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Touch & Travel: Ende November macht die Bahn Schluss

Die Deutsche Bahn stellt ihr Ticket-System Touch & Travel schon Ende November ein. Kunden werden auf Apps der Verkehrsverbünde verwiesen.
Von Thorsten Neuhetzki

Über solche Touchpoints konnten Kunden sich an- und abmelden, um Bahn zu fahren. Das System war zu Zeiten des Ex-Bahnchefs Hartmut Mehdorn einegeführt worden. Über solche Touchpoints konnten Kunden sich an- und abmelden, um Bahn zu fahren. Das System war zu Zeiten des Ex-Bahnchefs Hartmut Mehdorn eingeführt worden.
Foto: dpa
Das Ticket-System Touch & Travel der Deutschen Bahn wird schon in wenigen Wochen Geschichte sein. Die Deutsche Bahn kündigt ihren Nutzern den Zugang zu dem System und stellt es zum 30. November ein. Bis dahin können jedoch noch Fahrten mit der Ticket-App getätigt werden. Die Einstellung des Systems war schon Anfang des Jahres bekannt geworden.

Touch & Travel hatte für den Kunden den Vorteil, dass er sich im Vorfeld nicht damit beschäftigen musste, wann er wohin fährt und wie teuer das Ticket ist: Durch einen Ein- und Aus-Check-Vorgang bei Fahrtbeginn und -ende und einer dauerhaften Überwachung während der Fahrt berechnete das System im Hintergrund, wie teuer die Fahrt war. Dabei wurden zuletzt auch Sonderkonditionen wie etwa das City-Ticket für Bahncard-Nutzer berücksichtigt.

Schwächen wies das System jedoch auf, wenn das Verkehrsmittel nicht im System vorgesehen war, weil eine entsprechende Nutzungsvereinbarung fehlte. So ist es bis heute beispielsweise möglich, zwischen Magdeburg und Berlin mit dem Intercity zu fahren und Touch & Travel zu nutzen. Steigt der Nutzer aber stattdessen in den häufiger und günstiger fahrenden Regionalexpress, gilt er als Schwarzfahrer, da diese Züge nicht im System berücksichtigt werden. Für normale Nutzer ist das kaum nachvollziehbar.

Bahn: Kunden suchen Ticket-Apps eher beim Verkehrsverbund

Über solche Touchpoints konnten Kunden sich an- und abmelden, um Bahn zu fahren. Das System war zu Zeiten des Ex-Bahnchefs Hartmut Mehdorn einegeführt worden. Über solche Touchpoints konnten Kunden sich an- und abmelden, um Bahn zu fahren. Das System war zu Zeiten des Ex-Bahnchefs Hartmut Mehdorn eingeführt worden.
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Die Marktforschung habe ergeben, dass Fahrgäste im Nahverkehr eine "Alles-aus-einer-Hand"-App mit Informationen und zusätzlichen Services erwarten, heißt es von der Bahn. Diese suchen sie vorrangig bei ihrem lokalen Verkehrsverbund/-unternehmen. Die Verkehrsverbünde sollen künftig die Check-in/Check-out in ihre eigenen Apps integrieren können.

Nutzer, die Touch & Travel bis zur Abschaltung nutzen wollen, können das wie gewohnt tun. Die Fahrt muss jedoch bis 30. November um 24 Uhr beendet sein. Danach verweist die Bahn schon jetzt auf die Ticket-Apps der Verbünde, für die der Kunde sich jedoch im Vorfeld festlegen muss, welches Ticket er kaufen möchte. Die Registrierung für Neukunden wurde bereits abgeschaltet.

Für Nutzer der Bahn gibt es zahlreiche Apps abseits des Tickets. Eine Auswahl finden Sie in unserem Artikel 12 wichtige Apps für Bahnfahrer.

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