4G

LTE: So sehen die Ausbaupläne der Netzbetreiber aus

Telekom, Vodafone und Telefónica verfolgen zum Teil unterschiedliche Ansätze beim weiteren Ausbau ihrer LTE-Mobilfunknetze. Wir haben uns auf der CeBIT in Hannover einen Überblick verschafft.
Von der CeBIT in Hannover berichtet

Rund um die CeBIT in Hannover haben die drei deutschen Mobilfunk-Netzbetreiber ihre Pläne für den weiteren Ausbau der LTE-Technologie veröffentlicht. Dabei unterscheiden sich die Ansätze von Telekom, Vodafone und Telefónica voneinander. Wir haben uns auf der Messe und zuvor auf einer Presseveranstaltung der Telekom in Bonn einen Überblick verschafft.

Sowohl die Deutsche Telekom als auch Vodafone wollen LTE künftig auch im Frequenzbereich um 900 MHz veranstalten. Dabei verfolgen die beiden Telefongesellschaften unterschiedliche Ansätze. Während die Telekom LTE 900 bereits Ende vergangener Woche eingeführt hat und auch die reguläre Nutzung durch Endkunden vorsieht, soll bei Vodafone das 4G-Netz auf 900 MHz zunächst nur für Narrowband-IoT eingesetzt werden.

Telekom hat mehr Frequenzspektrum auf 900 MHz

Netzbetreiber zu Ausbauplänen Netzbetreiber zu Ausbauplänen
Foto: Telekom, Grafik: sunt-fotolia.com/teltarif.de
Die unterschiedliche Nutzung liegt auf der Hand, denn nur die Deutsche Telekom hat im 900-MHz-Bereich 15 MHz Bandbreite zur Verfügung, Vodafone und Telefónica müssen mit 10 MHz auskommen. Während die Telekom also 5 MHz für LTE abzweigen kann und immer noch 10 MHz für die Mobilfunk-Grundversorgung über GSM zur Verfügung hat, benötigen die beiden anderen deutschen Netzbetreiber ihre 10 MHz noch für den 2G-Mobilfunk.

Telefónica hat vorerst keine Pläne für LTE auf 900 MHz. Narrowband-IoT soll stattdessen im bestehenden 4G-Netz im Bereich um 800 MHz realisiert werden. Dies sei über ein reines Software-Update möglich. Zudem gibt es von Telefónica noch keine Details zu einer höheren Übertragungsgeschwindigkeit beim LTE-basierten Internet-Zugang. Bis zu 225 MBit/s im Downstream bietet der nach Kundenzahlen größte deutsche Mobilfunk-Netzbetreiber derzeit an.

Vodafone betreibt Deutschlands schnellstes LTE-Netz

Vodafone hat auf der CeBIT verkündet, punktuell bis zu 500 MBit/s über LTE zu ermöglichen. Mit maximal 375 MBit/s bieten die Düsseldorfer schon jetzt - ebenfalls nur im Bereich einiger Städte - das schnellste deutsche 4G-Netz. Telekom-Kunden müssen sich mit maximal 300 MBit/s begnügen, was immerhin ein Vielfaches dessen ist, was die klassischen DSL-Anschlüsse im Festnetz leisten. Aber auch die Deutsche Telekom sprach bereits von etwa 400 MBit/s, die die Kunden über das 4G-Netz in Zukunft zur Verfügung haben sollen.

Vor allem in ländlichen Regionen gibt es immer noch Kunden, die noch gar keinen LTE-Empfang haben. Die weißen Flecken werden allerdings kleiner. So sollen die 4G-Netze von Telekom und Vodafone mittlerweile mehr als 90 Prozent der Bevölkerung erreichen. Bei Telefónica beträgt die Bevölkerungsabdeckung nach Angaben des Netzbetreibers derzeit rund 80 Prozent.

Auf Seite 2 lesen Sie, wie Telefónica den Rückstand gegenüber Telekom und Vodafone aufholen will und zu welchem Thema Vodafone bislang eine klare Aussage vermissen lässt.

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