Test

Das T-Mobile G2 Touch alias HTC Hero im Smartphone-Test

Hersteller HTC krempelt die herkömmliche Android-Oberfläche um
Von Björn Brodersen /

Den vom G1 bekannten Knick besitzt das seit kurzem von T-Mobile vermarktete Android-Smartphone G2 Touch auch. Ansonsten unterscheidet sich das neue Google-Handy, hinter dem sich das HTC Hero verbirgt, aber erheblich von dem ersten Android-Smartphone auf dem deutschen Markt. Unser Urteil nach einem intensiven Test lautet: Das T-Mobile G2 Touch alias HTC Hero ist das zurzeit ausgereifteste und benutzerfreundlichste Android-Smartphone, das hierzulande erhältlich ist. Was uns an dem G2 Touch gefällt und welche Schwächen das Touchscreen-Smartphone noch aufweist, erfahren Sie in diesem Testbericht.

Kein Google-Mail-Konto mehr für Nutzung des G2 Touch notwendig

HTC Hero

teltarif.de-Foto vom T-Mobile G2 Touch alias HTC Hero Homescreen mit Widgets
Foto: teltarif.de
Die erste Neuerung gegenüber dem T-Mobile G1 betrifft schon die Inbetriebnahme des G2 Touch: Der Käufer muss nicht mehr über ein E-Mail-Konto beim Suchmaschinenbetreiber Google verfügen, sondern kann das Smartphone auch ohne ein solches nutzen. Lediglich die automatischen Synchronisationsvorgänge mit dem Adressbuch und dem Kalender aus Google Mail unterbleiben in diesem Fall. Die zweite wesentliche Neuerung ist die von HTC entwickelte und ganz auf die Kommunikation mit anderen zugeschnittene Benutzeroberfläche Sense, die der Hersteller dem Android-1.5-Betriebssystem übergestülpt hat.

Dazu kommt noch ein ganzer Rattenschwanz an kleineren Verbesserungen wie etwa eine 5-Megapixel-Kamera, HSPA-Unterstützung, ein kapazitiver Touchscreen mit Multitouch-Bedienung im Multimedia-Menü und beim mobilen Internetsurfen, Flash-Unterstützung des Browsers sowie Microsoft-Exchange-Unterstützung und ein installiertes Software-Paket zum Lesen von Business-Dokumenten.

Alles am Gehäuse wie aus einem Guss

Mit einem Gewicht von 128 Gramm ist es deutlich leichter als das T-Mobile G1, mit einer Höhe von knapp 14 Millimetern ist es flacher als der Android-Erstling in Deutschland. Zudem weist das T-Mobile G2 Touch eine sechste Menütaste für die Suchfunktion unterhalb des Displays auf, die dem G1 fehlt. Die mit einer Lupe versehene Such-Taste öffnet je nach gerade laufender Anwendung entweder die Google-Web-Suche oder die virtuelle Tastatur.

Zentrales Steuerelement neben dem Touchscreen ist der typische Trackball, der sich beispielsweise auch auf einigen Blackberry-Smartphones wiederfindet und als nützlich beim Scrollen durchs Menü erweist. Auf Druck dient der Trackball als Bestätigungsknopf. Nicht nur der Trackball, sondern auch alle anderen Tasten haben einen prägnanten Druckpunkt. Etwas Übung ist erforderlich, bis der Nutzer genau weiß, welche Taste in den verschiedenen Anwendungen welche Befehle ausführt. Viele Einstellungen und Funktionen bleiben auf den ersten Blick verborgen, sind aber über die Menü-Taste zu finden. teltarif.de-Foto vom T-Mobile G2 Touch alias HTC Hero Sechs Tasten und ein Trackball
Foto: teltarif.de

Überhaupt hat sich HTC bei der Gestaltung des Kunststoff-Gehäuses des HTC Hero mit seinen vielen abgerundeten Kanten Mühe gegeben: Oberschale, Akku-Deckel, Einschübe und externe Steuertasten sitzen wie angegossen, große Spaltmaße gibt es nicht. Bestes Beispiel dafür ist die eben eingelassene Lautstärke-Wippe am linken Gehäuserand. Nur über Schutzklappen für den Mini-USB-Anschluss und den 3.5-Millimeter-Klinkenanschluss sowie über einen Linsenschutz für die integrierte Kamera verfügt das HTC Hero bzw. T-Mobile G2 Touch nicht.

Touchscreen unterstützt Multitouch wie das Apple iPhone

Wie das zunächst beim Konkurrenten Vodafone erhältliche HTC Magic besitzt das T-Mobile G2 Touch keine echte Tastatur, sondern wird allein über den 8,1 Zentimeter großen, kapazitiven TFT-LCD-Touchscreen mit nur 320 mal 480 Pixel Auflösung und 65 536 Farben bedient. Andere Smartphones wie etwa das Samsung Galaxy mit AMOLED-Technologie bieten zwar noch größere und leistungsfähigere Displays, doch bewegt sich die Bildqualität des G1- oder des G2-LCDs schon generell auf hohem Niveau, Inhalte werden scharf und kontrastreich angezeigt. Nachteilig fürs Ablesen unter hellem Tageslicht: Das Display spiegelt, hier würden die Stärken eines AMOLED-Displays sichtbar werden. teltarif.de-Foto vom T-Mobile G2 Touch alias HTC Hero 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss
Foto: teltarif.de

Besonderheiten des Displays des T-Mobile G2 Touch: Es ist Multitouch-fähig und erlaubt so beispielsweise das stufenlose Vergrößern oder Verkleinern von Inhalten im Internet-Browser oder in der Bildergalerie mit zwei Fingern - das gibt es sonst nur beim Apple iPhone. Besser als beim iPhone wirkt sich das Vergrößern und Verkleinern der jeweiligen Webseiten-Ansicht im Browser aus. Hier berücksichtigt das T-Mobile G2 Touch bzw. HTC Hero jeweils die Anzeige der Textspalte, die man gerade aufgerufen hat. Und: Anders als beim herkömmlichen HTC Hero kommt das von T-Mobile vermarktete schwarze Smartphone-Modell ohne die vor Fettspuren schützende Teflon-Beschichtung des Gehäuses. Leichte Schlieren und Schmierflecken zeigen sich daher schnell auf der Display-Oberfläche, sobald das G2 Touch in die Hand genommen wird.

Touchscreen und virtuelle QWERTZ-Tastatur

Der Touchscreen reagiert sehr schnell und zuverlässig selbst auf leichte Berührungen, sämtliche Anwendungen lassen sich allein mit der Fingerbedienung nutzen, auf erfolgreiche Eingaben reagiert das Android-Smartphone mit kurzem Vibrations-Feedback. Durch den eingebauten Bewegungssensor schwenkt die Display-Anzeige ins Hoch- oder Querformat um, je nachdem wie das G2 Touch gerade gehalten wird. Diese Umschaltung nimmt jeweils zwei bis drei Sekunden in Anspruch. Doppel-Tippen auf den Touchscreen zoomt das Bild nach vorgegebenen Werten heran oder weg, längeres Halten des Fingers auf die Display-Oberfläche öffnet die Befehlsleiste.

Auf der folgenden Seite lesen Sie, wie HTC die herkömmliche Android-1.5-Oberfläche gehörig umgekrempelt hat und wie der Nutzer davon profitiert.

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