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Tellows-App: Belästigende Anrufe abweisen

Die seit mehreren Jahren existierende App Tellows zur Erkennung und Abweisung unseriöser Anrufe wurde um neue Funktionen erweitert. Nutzer können selbst an der Verbesserung mithelfen.
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Die aktuelle Version der Tellows-App Die aktuelle Version der Tellows-App
Screenshot: teltarif.de
Trotz vieler gesetzlicher Neuregelungen in den vergangenen Jahren gibt es sie immer noch: Unseriöse Werbeanrufe, halbseidene Gewinnspiel-Einladungen und andere Betrugsversuche, die oft nur darauf abzielen, an persönliche Daten des Telefonkunden zu kommen.

Schon vor einigen Jahren haben wir über die App Tellows berichtet, die unseriöse Anrufe erkennen soll. Natürlich sind die Entwickler in der Zwischenzeit nicht untätig geblieben und haben weitere Funktionen hinzugefügt - diese haben wir ausprobiert. Die aktuelle Version der Tellows-App Die aktuelle Version der Tellows-App
Screenshot: teltarif.de

Das ist neu in der Tellows-App hinzugekommen

Nicht geändert hat sich die "Arbeitsweise" der App. Denn Tellows steht und fällt nach wie vor durch die Rückmeldungen der Nutzer. Wer also einen unseriösen Anruf erhält, kann die Nummer verbunden mit einem kurzen Kommentar zum Anrufer an Tellows übermitteln. Die Nummer wird dann in eine Datenbank eingetragen, auf die die App bei der Erkennung von eintreffenden Anrufen zurückgreift. Laut Tellows ist das Unternehmen mittlerweile in 47 Ländern vertreten, mit täglich mehr als 200 000 Nutzern. Die App steht also mittlerweile in deutlich mehr Sprachen und Länder zur Verfügung.

Dabei geht es natürlich nicht darum, unliebsame Ex-Freunde oder ehemalige Bekannte, die unerlaubt anrufen, zu melden, sondern ausschließlich Unternehmen, die sich nicht an die gesetzlichen Vorgaben halten oder aus dem Ausland anrufen. Bei der Meldung der Nummer kann der Nutzer ein Rating zwischen 1 und 9 vergeben, wobei die 9 für "extrem unseriös" steht, mit der 1 können seriöse Anrufer gekennzeichnet werden.

Anrufer-Anzeige in der Tellows-App Anrufer-Anzeige in der Tellows-App
Screenshot: teltarif.de
Mittlerweile ist die App nicht mehr kostenpflichtig, sondern kann kostenlos heruntergeladen werden. Die eingeblendete Werbung kann per In-App-Kauf für 4,99 Euro bzw. 3,49 Euro (iOS) entfernt werden. Nur mit dieser Premium-Version ist dann auch das direkte Blockieren unerwünschter Anrufe möglich. Das Blockieren ist auf zwei Arten möglich: Einerseits durch den Import von bereits bestehenden Sperrlisten und andererseits durch das Anlegen persönlicher Sperrlisten mit allen negativ bewerteten Nummern des eigenen Nutzeraccounts. Der Account ist natürlich auch hilfreich, wenn man mehrere Smartphones nutzt, denn dann werden die Sperrlisten zwischen allen Geräten synchronisiert. In der App gibt es darum mittlerweile einen Login zur Verbindung mit dem Tellows-Nutzeraccount.

In unserem kurzen Test unterschied die App nach wie vor zuverlässig zwischen persönlichen Anrufen und Anrufen von Unternehmen. Bei persönlichen Anrufen aus unserem Adressbuch wurde selbstverständlich keine Bewertung angezeigt, bei Anrufen von Unternehmensnummern sahen wir die Bewertungszahl aus der Community. Damit die Anrufliste nicht zu unübersichtlich wird, lassen sich in den Einstellungen auch bekannte Nummern ausblenden.

Wichtig zu wissen ist allerdings, dass für eine korrekte Funktionsweise der App eine dauerhafte Internetverbindung bestehen muss. Denn sonst kann die App keinen Abgleich mit der Online-Datenbank und den Sperrlisten durchführen. Wer schon weiß, dass er sich sehr oft in Funklöchern oder schlecht versorgten Gegenden und Gebäuden aufhält, kann in den Einstellungen die lokale Sperrliste aktivieren und verwenden.

So lange es keine weiteren gesetzlichen Maßnahmen zur Eindämmung von Werbeanrufen gibt, bleibt Tellows ein sinnvolles Tool für Menschen, die sehr oft von Werbeanrufen betroffen sind. Der wichtigste Schutz besteht allerdings nach wie vor darin, die Handynummer nur an wichtige Personen im Freundes- und Verwandtenkreis und an möglichst wenige Unternehmen herauszugeben. Wer einfach eine Rufnummer benötigt, die nicht zum Telefonieren genutzt werden, sondern zur verpflichtenden Angabe bei Online-Accounts angegeben werden soll, hat beispielsweise folgende Möglichkeiten:

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