Schlechter Service

teltarif hilft: Tele Columbus kündigt nicht nutzbaren Vertrag nicht

Wenn der Kabel-Internet-Anschluss nicht korrekt funktioniert und dann auch noch die Vertragskündigung verschlampt wird, ist der Ärger groß. teltarif.de musste einer Kundin von Tele Columbus helfen.
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teltarif.de musste einer Kundin von Tele Columbus helfen teltarif.de musste einer Kundin von Tele Columbus helfen
Bild: Tele Columbus / Montage: teltarif.de
Wenn der Kabel-Internet-Anschluss nicht funktioniert, ist das schon schlimm genug. Wenn der Netz­be­treiber dann aber auch nicht auf eine frist­ge­rechte Kündigung zum Ende der Mindest­ver­trags­lauf­zeit reagiert, zweifelt der Kunde möglicher­weise an der Kompetenz seines Internet-Anbieters.

Einen derartigen Fall musste eine teltarif.de-Leserin mit Tele Columbus erleben. Erst durch das Eingreifen von teltarif.de konnte das Problem gelöst werden. Doch was war geschehen?

Telefon und Internet nicht gleichzeitig nutzbar

teltarif.de musste einer Kundin von Tele Columbus helfen teltarif.de musste einer Kundin von Tele Columbus helfen
Bild: Tele Columbus / Montage: teltarif.de
Die Kundin hatte am 29. Juni 2015 einen 24-Monats-Vertrag mit Tele Columbus ab­ge­schlossen. Sie wählte eine Kabel-Flatrate für Festnetz und Internet für 19,99 Euro monatlich und erteilte eine Ein­zugs­e­rmächtigung. Allerdings hatte der Anschluss ständig Probleme, es war zum Beispiel nicht möglich, bei einer bestehenden Inter­net­ver­bindung zu tele­fonieren. Nach der Schilderung der Kundin brach die Inter­net­ver­bindung stets zusammen, wenn jemand anrief und sie den Hörer abhob. Auch die Rechnungen und Einzel­ver­bindungs­nach­weise hätten gezeigt, dass abgehende Verbindungen stets nach wenigen Sekunden abbrachen.

Offenbar verzichtete die Kundin aber nach mehreren Versuchen darauf, Tele Columbus zu einer Instandsetzung des Anschlusses zu verpflichten. Stattdessen nutzte sie WhatsApp für die Kommunikation und verzichtete auf Video-Streaming, da auch dieses nur sehr mühsam funktionierte.

Im Januar 2016 wollte Tele Columbus einseitig die Preise erhöhen - bei gleichbleibender Leistung - und informierte die Kundin darüber (teltarif.de-Bericht zur Preiserhöhung). Die Kundin widersprach der Preiserhöhung und Tele Columbus ließ den Vertrag daraufhin unverändert weiterlaufen. Im selben Schreiben kündigte die Kundin den Vertrag fristgerecht zum Ende der 24-monatigen Mindestvertragslaufzeit Ende Juni 2017.

Die technische Qualität des Anschlusses verschlechterte sich nach dieser Aktion laut der Schilderung der Kundin weiter: Die Telefonnutzung wurde gänzlich unmöglich und selbst bei Tele Columbus musste die Kundin vom Handy aus anrufen. Außer der Empfehlung, das Modem vom Strom zu nehmen und neu einzuschalten, erhielt sie von ihrem Netzbetreiber nie einen anderen Rat.

Tele Columbus lässt Tarif weiterlaufen und bucht ab

Tele Columbus schickte eine Kündigungsbestätigung ohne konkrete Angabe des Datums, zu dem der Vertrag endet. Es hieß lediglich, dass der Vertrag bis zum Ende unverändert zu den bisherigen Konditionen weiterläuft.

Doch nach Juni 2017 buchte Tele Columbus unverändert die monatliche Grundgebühr ab, als ob der Vertrag nicht gekündigt wäre. Die Kundin hatte die Hardware ordnungsgemäß zurückgeschickt und buchte bei ihrer Bank nun die fälschlich abgebuchten Beträge zurück. Gleichzeitig schrieb sie an Tele Columbus per Einschreiben sowie per Fax mit Sendenachweis und informierte den Netzbetreiber über die bereits bestätigte Kündigung des Vertrags.

Bei einem Telefonat eröffnete Tele Columbus der Kundin schließlich, dass der Vertrag noch bis zum 30. Juni 2018 läuft, und schickte Mahnungen über die vermeintlich ausstehenden Beträge. Dem widersprach die Kunden wiederholt per Einschreiben, E-Mail und Fax, doch Tele Columbus reagierte nicht. Schließlich wandte sich die Kundin an teltarif.de.

Nach Eingreifen von teltarif.de wird Vertrag beendet

Doch auch nachdem teltarif.de sich in den Fall eingeschaltet und Tele Columbus kontaktiert hatte, verlief nicht alles reibungslos. An unsere Redaktion schrieb Tele Columbus:

Ich kann Ihnen mitteilen, dass der Fall von Frau [...] gelöst werden konnte. Die Kundin hatte Anrecht auf eine Sonderkündigung. Die Kündigung wird rückwirkend zum 20. Juni 2017 angenommen. Zuviel bezahlte Beiträge werden per Gutschrift ausgeglichen. Für die Umstände, die der Kundin durch die fehlerhafte Auskunft zur Kündigung entstanden sind, möchten wir uns entschuldigen.

Wenige Tage später erhielt die Kundin aber ein Schreiben ihres Netzbetreibers, dass man den Vertrag zum 28.11.2017 kündige und die Versorgung einstelle. Die ausstehende Forderung von ca. 130 Euro gebe man zum Inkasso. Auf die erneute Beschwerde reagierte Tele Columbus und stellte klar, das sich hier zwei Vorgänge technisch überschnitten hätten und dass der Vertrag zum 20. Juni 2017 beendet wird. Eine Entschuldigung enthielt das Schreiben, das teltarif.de vorliegt, nicht. Die Kundin bedankte sich wie folgt bei teltarif.de für die Unterstützung:

Ich möchte mich ganz herzlich bedanken, für die Möglichkeit, Sie als Vermittler nutzen zu dürfen. [,,,] Kein Wort der Entschuldigung, kein Guthaben, aber [ein] fetter Hinweis, dass die Kabelleitung, sofern diese [Tele Columbus] gehöre, auch nur von diesem Anbieter zu nutzen sei und ich keine anderen Anbieter dort haben könne. Soll ich nun dankbar sein, dass man mich zur Weiternutzung nötigen wollte??? So, ich werde nun das Kapitel abschließen. Besten Dank.

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