HbbTV

Fernsehkonsum künftig mit personalisierter Werbung

Wer seinen Fern­seher mit dem Internet verbunden hat, bekommt beim Anschauen von Sendungen künftig perso­nali­sierte Werbung gelie­fert. Unum­stritten dürfte das nicht sein.
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Beim Fernsehen soll es künftig personalisierte Werbung geben Beim Fernsehen soll es künftig personalisierte Werbung geben
Foto: BR
Wer seinen Fern­seher mit dem Internet verbunden hat, bekommt beim Anschauen von Sendungen künftig perso­nali­sierte Werbung gelie­fert. Die HbbTV Asso­ciation, eine welt­weite Initia­tive zur Förde­rung offener Stan­dards für die Verbrei­tung inter­aktiver TV-Dienste über Rund­funk- und Breit­band­netze für Smart-TVs und Set-Top-Boxen, hat die HbbTV-Spezi­fika­tion für das zugrunde liegende Targeted Adver­tising (HbbTV-TA) veröf­fent­licht.

Dieser laut dem HbbTV-Konsor­tium zukunfts­weisende Schritt schaffe eine stan­dardi­sierte Grund­lage für Rund­funk­veran­stalter und Werbe­indus­trie, neue Geschäfts­modelle und Einnah­mequellen mit ziel­gerich­teten Werbe­möglich­keiten zu erschließen, die bislang weit­gehend auf den Internet-Werbe­markt und OTT/Strea­ming-Dienste beschränkt waren.

Neue Geschäfts­modelle entstehen

Beim Fernsehen soll es künftig personalisierte Werbung geben Beim Fernsehen soll es künftig personalisierte Werbung geben
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"Mit der Veröf­fent­lichung der HbbTV-TA-Spezi­fika­tion beginnt ein neues Kapitel in der digi­talen Trans­forma­tion der Rund­funk­anstalten. Während sie ihre einzig­artige Fähig­keit beibe­halten einen großen Massen­markt anzu­spre­chen, können sie nun auch hoch­gradig ausdif­feren­zierte Ziel­gruppen adres­sieren, was ihnen neue wirt­schaft­liche Wachs­tums­perspek­tiven eröffnet", sagte Vincent Grivet, Vorsit­zender der HbbTV Asso­ciation.

"HbbTV-TA ist der erste offene Stan­dard für Targeted Adver­tising im Live-TV und hat großes Poten­zial, sich in Europa zu entfalten, weil der Markt derzeit durch verschie­dene proprie­täre Lösungen sehr frag­mentiert ist", fügte Grivet hinzu. "Die Entwick­lung der Spezi­fika­tion erfolgte aufgrund der Nach­frage von Rund­funk­anbie­tern, was einmal mehr die starke Ausrich­tung von HbbTV auf die Markt­anfor­derungen und geschäft­lichen Bedürf­nisse bestä­tigt."

Die HbbTV-TA-Spezi­fika­tion, die zusammen mit dem DVB-Konsor­tium initi­iert wurde, ermög­licht es Rund­funk­veran­stal­tern, bestimmten Zuschau­ergruppen in den Werbe­pausen maßge­schnei­derte Werbung anzu­bieten, indem die "normale" Werbung auf dem herkömm­lichen Ausspielweg des Fern­sehsen­ders durch spezi­fische, ziel­gerich­tete Werbung ersetzt wird. Die Address­able-TV-Fähig­keiten der neuen Spezi­fika­tion ermög­lichen auch Perso­nali­sierungs- und Loka­lisie­rungs­funk­tionen, mit denen für Menschen mit einge­schränktem Seh- oder Hörver­mögen ein deut­lich verbes­serter Zugang geschaffen werden kann.

Gleich­zeitig veröf­fent­licht die DVB ihre Spezi­fika­tion für Targeted Adver­tising, die die HbbTV-TA-Spezi­fika­tion um eine stan­dardi­sierte Signa­lisie­rung der Werbe­austausch­möglich­keiten im Live-TV ergänzt.

Eingriff in die Privat­sphäre

Die neuen tech­nischen Möglich­keiten werden jedoch nicht nur Freunde finden, da sie auch einen Eingriff in die Privat­sphäre bedeuten. Werbe­trei­bende könnten über Surf­verhalten am Smart-TV oder über vernetzte Smart­phone-Apps Einblicke in das Privat­leben des TV-Zuschauers bekommen, etwa durch gezielte Such­begriffe und Inter­essen.

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