Twitter: Kennzeichnung für regelwidrige Politiker-Tweets
US-Präsident Trump hat auf Twitter mehr als 61 Millionen Follower
picture alliance/Susan Walsh/AP/dpa
Twitter ist eines der beliebtesten Werkzeuge von
US-Präsident Donald Trump - nun führt der Kurznachrichtendienst eine
Kennzeichnung für regelwidrige Politiker-Tweets ein. Twitter teilte
auf dem Firmenblog mit, bislang habe man regelwidrige
Tweets stehengelassen, wenn es im öffentlichen Interesse gewesen sei,
sie zu erhalten.
Ab sofort würden solche Kurzbotschaften nicht mehr direkt angezeigt, sondern mit einer Kennzeichnung überdeckt, die auf die Regelverletzung hinweise. Nutzer müssten dann erst den Bildschirm antippen oder mit der Maus auf den Hinweis klicken, um die eigentliche Kurznachricht zu sehen.
Neuregelung für Accounts mit mehr als 100 000 Followern
US-Präsident Trump hat auf Twitter mehr als 61 Millionen Follower
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Der Tech-Konzern teilte mit, entsprechende Tweets würden künftig
außerdem weniger prominent verbreitet und beispielsweise von Twitter
nicht mehr per Push-Nachricht empfohlen. Die Neuregelung gelte für
verifizierte Accounts mit mehr als 100 000 Followern, die
Regierungsvertretern oder Kandidaten für öffentliche Ämter gehörten.
Man gehe davon aus, dass von der Neuregelung nur wenige Nachrichten
betroffen sein würden, hieß es.
Die Twitter-Regeln verbieten unter anderem "Aussagen, die den Wunsch oder die Hoffnung zum Ausdruck bringen, dass jemand körperlichen Schaden erleidet". Hass schürendes Verhalten ist ebenfalls untersagt. Auch ist es nicht erlaubt, "die Dienste von Twitter mit dem Ziel zu nutzen, Wahlen zu manipulieren oder zu beeinträchtigen".
Auf dem Twitter-Blog hieß es weiter, ein Team aus verschiedenen Bereichen werde entscheiden, ob bestimmte regelwidrige Tweets im öffentlichen Interesse seien. Das sei etwa dann der Fall, wenn die Nachricht anderen dazu dienen könne, den Urheber für seine Aussagen zur Verantwortung zu ziehen. Sollten Tweets die Regeln verletzen und ihr Erhalt nicht im öffentlichen Interesse sein, würden sie entfernt.
Trump beschuldigt Twitter
Trump hat auf Twitter mehr als 61 Millionen Follower. Der US-Präsident hatte Twitter und den anderen großen Tech-Konzernen erst am Mittwoch im Sender Fox Business vorgeworfen, "konservative" Inhalte zu unterdrücken. Twitter beschuldigte er, Nutzer daran zu hindern, ihm zu folgen. Das mache es ihm "sehr schwer", seine Botschaften zu verbreiten. Was Twitter mache, sei "einfach fürchterlich". Belege für seine Vorwürfe legte er nicht vor.
Trump und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping wollen sich morgen am Rande des G20-Gipfels in Osaka treffen. Thema sei die Wiederaufnahme der Verhandlungen im Handelskrieg zwischen China und den USA sein, von dem unter anderem auch Huawei betroffen ist.
Aktuell geht es um ein in den USA diskutiertes Gesetz, wonach das Unternehmen keine Patentansprüche mehr gegen US-Firmen geltend machen dürfte. Mehr dazu lesen Sie in einer weiteren Meldung.