Twitter-Konto jetzt auch ohne Handynummer doppelt sichern
Twitter bietet jetzt zusätzlichen Account-Schutz auch ohne Handynummer
picture alliance/Martti Kainulainen/Lehtikuva/dpa
Twitter macht die doppelte Absicherung des
Nutzerkontos beim Einloggen nicht länger allein von der Handynummer
abhängig. Die Zweifaktor-Authentifizierung (2FA) funktioniert nun
auch mit einer Authenticator-App auf dem Smartphone oder einem
speziellen U2F-USB-Stick am Rechner.
Bislang war es nur möglich, per SMS Anmelde-Codes zu empfangen, die zusätzlich zum Passwort eingegeben werden mussten. Die gewählte 2FA-Methode muss in jedem Fall in den Einstellungen des Twitter-Kontos aktiviert werden, bevor man sich damit anmelden kann.
Immer Ärger mit Handynummern und SMS
Twitter bietet jetzt zusätzlichen Account-Schutz auch ohne Handynummer
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Viele Twitter-Kunden hatten die Authentifizierungsmethode per SMS
nicht genutzt, weil sie Sicherheitsbedenken hatten. Angreifern ist es
schon vielfach gelungen, sich beim Provider im Namen ihres Opfers
eine Ersatz-SIM-Karte zu bestellen, dessen SIM-Karte zu kopieren oder
eine bestellte Karte abzufangen. Per SMS könnten sie dann bei Twitter
einen Code zum Zurücksetzen des Passworts anfordern und das Konto des
Opfers übernehmen.
Auf ähnliche Weise war im Spätsommer auch der Account von Twitter-Chef Jack Dorsey gekapert worden. Zudem nutzten die Angreifer eine Funktion, Tweets über SMS abzusetzen, die daraufhin vorübergehend gesperrt wurde.
Hinter 2FA steckt ein Internet-Standard
Die verschiedenen 2FA-Möglichkeiten basieren auf WebAuthn (Web Authentication). Diese Authentifizierungsmethode hat das zuständige Standardisierungsgremium W3C (World Wide Web Consortium) offiziell zu einem Internet-Standard erhoben.
Authenticator-Apps, U2F-USB-Sticks oder biometrische Anmeldeverfahren wie Fingerabdrucksensoren werden als Identifizierungskomponenten (Tokens) bezeichnet. WebAuthn-Tokens lassen sich nicht nur für 2FA verwenden, sondern auch zum passwortfreien Log-in bei Onlinediensten nutzen.
Gegen Hass und Hetze: Twitter-Antworten lassen sich ausblenden
Droht bei Twitter eine Konversation aus dem Ruder zu laufen, haben Nutzer ab sofort eine neue Möglichkeit, die virtuelle Reißleine zu ziehen. Sie können Antworten auf ihre Tweets einfach ausblenden, wenn sie der Auffassung sind, dass jemand versucht, das Thema in eine falsche Richtung zu lenken oder beleidigend wird, wie das Unternehmen mitteilt.
Dazu werde weltweit die Funktion "Replies ausblenden" eingeführt - sowohl bei den Apps Twitter und Twitter Lite als auch auf Twitter.com. Trotzdem können die anderen Nutzer weiterhin auch die ausgeblendeten Antworten sehen und darauf reagieren, wenn sie beim jeweiligen Tweet auf das graue Symbol klicken, das oben rechts erscheint. Das Symbol sieht aus wie ein stilisiertes, umgedrehtes Dach.
Twitter will so Nutzern nach eigenen Angaben mehr Kontrolle über Gespräche geben, die sie beginnen - gleichzeitig allen anderen aber nicht die Möglichkeit nehmen, die gesamte Konversation zu sehen. Das Stummschalten von Konversationen und das vollständige Blockieren von Nutzern bleiben daneben als Reaktions- und Sanktions-Optionen unverändert bestehen.
Die Ausblenden-Funktion war seit Mitte September zunächst in den USA und Japan getestet worden.
Wie die Zwei-Faktor-Authentisierung grundsätzlich funktioniert, lesen Sie in einer weiteren Meldung.