"Tippen tötet": Der Kampf gegen das Handy am Steuer
Handy am Steuer verwenden bedeutet Lebensgefahr
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Niedersachsen will mit verstärkten
Polizeikontrollen gegen die Ablenkung durch Smartphones im
Straßenverkehr vorgehen. "Der Kontrolldruck wird erhöht, darauf
sollte sich jeder einstellen", sagte Innenminister Boris Pistorius
(SPD) in Hannover bei der Vorlage der jährlichen
Unfallstatistik. Das Land wolle außerdem die bereits im vergangenen
Jahr gestartete Kampagne "Tippen tötet" weiter fortsetzen.
Nach Angaben von Pistorius gehen Fachleute davon aus, dass mittlerweile etwa zehn bis 30 Prozent aller Unfälle auf Ablenkung durch mobile Geräte zurückzuführen sind. Genaue Daten gibt es noch nicht. Niedersachsen lässt als erstes Bundesland seit Anfang des Jahres in einer Studie die Rolle von Handys als Unfall-Auslöser untersuchen. Ergebnisse werden Anfang kommenden Jahres erwartet.
Unfallfluchten erreichen einen Höchststand
Handy am Steuer verwenden bedeutet Lebensgefahr
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Genauso wie es heute selbstverständlich sei, dass man nicht betrunken
am Straßenverkehr teilnehme, müsse es selbstverständlich werden, dass
Handy und Co. im Verkehr Sendepause hätten, sagte Pistorius. "Wer bei
Tempo 50 nur zwei Sekunden aufs Handy guckt, nimmt über eine Strecke
von 28 Metern nichts wahr." Wird man telefonierend beim Autofahren
erwischt, sind 100 Euro Bußgeld und ein Punkt in der
Verkehrssünderdatei fällig.
Nach Angaben des Innenministeriums lag die Zahl der Verkehrstoten im Jahr 2017 mit 403 Menschen so niedrig wie noch nie zuvor seit Einführung der Statistik vor 60 Jahren. Überhöhte Geschwindigkeit war die häufigste Ursache für Unfälle mit tödlichem Ausgang. Das größte Risiko, im Straßenverkehr ums Leben zu kommen, besteht weiterhin auf Landstraßen: Hier kamen im vergangenen Jahr 261 Menschen ums Leben. Das entspricht zwei Drittel der Verkehrstoten insgesamt. Stärker als im Vorjahr waren Motorradfahrer (63) und Fußgänger (62) von tödlichen Unfällen betroffen.
Baumunfälle sind weiterhin in Niedersachsen ein Problem. Zwar ging die Zahl der Verkehrstoten, die durch einen Baumunfall ums Leben kamen, im Vergleich zu 2016 leicht auf 103 zurück, doch macht diese Zahl ein Viertel aller tödlich Verunglückten aus.
Die Zahl der Unfallfluchten in Niedersachsen erreichte im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand: Die Polizei registrierte 49 913 solcher Fälle, fast 1600 mehr als im Vorjahr. Der Wert steigt damit im fünften Jahr in Folge. Beim unerlaubten Entfernen vom Unfallort handele sich um eine ernstzunehmende Straftat mit erheblichen Konsequenzen, betonte eine Mitarbeiterin des Innenministeriums.
Das Handy am Steuer zu verwenden kann - abgesehen von der Lebensgefahr - insbesondere im Ausland teuer werden.