu 50 MBit/s nutzen können.

Dormagen erhält Glas­faser

Was M-net für den Süden ist, ist NetCo­logne für den Kölner Groß­raum. Das Telekommunika­tionsunternehmen startet zusammen mit der EVD Ener­gie­ver­sor­gung Dormagen ein FTTH-Pilot­pro­jekt, um alle 280 Objekte der Bauge­nos­sen­schaft Dormagen mit einem Glas­fa­ser­an­schluss zu versorgen. Damit können in Zukunft rund 2100 Wohnungen mit bis zu 1 GBit/s im Internet surfen. „Der Groß­teil der Gebäude steht in Horrem. Auch den Stamm­sitz der Bauge­nos­sen­schaft in Horrem binden wir an das Glas­fa­ser­netz an“, erklärt EVD-Breit­band­ko­or­di­nator Bernd Pesch. Die rest­li­chen Immo­bi­lien der Genos­sen­schaft sind über das Stadt­ge­biet verteilt. „Der Haupt­teil des Ausbaus wird bis Dezember 2019 fertig­ge­stellt“, so Pesch weiter.

Telekom Glasfaserausbau Nordsachsen Thomas Popp, Sachsens Beauftragter für Informationstechnologie, Vesta von Bossel,Telekom-Vorstandsbeauftragte für den Breitbandausbau und Landrat Kai Emanuel beim Start des Glasfaserausbaus im Landkreis Nordsachsen(v.l.n.r.)
Deutsche Telekom
Die Glas­fa­ser­zu­kunft für Unter­nehmen und Privat­haus­halte soll auch im Land­kreis Nord­sachsen bald beginnen. Dafür verlegt die Deut­sche Telekom 800 Kilo­meter Glas­faser auf über 1000 Kilo­me­tern Tiefbau. Rund 900 neue Glas­fa­ser­ver­teiler sollen bis Ende 2020 für Spit­zen­ge­schwin­dig­keiten von bis zu 1 GBit/s sorgen. Das Ausbau­ge­biet erstreckt sich über 28 Kommunen mit rund 40 000 privaten Haus­halten, 3000 Betrieben und 71 Schulen. Das Auftrags­vo­lumen für die Breit­ban­der­schlie­ßung beträgt insge­samt 94 Millionen Euro, welche zu 90 Prozent durch Förder­mittel von Bund und Land finan­ziert werden. Weitere Ausbau­pro­jekte führt die Telekom in ihrem Unter­neh­mens­blog auf.

Werbung für Glas­faser

Auch die Deut­sche Glas­faser hat gute Neuig­keiten für die Land­kreise Hildes­heim und Peine. Sowohl Sorsum auch als Bad Salz­det­furth haben die 40-Prozent­marke in der Vorver­mark­tung erreicht, sodass der Netz­be­treiber aus dem müns­ter­län­di­schen Borken nun mit der Planungs­ar­beit für den Tiefbau beginnt. Der Ausbau in Bad Salz­detfurth betrifft die Stadt­teile Heinde, Detfurth, Klein und Groß Düngen, Lechstedt und Wesseln.

In Wende­burg im Land­kreis Peine hat Bürger­meister Gerd Albrecht ein Zeichen gesetzt: Er schloss mit der Deut­schen Glas­faser einen Vertrag, um das Rathaus und die Verläss­li­chen Grund­schulen Bort­feld und Wende­burg an das geplante Glasfaser­netz anzu­schließen. Die Vorver­mark­tung läuft noch. Die Schulen erhalten Bandbrei­ten bis zu 200 MBit/s. Für Privat­haus­halte stehen bis zu 1 GBit/s zur Verfü­gung, Ge­werbetreibende können sogar bis zu 10 GBit/s bestellen. Das sollte genügen, damit die Unter­nehmen in Wende­burg eine Zukunft haben.

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