Bahn-Funklöcher: Telekom, Vodafone & o2 stark unter Druck
Die Funklöcher entlang der ICE-Bahnstrecken sind derzeit noch groß
picture alliance/Julian Stratenschulte/dpa
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler)
setzt die drei großen Mobilfunkbetreiber Telekom, Vodafone und
o2 wegen der Funklöcher entlang der ICE-Bahnstrecken unter
Druck. "Das Ergebnis ist einigermaßen ernüchternd", sagte Aiwanger heute in München. Das Ministerium hat die Mobilfunkversorgung
entlang von 1571 Kilometer Bahnstrecke in Bayern nachmessen lassen. Demnach
erreichte keines der drei Unternehmen die 2015 vereinbarte
vollständige Netzversorgung entlang von Autobahnen und ICE-Strecken.
Laut Messung erreichte die Telekom mit ihrem LTE-Netz eine Abdeckung von 90 Prozent, Vodafone von 84 Prozent, während das Telefónica-LTE-Netz nur bei knapp drei Vierteln der gemessenen Strecken in Bayern funktionierte.
"Ich lasse mich nicht hinter die Fichte führen"
Die Funklöcher entlang der ICE-Bahnstrecken sind derzeit noch groß
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Die Unternehmen hätten jetzt noch "ein paar Wochen Zeit", sagte
Aiwanger. "Ich leiste gern jede Hilfestellung, aber ich lasse mich
nicht hinter die Fichte führen." Der Minister warnte die Unternehmen:
"Es drohen im Endeffekt Vertragsstrafen." Im Sommer hatte der Freie
Wähler-Chef bereits die Funklöcher entlang der Autobahnen zum Thema
gemacht.
Das Ministerium hat nicht nur die Stärke der Funksignale entlang der Bahnstrecken messen lassen, sondern auch die Gesprächsqualität in den Zügen. Das Ergebnis: Im Zug ist der Handyempfang schlechter als draußen entlang der Gleise.
Bahn solle Repeater ausrüsten
Aiwanger appellierte an die Bahn, ihre Züge, einschließlich des Regionalverkehrs, mit Signalverstärkern ("Repeatern") auszurüsten.
"Da wird der Ball im Interesse der Kundenfreundlichkeit politisch rübergespielt zur Bahn." Der DB-Konzernbevollmächtigte für Bayern, Klaus-Dieter Josel, spielte den Ball sogleich weiter: Die Bahn habe alle ICE vollständig mit Repeatern für alle Funknetze ausgerüstet.
Telekom, Vodafone und Telefónica wollen zusammenarbeiten, um noch bestehende weiße Flecken in den Mobilfunknetzen zu schließen. Details zu dem Thema lesen Sie in einer weiteren News.