UKW-Streit

UKW in Bayern gerettet: BLM kauft Sendeanlagen

Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) hat über ihre Tochter Bayerische Medien Technik (bmt) alle UKW-Sender und -Antennen für den privaten Rundfunk in Bayern von der Media Broadcast erworben. Damit ist der Fortbestand der analogen Radiotechnik im Freistaat gesichert
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Die BLM kauft die UKW-Sender und -Antennen in Bayern Die BLM kauft die UKW-Sender und -Antennen in Bayern
Foto: Media Broadcast
Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) hat über ihre Tochter Bayerische Medien Technik (bmt) – und in enger Abstimmung mit den Anbietern – alle UKW-Sender und -Antennen für den privaten Rundfunk in Bayern von der Media Broadcast erworben. Mit dem Kauf von 180 Sendeanlagen ist die bmt deutschlandweit der zweitgrößte Käufer. Die Unterzeichnung der Verträge bringt intensive Verhandlungen über alle notwendigen Verträge für die UKW-Verbreitung des privaten Hörfunks in Bayern zu einem guten Ende.

Durch den Einsatz der Landeszentrale sei die UKW-Verbreitung in Bayern damit im Interesse der Hörfunkanbieter, für die UKW auch in den kommenden Jahren noch die entscheidende wirtschaftliche Basis bildet, gesichert. Im Freistaat kann dadurch außerdem eine Gleichbehandlung aller UKW-Sendegebiete, ob landesweit oder lokal, erreicht werden.

BLM plant dennoch Zukunft mit DAB+

Die BLM kauft die UKW-Sender und -Antennen in Bayern Die BLM kauft die UKW-Sender und -Antennen in Bayern
Foto: Media Broadcast
Die Gefahr eines möglichen UKW-Blackouts für die privaten Hörfunksender sei durch den Vertragsabschluss in Bayern ausgeschlossen. Die Media Broadcast hatte Mitte Februar 2017 bekannt gegeben, sich von allen UKW-Anlagen in Deutschland trennen zu wollen.

"Der Kauf der UKW-Sendeanlagen durch die bmt erhält die heutigen UKW-Strukturen in Bayern und stellt damit die UKW-Versorgung im Freistaat sicher", sagt BLM-Präsident Siegfried Schneider. Er ermögliche es außerdem, selbst gestaltete Preisentwicklungen zu erarbeiten und ein Cherry Picking zwischen attraktiven und weniger attraktiven Hörfunk-Standorten zu vermeiden. Alle bisherigen Standorte blieben weiter bestehen. "Das Engagement der Landeszentrale ändere aber nichts an dem „mittelfristigen Ziel, auf eine preiswertere terrestrische DAB+- Infrastruktur umzusteigen", so Schneider.

Die Bayerische Medien Technik GmbH ist ein Tochterunternehmen der BLM (90 Prozent) und des Bayerischen Rundfunks (10 Prozent). Im Fokus ihrer Arbeit stehen Dienstleitungen für private Hörfunk- und TV-Unternehmen in Bayern.

Übergangslösung bis Ende Juli verlängert

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat unterdessen laut einer Mitteilung der Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk (APR) die für den 6. Juni 2018 angekündigte öffentliche mündlichen Verhandlung in Sachen UKW-Regulierung auf Freitag, den 22. Juni 2018 verschoben. Hintergrund ist nach Angaben der BNetzA die kurzfristige Vorlage von zwischen Antenneneigentümern und Sendernetzbetreibern abgeschlossenen Übergangsvereinbarungen für den Juli 2018. Dadurch soll ein weiterer Monat Zeit gewonnen werden, um die inzwischen sehr weit fortgeschrittenen Gespräche mit allen Beteiligten zum Abschluss zu bringen. So steht auch der neue Termin wiederum unter dem Vorbehalt der Aufhebung oder Verlegung, sofern die Beteiligten bis dahin nicht zumindest Absichtserklärungen für abschließende Verträge vorgelegt haben.

Dem Vernehmen nach hätten die Netzbetreiber Divicon und Uplink ihre betroffenen Kunden über die sie jeweils treffenden Preiserhöhungen informiert. Damit dürfte auch der zweite Runde Tisch der Medienanstalten am 14. Juni 2018 zumindest zunächst wenig hilfreich sein, so die APR.

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