Twitter verändert Datenschutz-Einstellungen
Twitter will künftig Werbung besser personalisieren
Bild: dpa
Twitter macht einen groß angelegten Anlauf, die Werbung stärker zu personalisieren und so das chronisch verlustreiche Geschäft anzukurbeln. Unter anderem will der Kurznachrichtendienst nun gesammelte Informationen über Besuche von Nutzern auf Webseiten mit Twitter-Buttons bis zu 30 statt der bisherigen 10 Tage speichern, wie aus den neuen Datenschutzbestimmungen hervorgeht. Bei Nutzern in der EU sowie dem EFTA-Wirtschaftsraum mit Island, Norwegen, Schweiz und Liechtenstein werden keine Daten von Webseiten-Besuchen erfasst.
Twitter steigt zudem nach rund fünf Jahren aus der Initiative Do Not Track aus, bei der Nutzer dafür sorgen können, dass keine Daten zu ihrem Surf-Verhalten gesammelt werden. Do Not Track sei nicht wie damals erhofft zum branchenweiten Standard geworden, hieß es zur Begründung.
Gleichzeitig bekommen Nutzer weitreichendere Kontrollmöglichkeiten. So können sie die Personalisierung der Werbung komplett abschalten. Oder auch nur punktuell entscheiden, dass die Anzeigen zum Beispiel nicht auf Basis der besuchten Orte oder mit Daten von allen genutzten Geräten individualisiert werden sollen. Außerdem kann man jetzt sehen, welche Interessen die Twitter-Software einem Nutzer bisher zum Zuschneiden der Anzeigen zugeordnet hat (zum Beispiel Musikrichtungen, Filmgenres, Nachrichtenthemen) und nicht passende Einträge streichen.
Änderungen beim Datenschutz - Einstellungen prüfen
Twitter will künftig Werbung besser personalisieren
Bild: dpa
Im Zuge der Neuerungen sollten Twitter-Nutzer ihre Datenschutz-Einstellungen erneut überprüfen. Das geht in der jüngsten Version der App in den Einstellungen zu Datenschutz und Sicherheit im Punkt "Personalisierung und Daten". Da durch die Änderung auch einige neue Einstellungsmöglichkeiten hinzukommen, lohnt sich ein Besuch im Einstellungen-Menü.
Hier können Nutzer wählen, ob sie auf ihre Interessen zugeschnittene Werbung wollen, ob ihr Standort für die Auswertung genutzt werden darf oder in welcher Form Daten an Dritte weitergegeben werden. Im Punkt "Deine Twitter Daten anzeigen" gibt es eine Übersicht zu persönlichen Daten und auch zu den von Twitter ermittelten Nutzerinteressen.
Auch Twitter müsste Hasskommentare künftig schneller entfernen, wenn der geplante Gesetzentwurf von Justizminister Heiko Maas durchkommt.