Untegrundfunk

Berliner U-Bahn: Bis Frühjahr 2019 voll mit 4G versorgt?

Die Telefónica (o2) ist Projektführer des Mobilfunkausbaus im Berliner Untergrund. Bis Frühjahr 2019 soll ganz Berlin mit 4G im Untergrund versorgt sein. In allen Netzen.
Aus dem Berliner Untergrund berichtet

Rund um den Hermannplatz auf den Linien U7 und U8 sollten alle 3 Netze über LTE verfügen. Rund um den Hermannplatz auf den Linien U7 und U8 sollten alle 3 Netze über LTE verfügen.
Karte: BVG / Ausschnitt: teltarif.de
Die Berliner U-Bahn war eine der ersten U-Bahnen in Europa mit Mobilfunkversorgung. Als Horst Lennertz, legendärer Technik Chef des heute in o2 aufgegangenen Mobilfunkanbieters E-Plus, gemeinsam mit den Berliner Verkehrsbetrieben im Jahre 1998 den Entschluss fasste, in den Berliner "Untergrund" zu gehen, wurde seine Idee von den Mitbewerbern noch als "verrückt" erklärt oder wenigstens milde belächelt.

Schnell hingen auf fast jedem Berliner U-Bahnhof Plakate: "Hier können Sie mit E-Plus telefonieren". Das U-Bahn-Personal mit dem grünen PT-11 Handy als Dienstgerät, war die beste Werbung für den Mobilfunkanbieter. Es dauerte einige Jahre, bis auch Telekom und Vodafone (und VIAG Interkom) in den Untergrund durften.

Projektführung bei o2

Rund um den Hermannplatz auf den Linien U7 und U8 sollten alle 3 Netze über LTE verfügen. Rund um den Hermannplatz auf den Linien U7 und U8 sollten alle 3 Netze über LTE verfügen.
Karte: BVG / Ausschnitt: teltarif.de
Nun hat Telefónica (o2) die Projektführung für den Mobilfunkausbau im Berliner Untergrund. Aktuell hat o2 auf einer Pilotstrecke (umfasst die Linien U7/U8 rund um den Hermannsplatz) bereits alle drei Technologien (GSM (2G), UMTS (3G), LTE (4G) für alle drei Anbieter (Telekom, Vodafone, o2) ausgebaut.

Momentan steht nur den o2-Kunden (Postpaid oder Prepaid, einschließlich Blau, Fonic, Netzclub, Drillisch-Marken etc.) bereits im gesamten U-Bahn-System GSM (2G), UMTS (3G) und LTE (4G) zur Verfügung. Nach Auskunft von Telefonica (o2) plant das Unternehmen, den Abschluss des Ausbaus im Berliner-Innenstadtbereich für alle drei Anbieter bis zum Ende des ersten Quartals 2019, ist dabei allerdings ein Stück weit von den Vorgaben der BVG abhängig, da Arbeiten an Antennen auf der Strecke nur während der Betriebspausen möglich sind. Ursprünglich war der komplette Netzausbau für Ende 2018 vorgesehen.

Mit Dual-SIM in den Untergrund

Im Frühsommer 2019 könnte das gesamte Berliner U-Bahn-System mit LTE ausgebaut sein, Projektführer ist o2. Im Frühsommer 2019 könnte das gesamte Berliner U-Bahn-System mit LTE ausgebaut sein, Projektführer ist o2.
Foto: dpa
Als praktischer Work-Around empfiehlt sich bis dahin die Verwendung eines Dual-SIM-Handys, das LTE wenigstens auf einem SIM-Karten-Slot beherrscht. Hier sollten je eine SIM-Karte von o2 und eine weitere von Telekom oder Vodafone (je nach persönlicher Präferenz) eingelegt werden. Im Menü heutiger Dual-SIM-Handys unter Android lassen sich die SIM-Karten intern "tauschen". Im Untergrund kann man dann für die o2-SIM-Karte mit LTE "versorgen", und später oberirdisch bei Bedarf wieder zurückwechseln. Alternativ könnte man zwei oder drei getrennte Handys mitnehmen.

Nicht jeder darf LTE nutzen

Zu beachten ist, dass LTE (4G) und VoLTE (Telefonieren über LTE) in den Netzen von Telekom oder Vodafone nur in den Laufzeitverträgen der Original-Anbieter zur Verfügung steht. o2 erlaubt LTE / VoLTE in allen Tarifen und bei allen Anbietern. Surfen über LTE ist auch bei Providern im Telekom-Netz wie Congstar oder Klarmobil und anderen oder im Vodafone Netz auch bei otelo in bestimmten Tarifen möglich, teilweise muss eine "HighSpeed"-Option (der Name kann variieren) gebucht werden. Im Netz von o2 ist LTE für alle o2-Anbieter (einschließlich Provider und Discounter) freigegeben.

Übrigens: Vor kurzem gewährte uns Telefónica (o2) einen seltenen Einblick in die Netzversorgung im Hamburger Untergrund.

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